Das wöchentliche Update

HVO100, Volkswagen, Porsche, Kia, BYD und mehr

Beitrag vom 31.05.2024

Beitrag vom 31.05.2024

22/2024
Die Themen im Überblick

Europa will laut des Fraunhofer ISI die Batteriezellen-Produktion bis 2030 stark erhöhen, die deutsche Bundesregierung beschließt Ladesäulen-Pflicht für Tankstellen ab 2028, der neue Diesel-Kraftstoff HVO100 ist ab sofort an deutschen Tankstellen erhältlich, China plant Investitionen in der Entwicklung von Festkörperbatterien, Volkswagen plant einen 20.000-Euro-Stromer in Eigenregie, Porsche präsentiert den neuen 911 Carrera GTS als Hybridmodell, Kia hat die Weltpremiere des neuen EV3 gefeiert, BYD setzt in Europa zukünftig auf E-Kleinwagen, Cadillac präsentiert den E-SUV Optiq für Europa, Trinity präsentiert das neue Elektro-Motorrad Panthera Aero, Brose rüstet Sharing-Anbieter mit Remanufacturing-Antrieben aus und eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) zeigt, dass Deutschland den Radverkehrsanteil an Wegen bis 30 Kilometer bis 2035 verdreifachen könnte. Das sind unsere Top Stories in Woche 22 des Jahres 2024.  

Europa will laut des Fraunhofer ISI die Batteriezellen-Produktion bis 2030 stark erhöhen, die deutsche Bundesregierung beschließt Ladesäulen-Pflicht für Tankstellen ab 2028, der neue Diesel-Kraftstoff HVO100 ist ab sofort an deutschen Tankstellen erhältlich, China plant Investitionen in der Entwicklung von Festkörperbatterien, Volkswagen plant einen 20.000-Euro-Stromer in Eigenregie, Porsche präsentiert den neuen 911 Carrera GTS als Hybridmodell, Kia hat die Weltpremiere des neuen EV3 gefeiert, BYD setzt in Europa zukünftig auf E-Kleinwagen, Cadillac präsentiert den E-SUV Optiq für Europa, Trinity präsentiert das neue Elektro-Motorrad Panthera Aero, Brose rüstet Sharing-Anbieter mit Remanufacturing-Antrieben aus und eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) zeigt, dass Deutschland den Radverkehrsanteil an Wegen bis 30 Kilometer bis 2035 verdreifachen könnte. Das sind unsere Top Stories in Woche 22 des Jahres 2024.  

22/2024
Die Themen im Überblick
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Die Europäische Union hat ehrgeizige Pläne zur Erhöhung der Batteriezellen-Produktion, um die Elektromobilität zu fördern. Das Fraunhofer ISI geht in einer Analyse für die Automobilwoche von dem Aufbau der Produktionskapazitäten in Höhe von 2114,45 Gigawattstunden (GWh) bis zum Jahr 2030 in Europa aus. Bei den Zahlen soll es sich um maximale Produktionskapazitäten handeln. Wichtig seien demnach, Sicherheit bei der Nachfrage zu schaffen, Zulieferstrukturen aufzubauen, wirtschaftliche Produktionsbedingungen zu realisieren und zuverlässigen Zugang zu Fachkräften zu schaffen, so das Institut weiter. Europa sei laut den Forschern in den nächsten fünf Jahren noch auf Importe von Batteriezellen angewiesen sein. Ab 2030 könnte es auch Akkus exportieren, falls neben der Produktionsmenge auch Qualitäts-, Kosten- und Nachhaltigkeitsziele realisiert werden.   

Battery Cell
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Die deutsche Bundesregierung hat eine Ladesäulen-Pflicht für Tankstellen beschlossen, die ab 2028 in Kraft tritt. Demnach müssen große Tankstellenunternehmen ab dem 1. Januar 2028 jeweils einen Schnellladepunkt mit einer Ladeleistung von mindestens 150 Kilowatt an ihren Tankstellen anbieten. Ziel ist es, rund 8.000 zusätzliche Schnellladepunkte „an Tankstellen oder im direkten Umfeld“ zu schaffen. Dies solle dazu beitragen, eine Basisversorgung mit Schnellladeinfrastruktur sicherzustellen und das Vertrauen in die Elektromobilität zu stärken. Der Beschluss ist Teil des „Masterplan Ladeinfrastruktur II“, der 2022 beschlossen wurde. Ursprünglich war geplant, dass bis Ende 2026 an mindestens 75 Prozent der Tankstellen Schnelllader mit mindestens 150 kW in Betrieb sein sollen.  Dieses Ziel wurde jedoch abgeschwächt und der Zeitrahmen bis 2028 verlängert.  

