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E.ON, Stellantis, Volkswagen, SAIC, Renault und mehr

Beitrag vom 05.07.2024

Beitrag vom 05.07.2024

27/2024
Die Themen im Überblick

E.ON erreicht Meilenstein mit 500.000 Ladepunkten in Europa, Stellantis entwickelt mit CEA Batteriezellen für günstigere E-Autos, VW und SAIC entwickeln zwei neue rein elektrische Modelle sowie drei Plug-in-Hybrid-Modelle, Renault öffnet sich gegenüber LFP-Akkus, Geely präsentiert verbesserte LFP-Batterie, Leapmotor C16 feiert in China seine Premiere, Extreme H präsentiert Wasserstoff-Rennwagen Pioneer 25, Nayax stellt Bezahlterminal für Ladesäulen vor, Bosch läutet mit KI die E-Bike-Zukunft ein, ZF präsentiert 48-Volt-Antrieb für E-Bikes, Untersuchung zu Logiktram: Straßenbahnen sollen Pakete transportieren und weitere Kurznachrichten – das sind unsere Top Stories in Woche 27 des Jahres 2024.

E.ON erreicht Meilenstein mit 500.000 Ladepunkten in Europa, Stellantis entwickelt mit CEA Batteriezellen für günstigere E-Autos, VW und SAIC entwickeln zwei neue rein elektrische Modelle sowie drei Plug-in-Hybrid-Modelle, Renault öffnet sich gegenüber LFP-Akkus, Geely präsentiert verbesserte LFP-Batterie, Leapmotor C16 feiert in China seine Premiere, Extreme H präsentiert Wasserstoff-Rennwagen Pioneer 25, Nayax stellt Bezahlterminal für Ladesäulen vor, Bosch läutet mit KI die E-Bike-Zukunft ein, ZF präsentiert 48-Volt-Antrieb für E-Bikes, Untersuchung zu Logiktram: Straßenbahnen sollen Pakete transportieren und weitere Kurznachrichten – das sind unsere Top Stories in Woche 27 des Jahres 2024.

27/2024
Die Themen im Überblick
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Der Energieversorger E.ON hat einen bedeutenden Meilenstein in der Entwicklung der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge (EVs) erreicht und verfügt nun über 500.000 Ladepunkte in Europa. Die Ladepunkte von E.ON sind über mehrere europäische Länder verteilt und decken sowohl städtische als auch ländliche Gebiete von Norwegen bis nach Italien und von UK nach Polen ab. Weitere Länder sind in Planung. Dies soll eine flächendeckende Versorgung gewährleisten und die Verbreitung von Elektrofahrzeugen unterstützen. Das umfangreiche Netzwerk umfasst Schnellladestationen entlang wichtiger Verkehrsachsen sowie normale Ladepunkte in Wohngebieten und an Arbeitsplätzen.

(c) EON

Stellantis hat eine Zusammenarbeit mit dem französischen Kommissariat für Atomenergie und alternative Energien (CEA) angekündigt, um Batteriezellen für erschwinglichere Elektrofahrzeuge der nächsten Generation zu entwickeln. Diese Initiative zielt darauf ab, kostengünstigere und leistungsfähigere Batterien zu erforschen und zu entwickeln, die in den Stellantis-Gigafactories, die in Joint Ventures betrieben werden, zum Einsatz kommen sollen.

Stellantis und CEA wollen sich dabei auf die Entwicklung hochmoderner Zellen mit höherer Leistung, längerer Lebensdauer und einem niedrigeren CO2-Fußabdruck zu einem wettbewerbsfähigen Preis konzentrieren. Das Forschungsprogramm umfasst auch die Lebenszyklusbewertung sowie die Entwicklung und Validierung von Batteriezellen. 

(c) Stellantis

Anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Joint Ventures zwischen Volkswagen und dem in Shanghai ansässigen Staatskonzern SAIC haben die beiden Unternehmen die Entwicklung von zwei rein elektrischen Modellen sowie drei Plug-in-Hybrid-Modellen in China und Deutschland angekündigt, die ab 2026 auf den Markt gebracht werden sollen. Bisher bietet SAIC VW bei den Elektroautos Modelle auf Basis des Modularen E-Antriebs-Baukastens (MEB) an, die für den Verkauf in China modifiziert wurden. Die neuen BEV (Battery Electric Vehicles) und PHEV (Plug-in Hybrid Electric Vehicles), die zwischen 2026 und 2030 auf den Markt kommen sollen, sollen das Joint Venture technologisch stärken und ein neues Kapitel der Zusammenarbeit aufschlagen. 

