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Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur, Hy2Move, Neural Concept und mehr

Beitrag vom 07.06.2024

Beitrag vom 07.06.2024

23/2024
Die Themen im Überblick

Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur hat den Ladesäulen-Bedarf in Deutschland bis 2030 analysiert, USA geben 1,3 Milliarden Dollar Fördermittel für den Aufbau von Ladestationen und alternativer Tankinfrastruktur für Wasserstoff und Gas frei, EU-Kommission fördert mit dem Projekt “Hy2Move” die Wasserstoffmobilität,  Nordamerika liegt nach einer T&E-Studie bei Investitionen in E-Autos vorne, Neural Concept will die Entwicklungszeit von Elektroautos mit einer KI-Softwareplattform drastisch senken, 62 % der Ladevorgänge an High-Power-Charging (HPC)-Ladepunkten in Europa dauern laut interner Daten der Digital Charging Solutions (DCS) GmbH kürzer als 30 Minuten, Volvo führt den ersten Batteriepass ein, Volkswagen soll die neue Elektro-Plattform SSP für 2028 anpeilen,  Ford startet die Serienproduktion des elektrischen Explorer, BMW enthüllt den BMW Concept Skytop, Peugeot feiert Deutschland-Debüt seines Elektro-SUV e-3008 und das E-Flugtaxi-Unternehmen Archer erhält von der FAA die Genehmigung für kommerzielle Flüge - das sind unsere Top Stories in Woche 23 des Jahres 2024.

Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur hat den Ladesäulen-Bedarf in Deutschland bis 2030 analysiert, USA geben 1,3 Milliarden Dollar Fördermittel für den Aufbau von Ladestationen und alternativer Tankinfrastruktur für Wasserstoff und Gas frei, EU-Kommission fördert mit dem Projekt “Hy2Move” die Wasserstoffmobilität,  Nordamerika liegt nach einer T&E-Studie bei Investitionen in E-Autos vorne, Neural Concept will die Entwicklungszeit von Elektroautos mit einer KI-Softwareplattform drastisch senken, 62 % der Ladevorgänge an High-Power-Charging (HPC)-Ladepunkten in Europa dauern laut interner Daten der Digital Charging Solutions (DCS) GmbH kürzer als 30 Minuten, Volvo führt den ersten Batteriepass ein, Volkswagen soll die neue Elektro-Plattform SSP für 2028 anpeilen,  Ford startet die Serienproduktion des elektrischen Explorer, BMW enthüllt den BMW Concept Skytop, Peugeot feiert Deutschland-Debüt seines Elektro-SUV e-3008 und das E-Flugtaxi-Unternehmen Archer erhält von der FAA die Genehmigung für kommerzielle Flüge - das sind unsere Top Stories in Woche 23 des Jahres 2024.

23/2024
Die Themen im Überblick
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Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur hat in Zusammenarbeit mit dem Reiner Lemoine Institut (RLI) eine Neuauflage seiner Studie “Ladeinfrastruktur nach 2025/2030: Szenarien für den Markthochlauf“ veröffentlicht, die den Bedarf an Ladeinfrastruktur in Deutschland bis 2030 analysiert. Die Studie berücksichtigt dabei aktuelle Marktentwicklungen und Technologietrends bei Elektro-Pkw sowie neue Erkenntnisse zum Fahr- und Ladeverhalten. Dabei betont die Studie die Notwendigkeit eines vorausschauenden Ausbaus der Ladeinfrastruktur, der nicht erst parallel zum Markthochlauf der E-Pkw erfolgen darf, sondern diesen vorausgehen muss. So wurde   je nach Szenario eine installierte Ladeleistung von 23,3 bis 32,4 GW ermittelt, was einen Bedarf von 380.000 bis 680.000 öffentlich zugänglichen Ladepunkten, davon 55.000 bis 90.000 HPC-Ladepunkte über 150 kW Ladeleistung bis 2030 entspricht. Im Referenzszenario, das die Basisannahmen kombiniert, ergab sich dabei ein Bedarf von 520.000 Ladepunkten, davon 68.000 HPC-Ladepunkten. In einem ersten Statement begrüßte der deutsche Verband der Automobilindustrie VDA die Neuauflage der Studie, betonte aber auch, dass der vorausschauende Ausbau der Ladeinfrastruktur politisch weiter forciert und dringend intensiviert werden müsse. 

(c) NOW GmbH

In den USA hat die US-Regierung unter Präsident Joe Biden eine weitere Förderrunde des Charging and Fueling Infrastructure (CFI) Discretionary Grant Program bekannt gegeben. Das Budget dieser Runde beträgt 1,3 Milliarden Dollar und ist Teil des insgesamt 2,5 Milliarden Dollar umfassenden CFI-Programms, das die Entwicklung von Ladeinfrastruktur und alternativer Betankungsinfrastruktur (Wasserstoff und Gas) in Städten und ländlichen Gebieten unterstützen soll. Das CFI-Programm läuft zusätzlich zum fünf Milliarden Dollar schweren National Electric Vehicle Infrastructure (NEVI) Formula Program, das sich auf den Aufbau von Schnellladestationen entlang der Highways konzentriert. 

