Das wöchentliche Update

ACEA, Stellantis, EnBW, CATL, KAIST und vieles mehr

18/2024
Die Themen im Überblick

Laut ACEA benötigt die EU bis 2030 achtmal mehr Ladepunkte pro Jahr, um CO2-Ziele zu erreichen,  Stellantis kündigt die Produktion von 100.000 Wasserstoff-Fahrzeugen an, EnBW eröffnet ersten “NextLevel Ladepark”, CATL plant die Einführung von Feststoffbatterien bis 2027 und will größtes Schnellladenetz der Welt aufbauen,  Polestar 5  lädt mit neuer Schnelladetechnologie bei Tests in zehn Minuten auf 80 Prozent, Farasis entwickelt fortschrittliche Batterie für Elektro-Motorräder, ABT Sportsline hat in Zusammenarbeit mit dem Elektroyachten-Spezialisten Marian  sein erstes Luxus-Elektroboot vorgestellt und nach einer neuen Studie ist das Fahrrad in Paris erstmal beliebter als das Auto – das sind unsere Top Stories in Woche 18 des Jahres 2024. 

Laut ACEA benötigt die EU bis 2030 achtmal mehr Ladepunkte pro Jahr, um CO2-Ziele zu erreichen,  Stellantis kündigt die Produktion von 100.000 Wasserstoff-Fahrzeugen an, EnBW eröffnet ersten “NextLevel Ladepark”, CATL plant die Einführung von Feststoffbatterien bis 2027 und will größtes Schnellladenetz der Welt aufbauen,  Polestar 5  lädt mit neuer Schnelladetechnologie bei Tests in zehn Minuten auf 80 Prozent, Farasis entwickelt fortschrittliche Batterie für Elektro-Motorräder, ABT Sportsline hat in Zusammenarbeit mit dem Elektroyachten-Spezialisten Marian  sein erstes Luxus-Elektroboot vorgestellt und nach einer neuen Studie ist das Fahrrad in Paris erstmal beliebter als das Auto – das sind unsere Top Stories in Woche 18 des Jahres 2024. 

18/2024
Die Themen im Überblick
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Laut dem europäischen Automobilverband ACEA sind die Verkäufe von Elektroautos in der EU zwischen 2017 und 2023 dreimal schneller gestiegen als die Installation neuer Ladestationen. Der ACEA appelliert deshalb, die Investitionen in die öffentliche Ladeinfrastruktur aufzustocken, da der Zugang zu öffentlichen Ladestationen eine wesentliche Voraussetzung für die Dekarbonisierung des Straßenverkehrs, zusätzlich zur Marktunterstützung und einem wettbewerbsfähigen Produktionsrahmen in Europa sei. Dem Verband zufolge wurden im letzten Jahr EU-weit etwas mehr als 150.000 öffentliche Ladepunkte installiert, was eine Gesamtzahl von 630.000 entspricht. Laut der EU-Kommission sollten bis 2030 3,5 Millionen Ladepunkte installiert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten rund 410.000 öffentliche Ladepunkte pro Jahr  – fast das Dreifache der aktuellen jährlichen Installationsrate gebaut werden. Der ACEA schätzt jedoch, dass bis 2030 8,8 Millionen Ladepunkte benötigt werden. Um dies zu erreichen, müssten 1,2 Millionen Ladegeräte pro Jahr (oder über 22.000 pro Woche) installiert werden – das Achtfache der aktuellen jährlichen Installationsrate. 

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(c) ACEA

An der Coventry University in Großbritannien wird eine neue innovative Technologie getestet, die das Laden von Elektrofahrzeugen während der Fahrt ermöglicht. Das Forschungsprojekt namens Dynacov (Dynamic Charging of Vehicles) verwendet dynamische drahtlose Übertragungstechnologien, um Energie von unter der Straßenoberfläche eingebetteten Metallspulen zu den Fahrzeugen zu übertragen. Die Technologie für induktives Laden könnte künftig für Busse und Nutzfahrzeuge eingesetzt werden, so die Forscher. 

