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EU und China, VDA-Analyse, Schaeffler, Symbio, TransnetBW, Circulus, Bosch, Pirelli, BMW, Hongqi, Toyota

Beitrag vom 14.06.2024

Beitrag vom 14.06.2024

24/2024
Die Themen im Überblick

EU plant Zölle auf chinesische E-Autos ab Juli, Deutschland ist führend bei der Produktion von E-Autos in Europa, Schaeffler und Symbio starten die erste industrielle Produktion von Bipolarplatten, TransnetBW erprobt Kleinstflexibilität aus Batterie-elektrischen Fahrzeugen,   Forscher optimieren im Forschungsprojekt “„CIRCULUS – nachhaltiges Batteriesystem für die Energiewende und neue Geschäftsmodelle“ “ das Batterie-Recycling, Bosch investiert in zwei Batterie-Recycling-Startups, BMW und Pirelli haben gemeinsam ein Winterreifen für mehr Reichweite entwickelt, Hongqi launcht noch 2024 seine E-Limousine EH7 in Europa und Toyota hat in Großbritannien mit der Straßenerprobung von Prototypen seines wasserstoffbetriebenen Pickup-Trucks Hilux begonnen – das sind unsere Top Stories in Woche 24 des Jahres 2024.

EU plant Zölle auf chinesische E-Autos ab Juli, Deutschland ist führend bei der Produktion von E-Autos in Europa, Schaeffler und Symbio starten die erste industrielle Produktion von Bipolarplatten, TransnetBW erprobt Kleinstflexibilität aus Batterie-elektrischen Fahrzeugen,   Forscher optimieren im Forschungsprojekt “„CIRCULUS – nachhaltiges Batteriesystem für die Energiewende und neue Geschäftsmodelle“ “ das Batterie-Recycling, Bosch investiert in zwei Batterie-Recycling-Startups, BMW und Pirelli haben gemeinsam ein Winterreifen für mehr Reichweite entwickelt, Hongqi launcht noch 2024 seine E-Limousine EH7 in Europa und Toyota hat in Großbritannien mit der Straßenerprobung von Prototypen seines wasserstoffbetriebenen Pickup-Trucks Hilux begonnen – das sind unsere Top Stories in Woche 24 des Jahres 2024.

24/2024
Die Themen im Überblick
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Die Europäische Union plant, ab Juli vorläufige Sonderzölle auf Elektroautos aus China zu erheben. Die Höhe der Zölle soll je nach Hersteller variieren und richtet sich nach den von der EU festgestellten Subventionen.  

So wird BYD wird mit einem Sonderzoll von 17,4 % belegt, Geely mit 20 % und SAIC mit 38,1 %. Diese Zölle kommen zusätzlich zu den bereits bestehenden 10 % Einfuhrzoll für E-Autos aus China. Hildegard Müller, Präsidentin des deutschen Automobilverbandes VDA kritisiert: “Die Ankündigung der EU, ab Anfang Juli vorläufig hohe zusätzliche Zölle von bis zu 38,1 Prozent auf E-Pkw aus China zu erheben, ist ein weiterer Schritt weg von globaler Zusammenarbeit. Durch diese Maßnahme wächst das Risiko eines globalen Handelskonfliktes weiter an. Fakt ist außerdem: Ausgleichszölle für aus China importierte E-Pkw sind nicht geeignet, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie zu stärken.”  

China
(c) Adobe Stock

Laut dem deutschen Verband der Automobilindustrie (VDA) werden nirgends in Europa mehr Pkw produziert als in Deutschland: 4,1 Millionen Fahrzeuge rollten demnach 2023 hierzulande von den Fertigungsbändern – mehr als beim Zweitplatzierten Spanien (1,9 Mio.) und dem Drittplatzierten, der Tschechischen Republik (1,4 Mio.), zusammengenommen. Die Pkw werden zu gut drei Viertel außerhalb Deutschlands abgesetzt (76 %). Auch beim Warenwert liegt Deutschland  vorne: Insgesamt wurden 2023 Pkw im Wert von 164 Milliarden Euro aus Deutschland ausgeführt. An Platz 2 steht Belgien mit 39 Milliarden Euro vor Spanien mit 38 Milliarden Euro. Der Umsatz der gesamten deutschen Automobilindustrie inklusive der Zulieferer beträgt über 500 Milliarden Euro. An zweiter Stelle stand 2022 mit 142 Milliarden Euro Frankreich vor Italien, wo 72 Milliarden Euro umgesetzt wurden.Auch bei der Produktion von Elektroantrieb ist Deutschland stark. So wurden im vergangenen Jahr 1,27 Millionen rein batteriebetriebene und plug-in-hybride Pkw (BEV und PHEV) produziert, davon waren 955.000 BEV.Weltweit betrachtet war Deutschland damit hinter China die Nummer 2, was die Produktion von E-Autos betrifft. Mit 780.000 Beschäftigten ist die deutsche Automobilbranche außerdem der größte Arbeitgeber innerhalb der europäischen Automobilindustrie.Auch bei Patenten ist Deutschland nach der VDA-Analys globale Spitze: Fast jedes dritte Patent (29 %) in diesem Bereich stammt von deutschen Erfindern. Dahinter: Japan, China, die USA und Südkorea. Das nächste europäische Land, Frankreich, folgt mit 5 Prozent erst auf Platz 6 (Quelle: IW-Patentdatenbank).“  

VDA
(c) Adobe Stock

Innoplate, as Joint Venture von Schaeffler und Symbio, hat den Bau einer Fabrik für Bipolarplatten nahe der deutsch-französischen Grenze begonnen. Die Anlage startet mit einer Anfangskapazität von vier Millionen Bipolarplatten und soll bis 2030 auf 50 Millionen Einheiten pro Jahr erweitert werden. Das Projekt wird über das Investitionsprogramm France 2030 gefördert und schafft bis 2030 etwa 120 neue Arbeitsplätze.B ipolarplatten sind zentrale Komponenten in Brennstoffzellen, da sie den Zufluss von Wasserstoff und Luft sowie den Abfluss von Wasserdampf und Energie regulieren. Diese Fabrik stellt die erste industrielle Fertigung von Bipolarplatten in Europa dar. Schaeffler und Symbio bringen jeweils ihre Expertise in der Stahlverarbeitung, Beschichtungstechnologie und Brennstoffzellentechnologie in das Joint Venture ein.  