(c) SAIC

Renaults E-Auto-Tochter Ampere und dem französischen Kommissariat für Atomenergie und alternative Energien (CEA) Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien (LFP) in seine Fahrzeuge zu integrieren. Ampere plant, durch die Einführung dieser Batterietechnologie die Kosten zu senken und die Gewinnspannen seiner Fahrzeuge zu verbessern. Hierzu wird eine europäische Wertschöpfungskette aufgebaut, bei der CATL LFP-Zellen aus seinem Werk in Ungarn liefern soll. Der bestehende Zulieferer LG Energy Solutions wird sowohl NMC- als auch LFP-Batteriezellen aus Polen beisteuern.

Ein wesentlicher Bestandteil der neuen Batteriestrategie soll  die Einführung der Cell-to-Pack-Technologie (CTP) in Zusammenarbeit mit LG Energy Solution sein. Dabei wird auf die Modulebene verzichtet und die Zellen direkt im Batteriepack angeordnet, was die Kosten weiter senken soll. Ampere erwartet, durch diese Maßnahmen ab 2026 etwa 20 Prozent der Batteriekosten einzusparen.

Ein möglicher Kandidat für die Verwendung der neuen LFP-Batterien ist der neue E-Twingo, dessen Serienfertigung 2026 in Slowenien beginnen soll.

(c) Renault

Der chinesische Automobilhersteller Geely hat eine neue, verbesserte Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie namens „Aegis Short Blade Battery“ vorgestellt. Diese Batterie setzt auf die Blade-Technologie, bei der die Zellen sehr lang und dünn sind und direkt im Batteriepack verbaut werden. Dies erhöht die Energiedichte auf Pack-Ebene und verbessert die Schnellladefähigkeit.

Die Aegis-Batterie verwendet lange, dünne Kohlenstoff-Nanoröhrchen für die Ionenübertragung und spezielle Additive zur Verbesserung der Durchlässigkeit. Dadurch soll die Batterie eine Energiedichte von 192 Wh/kg, eine durchschnittliche Laderate von 2,45C und eine Lebensdauer von 3.500 Zyklen ohne große Kapazitätseinbußen erreicht. Die Ladezeit von 10 auf 80 Prozent beträgt 17 Minuten und 4 Sekunden.

Chinesische Medien berichten, dass die Batterie im E-SUV Galaxy E5 zum Einsatz kommen soll. Dieses Modell wurde im Mai von Geelys Tochterunternehmen Galaxy vorgestellt und richtet sich an den chinesischen Markt.

(c) Geely

Der Leapmotor C16, ein neues Elektro-SUV, wurde in China vorgestellt. Das Fahrzeug ist in zwei Varianten erhältlich: als vollelektrisches Modell (EV) und als Extended Range Electric Vehicle (EREV). Die EV-Variante verfügt über einen 215 kW starken Elektromotor mit 360 Nm Drehmoment, der eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 6,37 Sekunden ermöglicht. Ein 67,7 kWh großes LFP-Batteriepaket sorgt für eine Reichweite von 520 Kilometern nach dem chinesischen Messverfahren CLTC. Das Aufladen der Batterie dauert etwa sechs Stunden mit einem AC-Ladegerät und 15 Minuten mit einem DC-Ladegerät von 30 auf 80 Prozent.Die EREV-Variante hat einen 170 kW starken Elektromotor mit 320 Nm Drehmoment und nutzt einen 1,5-Liter-Motor sowie einen 50-Liter-Kraftstofftank. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erfolgt in 8,46 Sekunden. Das Fahrzeug hat eine reine Elektro-Reichweite von 200 Kilometern und in Kombination mit dem Verbrenner eine Reichweite von 1.095 Kilometern.

(c) Leapmotor

Extreme H hat den ersten Wasserstoff-Rennwagen namens Pioneer 25 vorgestellt, der 2025 an den Start gehen soll. Der Rennwagen nutzt denselben Antriebsstrang und dasselbe Chassis wie die Elektro-Rennwagen der Serie Extreme E, ist jedoch mit einem 75 kW starken Brennstoffzellensystem von Symbio ausgestattet. Da die Brennstoffzelle nicht genügend Leistung für die 400 kW Antriebsleistung bereitstellen kann, wird eine Puffer-Batterie mit 36 kWh verwendet.

Im Vergleich zum batterieelektrischen Rennwagen Odyssey 21, der 1.650 Kilogramm wiegt, bringt der Pioneer 25 2,2 Tonnen auf die Waage. Trotz des höheren Gewichts bleibt die Leistung nahezu identisch, mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,5 Sekunden. 