(c) Joint Office of Energy and Transportation

Die Europäische Kommission hat den Weg für ein neues „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) zur Förderung der Wasserstoffmobilität freigemacht. Das Projekt, das den Namen „Hy2Move“ trägt, zielt auf die Forschung, Innovation und erste gewerbliche Nutzung von Wasserstoff in der Mobilität ab. Insgesamt elf Unternehmen werden in Zusammenarbeit mit einem assoziierten Partner und über 200 indirekten Partnern, darunter Universitäten, Forschungseinrichtungen und kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus ganz Europa, an 13 verschiedenen Vorhaben arbeiten.

Das Projekt wird von sieben Mitgliedstaaten – Deutschland, Estland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, der Slowakei und Spanien – unterstützt, die zusammen bis zu 1,4 Milliarden Euro an öffentlichen Mitteln bereitstellen. Diese Förderung soll weitere 3,3 Milliarden Euro an privaten Investitionen mobilisieren. Zu den teilnehmenden Unternehmen gehören unter anderem BMW und Airbus.

Die Aktivitäten im Rahmen von Hy2Move sollen dabei vier Hauptbereiche umfassen: Die Entwicklung von Mobilitäts- und Verkehrsanwendungen. Dazu gehört die Entwicklung von Plattformen für Brennstoffzellen-Busse und -Lkw. Die Entwicklung von Brennstoffzellentechnologien mit dem Fokus auf die Verbesserung der Effizienz und Leistungsfähigkeit von Brennstoffzellen. Die Verbesserung der H2-Speicherung an Bord sowie der Entwicklung besserer Speichersysteme für Wasserstoff. Und die Entwicklung von Technologien zur Wasserstofferzeugung, insbesondere zur Belieferung von Wasserstoff-Tankstellen mit Druckwasserstoff.

(c) Europa EU

Nordamerika liegt bei Investitionen in Elektroautos, der Batterieproduktion und in die Ladeinfrastruktur vorne. Das zeigt ein neuer Bericht der Umweltorganisation Transport & Environment (T&E). 2023 wurden laut der Analyse in Europa 42 Milliarden Euro in E-Mobilität investiert, verglichen mit 9 Milliarden Euro in China und 58 Milliarden Euro in Nordamerika. Innerhalb des europäischen Kontinents seien zwischen 2021 und 2023 am meisten Investitionen im Vereinigten Königreich (26 Mrd. Euro), in Deutschland (13 Mrd. Euro) und in Spanien (10 Mrd. Euro) getätigt worden.  

(c) Transport & Environment

Das Schweizer Startup Neural Concept hat eine KI-Softwareplattform entwickelt, mit der sich die Entwicklungszeit eines Elektrofahrzeugs von vier Jahren auf 18 Monate verkürzen lassen soll. So soll die Plattform den bisherigen manuellen Prozess automatisieren. Dabei analysiert die Software Materialeigenschaften und macht Verbesserungsvorschläge zur Effizienzsteigerung. Mehr als 60 OEMs aus verschiedenen Branchen, darunter Airbus, Bosch und General Electric, sollen bereits die Plattform von Neural Concept nutzen. 

(c) Neural Concept

62 % der Ladevorgänge an High-Power-Charging (HPC)-Ladepunkten in Europa dauern kürzer als 30 Minuten. Mehr als ein Drittel (37 %) dauern nur zwischen 15 und 30 Minuten. Das geht aus einer Analyse interner Daten der Digital Charging Solutions (DCS) GmbH hervor. Das Unternehmen bietet via Roaming Zugang zu nach Angaben aus dem letzten Jahr über 550.000 Ladepunkten.  Grundlage der Auswertung waren laut dem Unternehmen 1.634.437 Ladevorgänge an HPC-Ladepunkten im deutschen Ladenetz von DCS im Jahr 2023.  

(c) DCS

Volvo wird noch in diesem Jahr den ersten Batteriepass für den EX90 einführen. Der Batteriepass soll in Zusammenarbeit mit dem britischen Startup Circulor die Rückverfolgung der Batteriematerialien vom Ursprung bis zum Endprodukt ermöglichen. Volvo greift damit einer EU-Regelung vor, die besagt, dass ab Februar 2027alle in der EU verkauften E-Autos über einen sogenannten Batteriepass verfügen müssen, der die Lieferkette transparent macht und über den CO2-Ausstoß bei der Produktion informiert. Der Pass soll dabei über einen QR-Code an der Innenseite der Fahrertür abrufbar sein und detaillierte Informationen zu den verwendeten Materialien und deren Herkunft bieten.

(c) Volvo

Volkswagen hat laut dem Handelsblatt auf einer Veranstaltung angekündigt, dass die neue Elektro-Plattform SSP (Scalable Systems Platform) im Jahr 2028 debütieren soll. Diese Plattform soll die bestehenden Plattformen MEB und PPE ersetzen und eine einheitliche Basis für zukünftige Elektrofahrzeuge bieten. Die SSP ist darauf ausgelegt, in allen Fahrzeugsegmenten eingesetzt zu werden, vom Kleinwagen bis zum Premium-Modell. Ursprünglich war der Marktstart bereits 2026 geplant, wurde dann auf 2028 verschoben und zuletzt für Ende des Jahrzehnts angekündigt. Ausgestattet soll der SSP mi mit fortschrittlicher Batterie-Technologie sein, die womöglich Ladezeiten von etwa zwölf Minuten ermöglicht und automatisierte Fahren nach Level 4 unterstützen soll.