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(c) Coventry

Stellantis, hat Pläne bekanntgegeben, wonach das Unternehmen bis 2030 100.000 Wasserstoff-Fahrzeuge pro Jahr produzieren möchte. So will das Unternehmen die Produktion von größeren Wasserstoff-Fahrzeugen schon bald  in Polen starten, wie Jean-Michel Billig, Chef des Wasserstoff-Programms des Konzerns, der Welt am Sonntag sagte. Von den seit Ende 2022 angebotenen mittelgroßen Nutzfahrzeugen mit Wasserstoff-Brennstoffzelle-Elektroantrieb seien nach ihm bisher 350 Stück verkauft worden. Nun starte die Serienproduktion. Billig erwartet demnach im kommenden Jahrzehnt einen wesentlichen Marktanteil für diese Technologie, bei Nutzfahrzeugen könnte sie laut Billig bis zu 40 Prozent betragen.  

(c) Stellantis

Nachdem die EnBW  bei der IAA MOBILITY 2023 ihre Vision des „NextLevel Ladeparks“ präsentiert hatte, hat EnBW bei Chemnitz jetzt den ersten "NextLevel Ladepark" eröffnet, der auf Nachhaltigkeit in allen Aspekten des Betriebs setzt. So integriert EnBW nach eigenen Angaben erstmals vollumfänglich ökologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche   Nachhaltigkeitskomponenten, darunter ein aus Holz gefertigtes Dach mit 144 Photovoltaik-Modulen, effizientere Transformatoren und Pflastersteine aus Recyclingmaterial. Dazu umfasst die neue Anlage zwölf Alpitronic Hypercharger HYC400 mit insgesamt 24 Schnellladepunkten, die bis zu 400 kW Ladeleistung an einem Ladepunkt bieten. Bei steigender Nachfrage will EnBW den Standort auf 32 Ladepunkte erweitern. Dazu plant EnBW barrierearme Ladeplätze, Sitzgelegenheiten, automatische Toiletten sowie einen interaktiven Lernspielplatz für Kinder, um die Aufenthaltsqualität während des Ladestopps zu erhöhen. 

(c) EnBW

Der führende chinesische Batteriehersteller CATL hat bekanntgegeben, dass er bis 2027 mit der Kleinserienfertigung von Feststoffbatterien beginnen will. Der Entwicklungsstand dieser Technologie ordnet CATL derzeit auf einer Skala von 1 bis 9 bei etwa 4 ein, mit dem Ziel, bis 2027 auf 7 bis 8 zu steigen. Diese Entwicklungsstufe ermöglicht die Produktion von Festkörperbatterien in kleinen Mengen, wobei weiterhin Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Kosten, bestehen bleiben. Feststoffbatterien versprechen eine höhere Energiedichte von bis zu 500 Wh/kg im Vergleich zu den aktuellen 350 Wh/kg von Lithium-Ionen-Batterien und könnten damit die Reichweite von Elektroautos signifikant erhöhen. 

Gleichzeitig hat CATL diese Woche angekündigt, im das größte Schnellladenetz der Welt“ aufzubauen. Dazu will CATL 10.000 superschnelle Ladestationen in 100 chinesischen Städten errichten, und zwar bis Ende kommenden Jahres. Gelingen soll dies durch eine strategische Partnerschaft von CATL mit dem chinesischen Ladenetzwerk-Anbieter Star Charge. Gemeinsam wollen beide Unternehmen zukünftig die Entwicklung von Ladeinfrastrukturen und Dienstleistungsinnovationen vorantreiben, die vor allem das superschnelle Laden umfassen, und die Batterie- und Fahrzeugsicherheit durch die Entwicklung und Anwendung von Technologien zur Integration von Batterieladung und Inspektion weiter verbessern. 

(c) CATL

Das Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST) hat einen Durchbruch in der Batterietechnologie gemeldet. So hat das Forschungsinstitut eine neue Natrium-Ionen-Batterie entwickelt, die ein hybrides Design aufweist und die Natrium-Batterie mit Materialien verbindet, die üblicherweise für Superkondensatoren eingesetzt werden. Die Kombination aus Superkondensator-Technologie und Natrium-Ionen-Akkus soll es laut Forschern ermöglichen, Elektroautos in nur wenigen Sekunden zu laden. Zudem soll die im Labor gebaute Batteriezelle eine größere Energiedichte als herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien aufweisen, was die Kosten reduzieren könnte. 