(c) Extreme H

Nayax, ein israelischer Spezialist für bargeldlose Zahlungslösungen, hat das Bezahlterminal EV CloudPay für Ladesäulen vorgestellt. Dieses Terminal soll die bestehende Zahlungsinfrastruktur für das Laden von Elektrofahrzeugen revolutionieren, indem es mehr als 80 bargeldlose und digitale Zahlungsarten unterstützt. Damit soll das bisher oft umständliche Handling mit mehreren mobilen Apps oder Ladekarten überflüssig werden.

EV CloudPay funktioniert cloudbasiert und ist in der Lage, Zahlungen für mehrere Ladestationen abzuwickeln. Das Terminal nutzt das globale OCPI-Protokoll als Kommunikationsbasis, was eine breite Kompatibilität und einfache Integration ermöglicht.

(c) Ampersand

Bosch hat auf der Eurobike eine Reihe neuer Funktionen vorgestellt, die das Fahrerlebnis durch den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) verbessern sollen. Diese Innovationen umfassen personalisierte Routenplanung und automatisiertes Schalten, die das elektrisch unterstützte Fahren angenehmer und effizienter gestalten sollen. 

Eine der vorgestellten Funktionen ist die KI-basierte Routenplanung, die sich den individuellen Fahrpräferenzen der Nutzer anpasst. Die „Range Control“-Funktion soll wiederum den Ladezustand der Batterie so steuern, dass das gewünschte Ziel mit ausreichender Ladung erreicht wird. Der neue Eco+ Modus sol dazu besonders energieeffizient arbeiten und längere Strecken ohne Nachladen der Batterie ermöglichen.

Darüber hinaus bietet Bosch automatisierte Schaltungslösungen an, die in Zusammenarbeit mit TRP und Shimano entwickelt wurden. Diese elektronischen Schaltungen sollen einen sanften und geräuschlosen Gangwechsel ermöglichen und den Fahrkomfort erhöhen. Dabei sollen die Nutzer ihre Schaltungseinstellungen in der E-Bike Flow App individuell anpassen können.

(c) Bosch

ZF Friedrichshafen hat auf der Eurobike das „ZF Bike Eco System“ vorgestellt, das nahezu alle E-Bike-Typen abdecken soll und mit deutlich geringerem Aufwand als bei heute marktüblichen E-Bike-Antrieben am Fahrrad montiert werden kann. Kernkomponente ist die ZF-Antriebseinheit „CentriX“ mit einem kompakten 90 Newtonmeter starken Mittelmotor. Der „CentriX“ sollt sich durch ein kompaktes Baumaß auszeichnen und kann mit Ketten- sowie Nabenschaltungen kombiniert werden.

ZF bietet dabei zwei Leistungsstufen an: den CentriX 90 mit 90 Nm Unterstützungsleistung und einer maximalen Leistung von 600 Watt sowie den CentriX 75 mit 75 Nm Unterstützungsleistung und einer maximalen Leistung von 450 Watt. Der 48-Volt-Akku wird ins Unterrohr des Fahrrads integriert und bietet Kapazitäten von 504 bzw. 756 Wattstunden. Die Steuereinheit, der „Core Controller“, wird ins Oberrohr des Fahrrads integriert und kann optional mit einem 2,8-Zoll-Touchscreen am Lenker ausgestattet werden. Dazu ist das „ZF Bike Eco System "als offenes System ausgelegt, das Schnittstellen und Integrationsmöglichkeiten für Drittanbieter bieten soll. 

(c) ZF

Das Schweizer Unternehmen Synhelion hat die weltweit erste Produktionsanlage eröffnet, die aus Sonnenenergie und Biogas nachhaltige Kraftstoffe herstellt. Die Anlage nutzt eine Reihe von Spiegeln, um Sonnenstrahlen zu konzentrieren und extrem hohe Temperaturen von bis zu 1500 Grad Celsius zu erzeugen. Diese Hitze wird verwendet, um CO2 und Wasser in einem thermo-chemischen Prozess in synthetische Kraftstoffe umzuwandeln. Biogas dient als zusätzliche Energiequelle, um die Effizienz zu maximieren. Diese Kraftstoffe, bekannt als E-Fuels, können als Ersatz für konventionelles Kerosin, Diesel und Benzin verwendet werden und somit in Flugzeugen, Fahrzeugen und anderen Verbrennungsmotoren eingesetzt werden.

