Das wöchentliche Update

BMW, Toyota, Volkswagen, Electreon

Beitrag vom 21.12.2023

Beitrag vom 21.12.2023

51/2023
Die Themen im Überblick

BMWs Elektro-SUV iX erreicht fast 1000 Kilometer Reichweite mit einer neuen innovativen Batterietechnologie von Our Next Energy (ONE), Toyota plant sechs neue Elektrofahrzeuge bis 2026 und eine ganz neue E-Auto-Generation ab 2026, Volkswagen ermöglicht bidirektionales Laden seiner ID-Modelle mit 77 kWh Batterien und in den USA wurde die erste Teststrecke für induktives Laden von Fahrzeugen eröffnet - unser Newsüberblick aus dieser Woche.  

BMWs Elektro-SUV iX erreicht fast 1000 Kilometer Reichweite mit einer neuen innovativen Batterietechnologie von Our Next Energy (ONE), Toyota plant sechs neue Elektrofahrzeuge bis 2026 und eine ganz neue E-Auto-Generation ab 2026, Volkswagen ermöglicht bidirektionales Laden seiner ID-Modelle mit 77 kWh Batterien und in den USA wurde die erste Teststrecke für induktives Laden von Fahrzeugen eröffnet - unser Newsüberblick aus dieser Woche.  

51/2023
Die Themen im Überblick
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Aktuell kommt BMWs Elektro SUV BMW iX gemäß der hiesigen WLTP-Norm auf eine Reichweite von maximal 633 Kilometer weit, bevor es an die Steckdose muss. Jetzt hat das US-Startup One Next Energy, kurz ONE, den BMW iX mit einer innovativen Batterietechnologie ausgestattet,  die es dem Elektro-SUV ermöglicht, fast 1000 Kilometer mit einer einzigen Ladung zurückzulegen. Die unter dem Namen Gemini getaufte Batterietechnologie von ONE nutzt eine "Dual-Chemistry"-Architektur, die zwei verschiedene Zelltypen kombiniert und sowohl für kürzere als auch für längere Fahrten geeignet ist. Lithium-Eisenphosphat-Zellen (LFP) treiben dabei den Motor an und erfüllen die Anforderungen von 99 Prozent der täglichen Fahrten mit einer Reichweite von 240 Kilometern. Für längere Fahrten verwendet Gemini anodenfreie Zellen mit hoher Energiedichte, die eine zusätzliche Reichweite von 724 km ermöglichen, indem sie den Strom über Gleichspannungswandler übertragen sollen. Insgesamt schaffen die beiden Zellen damit zusammen mehr als 966 km mit einer einzigen Ladung. Dazu soll die Batterietechnologie auch die Umweltbelastung und die Kosten erheblich reduzieren. So senkt die Gemini Batterietechnologie laut ONE den  Lithiumverbrauch um bis zu 20 Prozent, den Graphitverbrauch um 60 Prozent sowie die Verwendung von Nickel und Kobalt. BMW i Ventures, der im Silicon Valley ansässige Venture-Capital-Zweig des Automobilherstellers, ist ein Investor von ONE. Das Startup plant nun, die Technologie weiter zu optimieren und für die Serienproduktion vorzubereiten.   