(c) AdobeStock

Polestar hat einen Durchbruch in der Schnellladetechnologie erzielt, indem es die Silizium-dominierten Batteriezellen vom isrealischen Batterhersteller StoreDot im in einem “fahrtüchtigen Prototypen” des Polestar 5 getestet hat. Demnach ermöglicht die Extreme Fast Charging Technologie (XFC) des israelischen Batterieentwicklers den Akku innerhalb von nur zehn Minuten auf 80 % zu laden.  Die Demonstration zeigte eine ansteigende Ladeleistung von 310 kW zu Beginn bis zu 370 kW am Ende, mit einem Durchschnitt von 324 kW während der gesamten Ladedauer. Der speziell angefertigte Akku von 77 kWh könnte potenziell auf 100 kWh erweitert werden, um eine Reichweite von etwa 320 Kilometern in nur zehn Minuten nachzuladen.  

(c) Polestar

Farasis Energy hat eine neue Batterie speziell für Elektro-Motorräder vorgestellt. Die Standard Electric Motorcycle Battery soll in nur 15 Minuten von 10% auf 80% aufgeladen werden können, sich durch eine 25% höhere Energiedichte als der Branchendurchschnitt auszeichnen und für Batteriewechselsysteme konzipiert sein, was das Austauschen der Batterie erleichtert und das Gewicht um 0,5 bis 2,0 Kilogramm im Vergleich zu aktuellen Batterien reduziert. Dazu soll die Batterie eine hohe Lade- und Entladerate aufweisen, die es ermöglicht, dass Elektro-Motorräder eine Geschwindigkeit bis zu 198 km/h erreichen und in 3,3 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen können. 

(c) Farasis

ABT Sportsline hat in Zusammenarbeit mit dem Elektroyachten-Spezialisten Marian sein erstes Luxus-Elektroboot, das ABT | Marian M 800-R, vorgestellt. Das Boot, das in Österreich in limitierter Auflage von nur 20 Stück gebaut wird, soll eine Leistung von bis zu 450 kW bieten und eine Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h erreichen. Mit einer Batteriekapazität von 121,5 kWh soll die Reichweite etwa bei 80 Kilometern liegen. Dazu kann das Boot sowohl mit Gleichstrom (150 kW) als auch mit Wechselstrom (22 kW) geladen werden. Der Preis soll bei knapp 500.000 Euro liegen. 

(c) ABT

In China hat das größte Batterie-elektrische Containerschiff der Welt den regulären Betrieb zwischen Shanghai und Nanjing aufgenommen. Die Route führt über knapp 1.000 Kilometer den Jangtsekiang entlang – ohne Ladestopp. Mit einer Länge von 120 Metern und einer Breite von 24 Metern verfügt das Das von der China Ocean Shipping Group (Cosco) entwickelte Schiff namens Greenwater 01 über eine Batteriekapazität von 50.000 kWh, die auf bis zu 80.000 kWh erweitert werden kann. Mit dem Batterie-elektrischen Antrieb soll das Containerschiff pro 100 Seemeilen (185,2 Kilometer) 3.900 Kilogramm Treibstoff einsparen und den CO2-Ausstoß um 12,4 Tonnen reduzieren.  Die Frachtkapazität der Greenwater 01 liegt bei 700 TEU, wobei ein TEU einem 20-Fuß-Standardcontainer entspricht. Laut Cosco erreicht das Schiff damit nicht nur Weltrekorde für die Länge, Breite und Tragfähigkeit eines Batterie-elektrischen Schiffes, sondern auch jenen für die Containerkapazität.  

(c) Cosco

Das Fahrrad hat nach einer neuen Studie als Fortbewegungsmittel in Paris das Auto überholt. Nur noch 4,3 Prozent der Wege in der französischen Hauptstadt werden mit dem Auto zurückgelegt, wie aus einer Befragung des Stadtplanungsinstituts Paris Region hervorgeht. Das Fahrrad kommt demnach auf 11,2 Prozent. Der Studie des Stadtplanungsinstituts zufolge legen die Hauptstadtbewohner allerdings die meisten Wege zu Fuß zurück (53,5 Prozent). An zweiter Stelle stehen die öffentlichen Verkehrsmittel mit 30 Prozent. In den Pariser Vorstädten ist das Auto dagegen weiterhin das am weitesten verbreitete Verkehrsmittel.  Bei der Studie haben die Forscher von Oktober 2022 bis April 2023 die Bewegungen von 3337 Einwohnern der Region Paris im Alter von 16 bis 80 Jahren nachverfolgt und diese Daten nun ausgewertet.  

(c) AdobeStock

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