Ladesäule
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An deutschen Tankstellen ist ab sofort der neue Kraftstoff HVO100 erhältlich. HVO100 ist ein synthetischer Diesel, der überwiegend aus nachhaltigen Rest- und Abfallstoffen wie Altspeisefetten hergestellt wird. Durch eine katalytische Reaktion mit Wasserstoff werden diese Reststoffe in Kohlenwasserstoffe umgewandelt, wodurch der Kraftstoff fossilem Diesel ähnelt. Der HVO100 kann als Reinkraftstoff oder als Beimischung zu herkömmlichem Diesel angeboten werden und bietet eine bessere Klimabilanz und geringere Emissionen von Feinstaub und Stickoxiden. Die Kosten für HVO100 liegen jedoch etwa 20 Cent über denen für herkömmlichen Diesel. Um Verwechslungen zu vermeiden, wird HVO100 mit dem Zusatz XTL gekennzeichnet, der für Power-to-Liquid-Kraftstoffe steht. Der flächendeckende Verkauf von HVO100 in Deutschland soll schrittweise erfolgen.  

HVO100
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China plant über 765 Millionen Euro in die Entwicklung von Festkörperbatterien zu investieren. Das berichtet Reuters. Das von der Regierung geleitete Projekt soll Beteiligungen von sechs führenden Unternehmen umfassen, darunter die Batteriehersteller CATL und WeLion, sowie die Automobilhersteller BYD, FAW, SAIC und Geely.   

Gleichzeitig hat Nissan angekündigt, ab 2025 mit der Produktion von Feststoffbatterien zu beginnen. In einer im Aufbau befindlichen Pilotanlage in Yokohama sollen im nächsten Jahr erste entsprechende Akkus fertiggestellt werden. Der Beginn der Serienproduktion von Feststoffbatterien ist nach aktuellem Stand für 2029 geplant.   

Auch der chinesische Autokonzern SAIC will 2026 mit der Serienproduktion von reinen Feststoffbatterien mit einer Energiedichte von über 400 Wh/kg beginnen und diese ab 2027 zunächst in Modellen seiner Marke IM Motors zum Einsatz bringen. Das steht in einem neuen Strategieplan des staatlichen Herstellers.  

Festkörper
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 Volkswagen hat angekündigt, ein besonders preiswertes Elektrofahrzeug zu entwickeln und ab 2027 auf den Markt zu bringen. Das geplante Modell soll etwa 20.000 Euro kosten und die elektrische Einstiegsmobilität in Europa fördern. Ebenso betont das Unternehmen, dass dieses Fahrzeug in Eigenregie und mit einem hohen europäischen Lokalisierungsgrad produziert werden.  Oliver Blume erklärte: „Es geht um elektrische Einstiegsmobilität aus Europa für Europa.“ Eine Partnerschaft mit Renault zur gemeinsamen Produktion von E-Kleinwagen wurde nach langen Verhandlungen vor kurzem aufgegeben.   

Volkswagen
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Porsche hat den neuen 911 Carrera GTS vorgestellt, der nun auch mit einem innovativen Hybridantrieb ausgestattet ist. Der 3,6-Liter-Boxermotor des neuen Modells wird durch ein „T-Hybrid-System“ ergänzt, das eine integrierte E-Maschine im Abgasturbolader nutzt. Dieses System ermöglicht es, den Ladedruck sofort aufzubauen und verbessert somit das Ansprechverhalten und die Dynamik des Fahrzeugs. Der neue 911 Carrera GTS soll eine Leistung von 398 kW (541 PS) und ein Drehmoment von 610 Nm erreichen und damit in nur 3,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit soll 312 km/h betragen. Der Hybridantrieb trägt auch zur Reduzierung der CO₂-Emissionen bei, ohne das Gewicht des Fahrzeugs signifikant zu erhöhen.   

Porsche
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Kia hat den neuen EV3 vorgestellt, ein kompaktes Elektro-SUV, das speziell für den europäischen Markt konzipiert wurde. Das Fahrzeug wird mit einem 150 kW starken Frontmotor angeboten, der eine Reichweite von bis zu 600 Kilometer ermöglichen soll. Der Wagen besitzt ein 58,3 kWh Akku für das Standardmodell und ein 81,4 kWh Akku für die Long-Range-Version. Das Standardmodell beschleunigt in 7,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h, während die Long-Range-Version 7,7 Sekunden benötigt.  

Kia
(c) Kia

Der chinesische Autohersteller BYD plant, sein Engagement in Europa zu verstärken und den Fokus auf elektrische Kleinwagen zu legen. Das Unternehmen kündigte an, dass das Unternehmen ab 2025 Fahrzeuge im B-Segment in seiner ersten EU-Fabrik in Ungarn produzieren wird. BYD hat bereits bestätigt, dass der E-Kleinstwagen Seagull nächstes Jahr in einer europäischen Version auf den Markt kommen wird. Zudem wurde das Elektroauto-Kompaktmodell Ocean M als Konzept vorgestellt, das möglicherweise ebenfalls nach Europa kommt. Derzeit ist der BYD Dolphin das kleinste Europa-Modell der Marke.Neben den vollelektrischen Modellen bringt BYD auch seinen ersten Plug-in-Hybrid nach Europa. Das SUV Seal U DM-i wird ab Juni 2024 erhältlich sein und bietet je nach Variante eine elektrische Reichweite von 75 bis 120 Kilometern.  