(c) Volkswagen

Ford hat in Köln das erste Serien-Exemplar des neuen Ford Explorer vom Band laufen lassen und damit die Serienproduktion des vollelektrischen Explorer aufgenommen. Mehr als zwei Milliarden US-Dollar wurden investiert, um das Werk für die Produktion von Elektroautos zu modernisieren. Der Explorer basiert auf der MEB-Plattform von Volkswagen und ist das erste vollelektrische Großserienmodell von Ford, das in Europa für Europa entwickelt wurde.

Der Explorer wird in verschiedenen Ausführungen angeboten, darunter Modelle mit unterschiedlichen Batteriegrößen. Die Produktion umfasst eine hochautomatisierte Fertigung, bei der über 250 Roboter eingesetzt werden, um die Blechteile zusammenzufügen. Ford plant, bis zu 250.000 Exemplare des Explorer und eines weiteren Modells jährlich in Köln zu produzieren.

(c) Ford

BMW hat das Concept Skytop enthüllt, eine Studie, die das Design und die Technologie zukünftiger BMW-Modelle vorwegnehmen soll. Das Concept Skytop soll sich durch ein aerodynamisches Design und innovative Technologien auszeichnen, die den Komfort und die Effizienz des Fahrzeugs maximieren und auf modernste Technologien wie fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme und ein hochentwickeltes Infotainmentsystem, sowie nachhaltige Materialien setzt.

(c) BMW

Das neuseeländische Unternehmen Vessev hat das elektrische Tragflächenboot VS-9 vorgestellt, das völlig neue Möglichkeiten für den Personentransport auf dem Wasser eröffnen soll. Das neun Meter lange Boot soll bis zu 10 Passagiere mit einer Geschwindigkeit von 25 Knoten (46,3 km/h) befördern und  eine Reichweite von 50 Seemeilen (92,6 km) bieten. Die VS-9 soll noch in diesem Jahr zertifiziert und in den kommerziellen Betrieb von Fullers360, dem größten Fährenbetreiber Neuseelands, aufgenommen werden.  

(c) Peugot

Das E-Flugtaxi-Unternehmen Archer hat die Zertifizierung “Part 135 Air Carrier & Operator Certificate“ der Federal Aviation Administration (FAA) erhalten. Dieses Zertifikat ermöglicht es Archer zukünftig, kommerzielle Flüge durchzuführen. Das Unternehmen ist weltweit erst der zweite Flugtaxi-Hersteller, der dieses Zertifikat erhalten hat. So plant das Unternehmen die Aufnahme des kommerziellen Flugtaxibetriebs mit dem eigenen Midnight-Flugzeug, einem pilotengesteuerten Flugzeug für vier Passagiere, das für schnelle Pendelflüge ausgelegt ist. United Airlines, einer der Investoren, hat bereits 100 Flugzeuge bestellt. Mit diesem will Archer 60- bis 90-minütige Autofahrten durch 10- bis 20-minütige elektrische Lufttaxiflüge ersetzen.

(c) Archer

Polestar hat angekündigt, dass Zaptec der offizielle Heimladesystem-Partner für den europäischen Markt wird. Die Wallbox vom Typ Zaptec Go soll bis zu 22 kW Ladeleistung bieten und mit allen Polestar-Fahrzeugen kompatibel sein, einschließlich der kommenden Modelle Polestar 3 und Polestar 4. Diese Partnerschaft soll auch die Entwicklung zukünftiger Vehicle-to-Grid- und bidirektionaler Ladelösungen umfassen.

Der kompakte Elektro-Kabinenroller Microlino erhält eine größere Batterie für mehr Reichweite. So wird das Fahrzeug nun mit einer neuen 15-kWh-Batterie angeboten, die eine Reichweite von bis zu 230 Kilometern ermöglicht. Die bestehenden Modelle boten bisher mit 5,5 kWh und 10,5 kWh Batterien Reichweiten von 93 bzw. 177 Kilometern und erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h.

Nissan hat begonnen, seinen automatisiert fahrenden Leaf auf öffentlichen Straßen in Japan zu testen. Der Prototyp ist mit 14 Kameras, zehn Radaren und sechs LIDAR-Sensoren ausgestattet. Diese Technologie ermöglicht es dem Fahrzeug, das Verhalten von Fußgängern vorherzusagen, die Spur zu wechseln und sicher in Kreuzungen einzufahren. Die ersten Feldtests werden auf SAE Level 2 mit einem Sicherheitsfahrer durchgeführt, aber Nissan plant, die Funktionalität so weit zu verbessern, dass ab 2027 ein autonomer Mobilitätsdienst eingeführt werden kann.

(c) Nissan

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