Global EV Outlook, Bejing Auto Show, Amazon, LG, Google, Opel

Die Internationale Energieagentur (IEA) hat in ihrer jährlichen Analyse des „Global EV Outlook“, eine stabile Wachstumsprognose für den Elektroauto-Markt im Jahr 2024 veröffentlicht. Die IEA erwartet, dass trotz kurzfristiger Herausforderungen in einigen Märkten die Zahl der Elektrofahrzeuge auf den Straßen weiterhin stark zunehmen wird. Mit derzeitigen politischen Rahmenbedingungen könnte bis 2030 in China fast jedes dritte Auto und in der EU sowie den USA fast jedes fünfte Auto ein Elektrofahrzeug sein. Bis 2035 könnte dieser Anteil sogar auf jedes zweite verkaufte Auto weltweit steigen, so die IEA.

Forscher des Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST) haben eine hybride Natrium-Ionen-Batterie entwickelt, die die Vorteile von Superkondensatoren und verbesserten Anodenmaterialien kombiniert. Sie bietet demnach eine hohe Energiedichte von 247 Wh/kg und eine Leistungsdichte von 34.748 W/kg, was sie zu einer vielversprechenden Alternative zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien machen soll. So ermögliche die Kombination dem Forscherteam zufolge, sowohl hohe Speicherkapazitäten als auch schnelle Lade- und Entladeraten.

Gleichzeitig hat in Österreich das Forschungskonsortium MoLIBity ein Projekt zur Verbesserung der Recyclingprozesse von Lithium-Ionen-Batterien gestartet. Ziel ist es, einen Prozess zu entwickeln, der es erlaubt, wichtige Daten über Batterien zu speichern und abzurufen, um deren Demontage und Recycling effizienter zu gestalten. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Rückgewinnung von Lithium, einem kritischen Rohstoff, dessen Recycling durch einen digitalen Produktpass ab 2027 erleichtert werden soll. So wollen die Forscher Verfahren zur Identifikation der Zellchemie sowie zur Qualitätsbewertung der darin enthaltenen Schwarzmasse entwickeln und umfangreiche Entlade- und Demontageanalysen absolvieren, die eruieren, welche Informationen im digitalen Produktpass enthalten sein müssen, um relevante Optimierungen in der Prozessökonomie erzielen zu können.

Amazon hat sich als der größte private Betreiber von Elektrofahrzeugladestationen in den USA etabliert, wie Bloomberg berichtet. Mit der zunehmenden Lieferung der von Rivian hergestellten E-Lieferwagen, von denen bisher 13.500 ausgeliefert wurden, hat Amazon seine Ladeinfrastruktur massiv ausgebaut. Demnach hat der Handelsriese innerhalb von etwas mehr als zwei Jahren mehr als 17.000 Ladegeräte in rund 120 Lagern in den USA installiert.

In einer Zusammenarbeit haben LG Electronics und Doosan Robotics einen Laderoboter entwickelt, der autonom Elektrofahrzeuge erkennt, authentifiziert und lädt. Diese Technologie, die auf künstlicher Intelligenz basiert, ermöglicht es, den Ladeanschluss präzise zu lokalisieren und das Ladekabel anzuschließen. Wenn ein Elektroauto den speziell dafür vorgesehenen Ladebereich betritt, erfasst eine eigens installierte Kamera das Fahrzeug und sendet die Informationen an das Ladesystem. Sobald der Fahrer authentifiziert ist, ermittelt eine an einem Roboter montierte, künstliche Intelligenz-gestützte 3D-Kamera die exakte Position des Ladeanschlusses am Fahrzeug. Anschließend verbindet der Roboter das Ladekabel mit dem Anschluss und startet den Ladevorgang. Nachdem das Laden abgeschlossen ist, trennt der Roboter das Kabel, legt es an seinen Platz zurück und führt die automatische Zahlung durch.

Google hat neue Features in Google Maps eingeführt, die speziell darauf ausgerichtet sind, E-Autofahrern das Auffinden von Ladestationen zu erleichtern. Zu den Neuerungen gehört eine detaillierte Navigation zu E-Zapfsäulen, die häufig versteckt sind. Zusätzlich bietet Google Maps nun eine verbesserte Anzeige von Ladestationen entlang der Route und integriert Informationen über verfügbare Ladeplätze und Ladegeschwindigkeiten direkt in die Routenplanung. Diese Funktionen unterstützen E-Autofahrer bei der Planung ihrer Reisen und machen spontane Ladestopps einfacher.

Opel hat die neue Generation seines SUV-Modells Grandland vorgestellt, die erstmals auch rein elektrisch angeboten wird und auf der STLA Medium-Plattform des Stellantis-Konzerns basiert. Dabei soll der Opel Grandland Electric mit einer Batterie von bis zu 98 kWh auf eine Reichweite von bis zu 700 Kilometern kommen und in nur rund 26 Minuten zum Laden auf 80 Prozent der Batteriekapazität kommen.

Noch bis zum 5. Mai findet in Peking die Bejing Auto Show statt, neben der IAA MOBILITY einer der wichtigsten Mobilitätsevents. Dabei wurde eine Reihe von Weltpremieren und Neuheiten präsentiert. So feierte MINI die Weltpremiere des MINI Aceman. Volkswagen stellte in China mit dem ID. Code eine weitere Weltpremiere vor, welche die neue Designsprache der China-Elektroautos zeigen und neue technologische Standards einführen soll. Lamborghini präsentierte sein erstes Plug-in-Hybrid-Super-SUV  namens Urus SE. Mercedes-Benz enthüllte die elektrische G-Klasse: Porsche präsentierte eine spezielle China-Version des Porsche Taycan und feierte die Marktpremiere des elektrischen Macan: Audi erweiterte sein Elektroangebot mit einer Q6 e-tron Langversion, ausgerichtet speziell für China. Honda führte mit der Ye-Serie eine neue Elektroauto-Reihe in China ein. Nissan präsentierte Zukunftsvisionen mit neuen E-Limousinen und E-SUVs für China. Zeekr zeigte den Elektrovan Zeekr Mix. Skoda präsentierte die Designstudie Skoda Vision Gran Turismo. Smart stellte die Konzeptstudie Smart Concept #5 vor. Und CATL präsentierte eine LFP-Batterie für über 1.000 Kilometer Reichweite.

Cycling Industries Europe (CIE) hat einen Zehn-Punkte-Aktionsplan vorgelegt, der darauf abzielt, die Fahrradnutzung in Europa zu verdoppeln und über eine Million neue Arbeitsplätze zu schaffen. Der Plan fordert die EU auf, in die Radverkehrsinfrastruktur zu investieren, den Zugang zu Fahrrädern zu erleichtern, und eine einheitliche Regulierung zu fördern. Diese Initiativen sollen helfen, eine weltklasse Fahrradindustrie in Europa zu etablieren und den Kontinent als führenden Akteur in der nachhaltigen Mobilität zu positionieren.