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Wenn Start-ups ins Stolpern geraten: Scheitern gehört dazu
Gründen, scheitern, wieder gründen: Fehlschläge sind im Start-up-Universum oft nicht das Ende einer Erfolgsgeschichte, sondern ihr Anfang. Ein Misserfolg ist in der Branche kein Makel mehr, wenn man aus ihm lernt. Der IAA MOBILITY Visionary Club über die Kunst des Scheiterns – und den langen Weg zum Erfolg.
Es gilt als eins der Mantras der Start-up-Welt: Fail hard, fail fast, fail early – wenn schon scheitern, dann richtig. Tatsächlich ist die Szene dynamisch, Start-ups werden eher schnell gegründet und dann auch schnell wieder eingestellt. Manche Schätzungen gehen sogar davon aus, dass sich neun von zehn Start-ups nicht durchsetzen können, in Deutschland sollen es etwa 75 Prozent nicht schaffen, sich zu etablieren. Auch wenn die genauen Zahlen je nach Studie variieren – ein Trend ist erkennbar.
Fehler als Quelle des Lernens
Scheitern gehört in der Welt der Start-ups dazu, bestätigt auch Matthias Schanze im IAA MOBILITY Visionary Club auf dem VDA Future Tech Day. Schanze investiert als Founding Partner von Rethink Mobility Venture Capital in Mobilitäts-Start-ups, und das bevorzugt, wenn sie am Anfang stehen. Er weiß: Start-ups geht es darum, etwas Neues auszuprobieren, und dazu gehört eben auch das Risiko, dass eine Idee nicht funktioniert. Dabei gelte: „Scheitern ist die Quelle des Lernens.“ Hinfallen, aufstehen, lernen, besser machen – so entsteht Erfolg.
Versuch und Irrtum statt linearer Lebensläufe
Selbst in Deutschland sei die Kultur des Scheiterns inzwischen angekommen. Anders als in den USA galt unternehmerischer Misserfolg hierzulande lange als Makel. „Das ist besser geworden“, so Schanze. Dafür gebe es deutliche Zeichen. So seien deutsche Start-ups heute eher bereit, ihre Technologien früher und damit unausgereifter ersten Kundentests auszusetzen – weg von der Perfektion, hin zu einem agileren Ansatz, der einen offenen Umgang mit Fehlern erlaubt. Auch würden missglückte Unternehmensgründungen nun auch im Lebenslauf erwähnt. Was vor wenigen Jahren für viele noch undenkbar war, ist heute ein Zeichen für Gründergeist und Erfahrung. Immerhin ergab eine Studie schon 2015, dass ein Drittel der deutschen Gründer ein in der Vergangenheit gegründetes Start-up wieder eingestellt hatten.
Zehn Jahre bis zum Erfolg
Doch worüber stolpern Start-ups? „Die Gründe liegen oft im Team“, sagt Schanze. Funktioniert das Team nicht und hapert es an Kultur, Aufstellung und gemeinsamer Vision, werde es schwer. Auch die Finanzierung ist ein neuralgischer Punkt. Sie müsse früh geklärt werden und nicht erst dann, wenn Geld dringend benötigt wird. „Start-ups müssen wissen, was sie am jeweiligen Punkt ihrer Unternehmensentwicklung wirklich von einem Partner brauchen und erwarten, auch jenseits des Geldes.“ Für etablierte Unternehmen wiederum, die mit einer Neugründung kooperieren wollen, sei eine klare Zielsetzung das A und O. „Oft investiert man, weil das alle tun. Aber die Frage muss sein, was man daraus ziehen will.“ Zudem sei die Bereitschaft für ein langfristiges Engagement nötig. „Es braucht Zeit – etwa zehn Jahre – bis man Erfolg sehen kann.“ Dessen müsse man sich bewusst sein. Und der beste Rat für erfolgreiches Scheitern, so Schanze: „Nicht die Fehler aller anderen wiederholen, sondern aus ihnen lernen.“