(c) Sharp

Beim EUROBIKE AWARD wurden in dieser Woche von einer unabhängigen Fachjury besonders innovative und qualitativ hochwertige Produkte der Fahrrad- und Ecomobility Branche prämiert. Über 300 Produkt- und Projektinnovationen in insgesamt neun Kategorien wurden dazu eingereicht! Jetzt wurden in dieser Woche die 45 Gewinner verkündet. Mit dem Gold Award ausgezeichnet wurden das CS200 Exklusive Lastenrad von Ca Go Bike, eine innovative, wiederverwendbare und faltbare Fahrradverpackung von Circular logistics GmbH, das Lastenradkonzept Tern Orox der Hermann Hartje KG, das kompakte LAX Bike von Lax Cycles, das City E-Bike Diem 10 von Orbea, das Cargobike Carrie vario von Riese & Müller,  das E-Bike RED AXS von SRAM, den URSUS Invisible Connect R97 with ANS als innovative Lösung für Fahrradständer von Ursus Spa, den Nabendynamo SON 29 S von Wilfried Schmidt Maschinenbau und das von World Bicycle Relief und Partnern wie SRAM, Trek und Specialized entwickelte Buffalo Bicycle Utility S2. Den Green Award erhielt wiederum der Helm Verde KinetiCore von Lazer Sport und den Start-Up-Award PIKAPAK für den weltweit ersten Paketrucksack. 

Weitere Gewinner finden Sie hier
(c) Riese & Müller

Ein Forschungsteam in Karlsruhe hat untersucht, wie sich der ÖPNV für die Auslieferung von Paketen nutzen lässt. Dabei präsentierten die Projektpartner den Prototyp eines Transport-Straßenbahnwagens sowie das Konzept der Logiktram: Dabei belädt der Versender einen sogenannten E-Trailer in seinem Logistikzentrum mit Paketen. Das Fahrzeug fährt dann automatisiert zur nächsten Haltestelle und steigt dort ein.  In dem Wagen ist ein Platz für das Lieferfahrzeug vorbereitet, an dem es so verankert wird, dass es auch bei einer Notbremsung an seinem Platz bleibt. Vor dem Einstieg werden die menschlichen Passagiere per Ansage auf den nicht-menschlichen Fahrgast aufmerksam gemacht. Dieser verlässt an der vorgesehenen Haltestelle die Bahn – auch ein Umstieg in eine andere Bahn soll möglich sein. Am Ziel übernimmt ein Mensch den E-Trailer: Er hängt ihn an sein Fahrrad und liefert die Pakete aus. Am Ende der Liefertour wird der E-Trailer zurück zur Haltestelle gebracht, damit er den Rückweg antreten kann. Die Projektinitiatoren gehen davon aus, dass Gütertrams helfen könnten, den Anstieg des Paketverkehrs mit einem nachhaltigen Transportkonzept für die städtische und regionale Versorgung von Privathaushalten und Unternehmen abzufedern. Der Testbetrieb in Karlsruhe soll dazu 2027 starten.

(c) Paul Gärtner

Audi hat angekündigt, den KI-basierten Chatbot ChatGPT in sein Infotainmentsystem zu integrieren. Die Integration erfolgt über den Microsoft Azure OpenAI Service und soll bereits ab Juli für rund zwei Millionen Audi-Modelle ab dem Modelljahr 2021 verfügbar sein.

Skoda hat das Datum für die Markteinführung seines neuen Elektroautos Elroq bekannt gegeben. Das Fahrzeug soll im Jahr 2025 auf den Markt kommen und die Elektromobilitätspalette des Unternehmens erweitern. Der Elroq wird als kompaktes SUV positioniert und soll mit einer modernen Batterietechnologie und einer ansprechenden Reichweite ausgestattet sein. 

Der für seine Drohnen bekannte Anbieter DJI betritt den E-Bike-Markt mit Avinox-Antrieb mit einem neuesn Antriebssystem speziell für E-Mountainbikes. Das neu gegründete Unternehmen Amflow präsentierte gleichzeitig das erste E-MTB, das mit dem DJI Avinox System ausgestattet ist – das Amflow PL.

Das E-Bike-Startup TARRAN hat wiederum das T1 Pro vorgestellt, ein E-Lastenrad mit innovativen Funktionen wie automatischen Stützrädern und einem Smart-Control-System.

Auch der E-Bike-Hersteller Cowboy hat neue Software-Features für seine E-Bikes vorgestellt, die das Fahrerlebnis weiter verbessern sollen. Dazu gehört eine Funktion zur Reichweitenprognose, die anhand von Echtzeitdaten und individuellen Fahrgewohnheiten die verbleibende Reichweite präzise anzeigt. Eine weitere Neuerung ist der Smart-Motor-Assistent, der die Motorunterstützung automatisch an das Gelände und die Fahrbedingungen anpasst. 

(c) Skoda

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