Electromobility Report 2024, AFIR, Panasonic, GAC und vieles mehr

Das Center of Automotive Management (CAM) hat in seinem neuen “Electromobility Report 2024” dir Markt- und Innovationstrends von Elektrofahrzeugen in Deutschland und den internationalen Kernmärkten EU, USA und China analysiert. Dabei wurden Marktentwicklungen auf Branchenebene, Innovationsstärke und Antriebsstrategien relevanter Automobilhersteller sowie die Einflussfaktoren des Markthochlaufs der Elektromobilität, welche Szenarien für das Jahr 2030 überführt werden, erforscht. Mehr als 80 Prozent des globalen BEV-Absatzes im Jahr 2023 entfällt laut dem CAM auf zehn Automobilhersteller. Allerdings sind die drei größten Hersteller Tesla, BYD und VW Group zusammen bereits für knapp die Hälfte (46 %) aller Neuzulassungen verantwortlich.Chinesische Automobilhersteller dominieren nach der Studie die globale Elektromobilität bezüglich Innovation immer stärker. Ganz vorne liegt dabei jedoch Tesla als innovativste E-Autohersteller. Die Volkswagen Group führt auf Rang 2 das Feld der „Fast Follower“ an, gefolgt von Geely, BYD und Hyundai.

Seit dem 13. April 2024 ist die europäische Alternative Fuels Infrastructure Regulation (AFIR) in Kraft. Sie legt fest, dass Nutzer an öffentlich zugänglichen Ladestationen die Möglichkeit haben müssen, punktuell, also ohne einen bestehenden Stromvertrag, laden und direkt bezahlen zu können. Betreiber von öffentlich zugänglichen Ladestationen in der Europäischen Union müssen ab diesem Datum die neuen Regelungen beachten. Für neu installierte Ladestationen gelten diese Vorschriften sofort, während bestehende Stationen mit einer Kapazität von mindestens 50 kW bis 2027 entsprechend nachgerüstet werden müssen. Die verpflichtende Installation von Kartenterminals betrifft jedoch nur neu gebaute DC-Ladestationen mit einer Ladekapazität von 50 kW oder mehr. Bei Ladestationen mit geringerer Kapazität sind weiterhin alternative, sichere Zahlungsmethoden erlaubt, es muss jedoch die Möglichkeit einer sicheren Ad-hoc-Zahlung gegeben sein. An Standorten mit mehreren Ladepunkten ist zudem ein zentrales Zahlungsterminal für alle Ladepunkte erlaubt, um Installations- und Betriebskosten zu reduzieren.

Forscherteams aus Deutschland und Dänemark haben ein neues Ladeprotokoll entwickelt, das die Lebensdauer von Lithium-Ionen-Batterien in Elektrofahrzeugen signifikant verlängern könnte. Die Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Advanced Energy Materials, zeigt, dass das Laden der Batterien mit gepulstem Strom im Vergleich zu einem konstanten Stromfluss die Bildung und das Wachstum der Festelektrolyt-Grenzschicht (SEI) an den Elektroden verringert. Diese SEI-Schicht spielt eine zentrale Rolle bei der Alterung von Batterien. Die Forschungsergebnisse könnten dazu beitragen, dass die Batterien von Elektrofahrzeugen weniger häufig ersetzt werden müssen.

Panasonic hat seine Bemühungen verstärkt, um die Fertigungstechnologien für die nächste Generation von Batterien weiterzuentwickeln. Mit der Eröffnung einer neuen, vierstöckigen Anlage in Suminoe, Osaka,will das Unternehmen Entwicklung und Validierung von Produktionsverfahren für Batteriezellen beschleunigen. So soll das Gebäude als zentrale Drehscheibe für die Konsolidierung von Batteriedaten aus allen Panasonic-Fabriken dienen. Die Investitionen in diese Technologien sind Teil von Panasonics Langzeitstrategie, die darauf abzielt, die jährlichen Produktionskapazitäten bis 2031 auf 200 Gigawattstunden zu erhöhen und die Energiedichte der Batteriezellen auf 1.000 Wh/l zu steigern.