Schaeffler
(c) Schaeffler

Die Übertragungsnetzbetreiberin TransnetBW und Octopus Energy starten in Deutschland ein gemeinsames Pilotprojekt zur Nutzung von Kleinstflexibilität aus Batterie-elektrischen Fahrzeugen. So sollen im Projekt OctoFlexBW die Ladevorgänge von ca. 1500 Elektroautos, die im Besitz von Kunden von Octopus Energy sind, werden bei hoher Netzauslastung gesteuert und in Zeiten geringerer Last verschoben. Ziel ist es, die Netzstabilität zu erhöhen und die Integration von Kleinstflexibilität in den Werkzeugkasten der Netzbetreiber zu fördern.. Die gewonnenen Daten sollen Rückschlüsse auf die Akzeptanz, Zuverlässigkeit und das zukünftige Potenzial von E-Autos zur Flexibilitätsbereitstellung geben.  

TransnetBW
(c) TransnetBW

Das Projekt „CIRCULUS – nachhaltiges Batteriesystem für die Energiewende und neue Geschäftsmodelle“ untersucht die Optimierung des Batterie-Recyclings und die Weiterverwendung alter Batteriezellen aus Elektrofahrzeugen. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Batteriezellen nach dem Ende ihrer Nutzung im Fahrzeug noch genügend Kapazität haben, um als stationäre Stromspeicher eingesetzt zu werden. Diese Second-Life-Nutzung trägt zur nachhaltigen Nutzung von ressourcenintensiven Batteriezellen bei und unterstützt die Kreislaufwirtschaft. Das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit (LBF) entwickelt zudem im Rahmen des Projekts leichte und recyclingfähige Batteriegehäuse aus Kunststoff. Diese sollen eine einfache Zerlegbarkeit und effiziente Sortierung ermöglichen, um hochwertige Rezyklate zu gewinnen. Die Forscher betonen die Notwendigkeit einer transdisziplinären Herangehensweise, um die ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Herausforderungen des Batterie-Recyclings zu bewältigen.  

Fraunhofer
(c) Fraunhofer

Bosch hat Investitionen in zwei aufstrebende Startups im Bereich Batterie-Recycling getätigt: Cyclyx und Redwood Materials. Diese Investitionen dienen dazu, nachhaltige Lösungen für das Ende der Lebensdauer von Batterien zu entwickeln und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Redwood Materials konzentriert sich auf die Rückgewinnung wertvoller Materialien aus alten Batterien, um sie für neue Batterien wiederzuverwenden. Cyclyx hingegen sammelt und bereitet Altbatterien auf, um die Effizienz des Recyclingprozesses zu verbessern.  

Bosch
(c) Bosch

BMW und Pirelli haben gemeinsam den neuen Winterreifen P-Zero Winter 2 entwickelt, der speziell für Elektrofahrzeuge optimiert ist. Der Reifen soll die Reichweite des vollelektrischen BMW i7 im Winter um bis zu 50 Kilometer erhöhen. Dies wird durch technologische Fortschritte beim Laufflächenmuster und der Laufflächenmischung erreicht, die den Rollwiderstand reduzieren und die Effizienz verbessern.Der neue Reifen wird ab August 2024 erhältlich sein und soll auch in anderen zukünftigen BMW-Modellen eingesetzt werden, beginnend mit dem neuen BMW X3.  

BMW
(c) BMW

Hongqi, eine Premiummarke der chinesischen FAW-Gruppe, plant, seine Elektro-Limousine EH7 noch 2024 in Europa auf den Markt zu bringen. Der EH7 wird in Europa mit Heck- oder Allradantrieb und zwei Batterieoptionen (85 und 111 kWh) angeboten. Die Reichweite des Hecktrieblers mit dem großen Akku soll bis zu 700 Kilometer betragen. Der Verkaufsstart istim dritten Quartal geplant. Erste Auslieferungen sollen dann im vierten Quartal erfolgen.  

Hongqi
(c) Hongqi

Toyota hat in Großbritannien mit der Straßenerprobung von Prototypen seines wasserstoffbetriebenen Pickup-Trucks Hilux begonnen. Zehn Einheiten des H2-Hilux wurden gefertigt, von denen fünf derzeit Feldtests durchlaufen. Der H2-Hilux verwendet Brennstoffzellen-Technologie aus dem Toyota Mirai und soll eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern bieten. Die gesammelten Erkenntnisse aus den Tests sollen zur Weiterentwicklung der Brennstoffzellentechnologie beitragen, die längere Lebenszyklen, größere Reichweiten und geringere Kosten ermöglichen soll. Toyota plant, die Ergebnisse in die nächste Generation von Brennstoffzellen-Systemen einfließen zu lassen, die 2026 oder 2027 marktreif sein sollen. 

Tolyota
(c) Toyota

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