(c) Our Next Energy

Toyota hat seine Vision für die Zukunft der Elektromobilität vorgestellt. So kündigte das Unternehmen nicht nur sechs neue Elektroautos bis 2026 an. Dazu zählen zu einem die beiden Konzeptfahrzeuge Urban SUV Concept und Sport Crossover Concept, die das Unternehmen auf dem Kenshiki-Forum in Brüssel präsentierte. Zum anderen gehören dazu der im letzten Jahr vorgestellte Compact SUV Concept und  das bereits eingeführte Fahrzeug bZ4X. Zwei weitere sollen noch folgen. Dazu plant Toyota ab 2026 auch eine ganz neue Generation von Elektrofahrzeugen einzuführen. Toyota will sich dabei zunächst auf die Entwicklung einer "Performance-Version" ihrer Batterien konzentrieren,  die eine fast doppelt so große Reichweite wie der Akku aus dem aktuellen bZ4X bieten soll – bei einer gleichzeitigen Kostenreduzierung von 20 Prozent. Danach soll der Übergang zu kostengünstigeren Lithium-Eisenphosphat (LFP) Batterien gelingen. Hier will Toyota die Reichweite um 20 Prozent und die Kosten um 40 Prozent senken. Bei dem dritten Batterietyp, der eingeführt werden soll, handelt es sich um eine Hochleistungsbatterie mit bipolaren Technologien und einer Kathode mit hohem Nickelanteil, der weitere Reichweiten- und Kostenvorteile bieten soll. Ziel: die Ladezeiten erheblich zu verkürzen. So will Toyota von Anfang an die Ladezeit von 10 auf 80 Prozent in 10 Minuten steigern. Bis 2035 will das Unternehmen zudem über alle Modelle hinweg vollständig klimaneutral werden. 

Volkswagen hat das bidirektionale Laden für seine ID.-Modelle mit 77 kWh Batterien angekündigt. Bidirektionales Laden ermöglicht es Fahrzeugen, als Energiespeicher zu fungieren und Energie zurück ins Hausnetz zu speisen. In Zusammenarbeit mit HagerEnergy startet Volkswagen nun ein Pilotprojekt in Schweden, das zeigt, wie Elektroautos zur Energieversorgung von Haushalten beitragen können. Die bidirektionale Ladefunktion, die mit der ID. Software 3.5 verfügbar sein wird, ermöglicht es den Fahrzeugen, als ergänzender Stromspeicher für das Haus zu dienen und kann sogar zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen. Durch die hohe Speicherkapazität der Autos soll ein Haus auch über mehrere bewölkte Tage hinweg mit Solarstrom versorgt werden. Gleiches gilt abends, wenn die Sonne untergegangen ist und die Photovoltaik-Anlage keinen Strom mehr liefert. Volkswagen will Nutzer dabei selbst entscheiden lassen, wann sie Energie aus dem öffentlichen Netz beziehen und wann sie auf den selbstproduzierten und in der Fahrzeugbatterie gespeicherten Strom zurückgegriffen wird.  Konkret soll der Heimspeicher das Fahrzeug aktivieren, wenn zusätzliche Energie für den Heimspeicher benötigt wird. Nachdem der Heimspeicher wieder aufgeladen ist, stellt das Fahrzeug die Energiezufuhr ein und wechselt in den Standby-Modus. Unter der Annahme, dass ein Haushalt durchschnittlich etwa 15 kWh Strom pro Tag verbraucht, könnte die Batterie eines ID. Modells von Volkswagen einen Haushalt rund zwei Tage lang mit Energie versorgen, rechnet Volkswagen. Um die ständige Einsatzbereitschaft des Fahrzeugs zu garantieren, wird allerdings die Verbindung getrennt, wenn das Fahrzeug bis auf 20 Prozent entladen wurde.   

(c) Volkswagen

Im amerikanischen Detroit ist die erste elektrische Straße in den USA in Betrieb genommen worden. Dabei können Elektrofahrzeuge auf einem Streckenabschnitt von zunächst 400 Metern, die später auf 1,6 Kilometer erweitert werden soll, während der Fahrt induktiv geladen werden.  Die Technologie, die ähnlich wie kabellose Ladegeräte für Telefone funktioniert, nutzt dabei induktive Kopplung zwischen unter der Straße installierten Kupferspulen und einem Empfänger am Fahrzeug. Dabei soll auf der Straße Strom durch ein Magnetfeld übertragen werden, das aktiviert wird, wenn ein mit einem Empfänger ausgestattetes Fahrzeug parkt oder über die straßeneigenen Sender fährt.  Umfangreiche Tests sollen bereits Anfang 2024 mit einem Ford E-Transit beginnen. Umsetzen soll das Projekt, das Teil eines Pilotprojekts zum induktiven Laden von Fahrzeugen ist, das auf induktives Laden spezialisierte Unternehmen Electreon aus Israel. 

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