BYD
(c) BYD

Cadillac hat sein neues vollelektrisches SUV, den Optiq, vorgestellt, der speziell für den europäischen Markt konzipiert wurde. Das E-SUV soll in zehn Regionen weltweit zum Verkauf angeboten werden, wozu neben Europa auch die USA, Kanada, Mexiko, Mittelamerika, China und der Nahe Osten gehören. . Mit einem Radstand von 2,94 Metern und einem 85 kWh großen Akku verspricht der Optiq eine geschätzte Reichweite von etwa 483 Kilometern (EPA) beziehungsweise über 500 Kilometern. Der Optiq wird serienmäßig mit einem elektrischen Allradantrieb ausgestattet, der eine Leistung von 220 kW (300 PS) und ein Drehmoment von 480 Nm bietet. Die Produktionsstart ist für den Spätherbst geplant.  

Cadillac
(c) Cadillac

Trinity hat sein zweites Elektro-Motorrad, die Panthera Aero, vorgestellt. Dieses Modell soll eine maximale Leistung von 11 kW und eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h erreichen. Mit der optionalen Performance-Line  soll die Leistung auf 16 kW gesteigert und eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h erreicht werden. Die Panthera Aero ist mit einem Vier-Gang-Getriebe ausgestattet, das speziell für den Elektroantrieb entwickelt wurde. Drei Akku-Optionen mit 40, 50 oder 60 Ah Kapazität stehen zur Verfügung, wobei der größte Akku eine Fahrzeit von bis zu drei Stunden ermöglichen soll.   

Trinity
(c) Trinity

Das neuseeländische Unternehmen Vessev hat das elektrische Tragflächenboot VS-9 vorgestellt, das völlig neue Möglichkeiten für den Personentransport auf dem Wasser eröffnen soll. Das neun Meter lange Boot soll bis zu 10 Passagiere mit einer Geschwindigkeit von 25 Knoten (46,3 km/h) befördern und  eine Reichweite von 50 Seemeilen (92,6 km) bieten. Die VS-9 soll noch in diesem Jahr zertifiziert und in den kommerziellen Betrieb von Fullers360, dem größten Fährenbetreiber Neuseelands, aufgenommen werden.  

Vessev
(c) Vessev

Der Coburger Systemhersteller Brose hat eine Kooperation mit dem britischen Sharing-Anbieter Beryl bekannt gegeben. Beryl setzt ab sofort auf die umweltfreundlichen Remanufacturing-Antriebe von Brose E-Bike. Zum Start der Fahrradsaison lieferte Brose die bisher größte Bestellung ins Vereinigte Königreich, die aus wiederaufbereiteten Motoren vom Typ „Drive CAlu“ besteht. Diese Motoren werden in der City-E-Bike-Flotte von Beryl eingesetzt.B rose startete das Remanufacturing-Programm im Jahr 2021, um die Nachhaltigkeit seiner Produkte zu verbessern. Durch die Wiederaufbereitung spart Brose nach eigener Aussage rund 50 Prozent CO2-Emissionen pro Einheit im Vergleich zur Produktion mit Neuteilen. Im Fall der Bestellung von Beryl werden somit 15,1 Tonnen CO2 eingespart. Beim Remanufacturing verwendet Brose Teile aus Antrieben, die vor Ablauf der Gewährleistung reklamiert wurden. Diese Komponenten werden von Servicetechnikern geprüft, gereinigt und um fehlende Neuteile ergänzt, um sie zu einem wiederaufbereiteten Antrieb zusammenzufügen.  

Beryl
(c) Beryl

Eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) zeigt, dass Deutschland den Radverkehrsanteil an Wegen bis 30 Kilometer bis 2035 verdreifachen könnte. Dies würde eine Reduktion der Verkehrsemissionen im Nahbereich um 34 Prozent bedeuten. Die Studie wurde im Auftrag des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) durchgeführt und zeigt, dass durch den Ausbau der Radwege, gute Schnittstellen mit Bus und Bahn sowie fahrradfreundliche Kommunen 19 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente jährlich eingespart werden könnten.  

ADFC
(c) ADFC

Der Automobilhersteller Neta und der Batterieproduzent CATL haben eine umfassende strategische Partnerschaft für den Zeitraum 2025 bis 2034 vereinbart, durch die CATL der bevorzugte Partner von Neta für Elektroauto-Batterien wird. Dazu wollen die beiden Unternehmen auch in den Bereichen Zero Carbon, CIIC (CATL Integrated Intelligent Chassis), Batterietausch, V2G (Vehicle to Grid), Batterierecycling und Marktentwicklung zusammenarbeiten. 

CATL
(c) CATL

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