GAC hat angekündigt, bis 2026 Elektroautos mit Feststoffbatterien auf den Markt zu bringen, die eine nergiedichte von über 400 Wh/kg und Reichweiten von mehr als 1.000 Kilometern bieten sollen. Eingesetzt werden sollen die neuen Feststoffbatterien erstmals in Fahrzeugen der im September 2022 vorgestellten Premiummarke Hyper. Erschienen sind unter dieser neuen Marke bereits die Modelle Hyper SSR und Hyper GT – beide basieren auf der 900-Volt-Plattform AEP 3.0 des Unternehmens

Maserati hat das neue E-Cabrio GranCabrio Folgore vorgestellt. Mit einer Leistung von bis zu 610 kW und einer Reichweite von bis zu 447 Kilometern fährt der E-Cabrio auf einer 800-Volt-Plattform fährt, verfügt über drei Elektromotoren und kann in nur 2,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Neben der hohen Leistungsfähigkeit ermöglicht die 92,5 kWh Batterie eine schnelle DC-Ladung, wodurch 80% des Akkus in nur 18 Minuten geladen werden können.

 AVL und Red Bull Advanced Technologies haben eine Kooperation verkündet, um Brennstoffzellentechnologien für die Luftfahrt und den Motorsport zu entwickeln. Ziel ist es, die Brennstoffzellen um zwei Drittel leichter als herkömmliche Systeme zu machen und dabei die Leistungsdichte signifikant zu erhöhen. Diese Entwicklungen könnten drastische Verbesserungen in der gravimetrischen Leistungsdichte erzielen, mit Zielen von 6 kW/kg auf Stack-Ebene und 2 kW/kg auf Systemebene. Ziel ist es die Technologien zukünftig nicht nur in Hochleistungssportarten, sondern auch in anderen Anwendungen mit maximaler Nutzlast nutzbar zu machen, zum Beispiel in der Luftfahrt und im Rennsport.

Chery bereitet sich darauf vor, seine Präsenz in Europa zu verstärken, indem es noch in diesem Jahr mit der Produktion in Barcelona beginnt. In einem ehemaligen Nissan-Werk, das in Zusammenarbeit mit der spanischen Firma EV Motors genutzt werden soll, plant Chery die Produktion seiner Marke Omoda.Ab dem vierten Quartal 2024 sollen unter der Marke Ebro, die zu EV Motors gehört, auch ein vollständig elektrischer Pick-up und später ein Van produziert werden.

Fastned, ein führender Betreiber von Schnellladestationen, hat seine erste „Autobahnraststätte der Zukunft“ in Brecht, Belgien, eröffnet. Diese neue Einrichtung ist ausschließlich Elektroautos vorbehalten und bietet ein erweitertes Ladenetzwerk sowie einen Shop, der auf die Bedürfnisse reisender Elektroautobesitzer abgestimmt ist. Die Station zeichnet sich durch ihre nachhaltige Bauweise aus, einschließlich der Nutzung von Solarenergie und einer energieeffizienten Infrastruktur. Fastned plant, diese Art von Raststätten weiter in Europa auszubauen, um das Laden von Elektrofahrzeugen noch attraktiver und komfortabler zu machen.

Decathlon Deutschland hat einen neuen Service eingeführt, der Kunden ermöglicht, E-Bikes online zu buchen und in der realen Umgebung zu testen. Dieser Service, der als Test & Buy bekannt ist, wird derzeit in etwa 60 deutschen Filialen angeboten und soll bald auf fast alle Decathlon-Stores ausgeweitet werden. Kunden können über eine spezielle Online-Seite Testfahrten vereinbaren, um das Fahrgefühl und die Funktionen der E-Bikes auszuprobieren. Dies bietet eine hervorragende Möglichkeit, Produkte vor dem Kauf zu erleben.

Volkswagen hat eine Investition von 2,5 Milliarden Euro in sein neues Entwicklungszentrum in Hefei, China, bekanntgegeben. Dies ist Teil einer größeren Initiative des Unternehmens, um die Produktentwicklungszeiten um 30 Prozent zu verkürzen, wobei ein starker Fokus auf die Lokalisierung der Forschung und Entwicklung gelegt werden soll.

Vulcan Energy hat die erste Lithiumchlorid-Gewinnung in seiner neu errichteten Anlage in Landau, Deutschland, gestartet. Das Unternehmen zielt darauf ab, Lithium aus geothermischer Sole zu extrahieren und stellt damit die größte Lithium- und Geothermieressource Europas dar. Vulcan plant, ab 2025 eine kommerzielle Produktion von Lithiumhydroxidmonohydrat zu beginnen, welches vor allem für die Batterieherstellung verwendet werden soll.

Der Elektro-SUV Nio EL6 hat bei den Euro NCAP-Sicherheitstests die Höchstbewertung von fünf Sternen erreicht.

Die E-Bike-Marke BESV hat ihr zehnjähriges Jubiläum gefeiert. Ihre Modelle, darunter das zweifach gefederte Kompakt-E-Bike PS1 und das E-MTB TRB1 mit der größten Akkukapazität seiner Klasse, haben international Anerkennung gefunden.