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Audi A3 als Elektromodell, Airbus stellt E-Flugtaxi vor

Beitrag vom 15.03.2024

Beitrag vom 15.03.2024

11/2024
Die Themen im Überblick

Deutschland zählt zu den führenden Radnationen, der Audi A3 soll als kompaktes Elektromodell kommen, Airbus stellt E-Flugtaxi namens CityAirbus NextGen vor, die Ergebnisse der ADFC-Radreiseanalyse 2024 sind da, das Comeback der Knöpfe, ein Wellenkraftwerk liefert Strom für Portugal, Jaguar wird ab 2025 zur reinen Elektromarke, die Kunst, seine Kunden zu behalten - das sind unsere News in der elften Woche des Jahres 2024.

Deutschland zählt zu den führenden Radnationen, der Audi A3 soll als kompaktes Elektromodell kommen, Airbus stellt E-Flugtaxi namens CityAirbus NextGen vor, die Ergebnisse der ADFC-Radreiseanalyse 2024 sind da, das Comeback der Knöpfe, ein Wellenkraftwerk liefert Strom für Portugal, Jaguar wird ab 2025 zur reinen Elektromarke, die Kunst, seine Kunden zu behalten - das sind unsere News in der elften Woche des Jahres 2024.

11/2024
Die Themen im Überblick
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Laut Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) besitzen rund 80 Prozent aller Haushalte in Deutschland mindestens ein Fahrrad. In 30 Prozent der Haushalte sind sogar drei oder mehr Fahrräder vorhanden. Insgesamt ergibt das 78 Millionen Fahrräder, die immer öfter zum Einsatz kommen. Über 80 Prozent der Deutschen nutzen das Fahrrad regelmäßig. 55 Prozent halten es für ein unverzichtbares Verkehrsmittel. Damit zählt Deutschland zu den führenden Fahrradnationen und gesellt sich zu Ländern wie Dänemark und Holland.  

Immer mehr Menschen verzichten insbesondere bei Distanzen von weniger als 15 Kilometern auf ihr Auto und nehmen stattdessen das Fahrrad. Ein positiver Trend, denn Radfahren entlastet die Umwelt und fördert die eigene Fitness. Gleichzeitig wird das Fahrrad auch immer mehr zu einem wichtigen Technologieträger: Es ist Vorreiter für Elektroantriebe und gewinnt durch die Digitalisierung weiter an Attraktivität. Das BMDV will die Weiterentwicklung und Verbesserung des Radverkehrs mit Nachdruck voranzutreiben und legt hier speziell das Augenmerk auf die Sicherheit des Radverkehrs, sowohl innerorts als auch außerhalb der Ortschaften. 

(c) AdobeStock

Ab 2027 soll der Audi A3 als rein elektrisches Modell produziert werden. Rund ein Jahr nach der Ankündigung eines neues Elektro-Einstiegsmodell, bestätigte dies Audi-Chef Gernot Döllner kürzlich bei einer Audi-Betriebsversammlung. Der Audi-Chef verantwortet ab sofort auch das Entwicklungsressort der Marke. Der Audi E-A3 sollte laut “auto motor und sport” ursprünglich auf der SSP (Scalable Systems Plattform) aufbauen, die sich jedoch von 2026 auf 2028 verschiebt. Stattdessen kommt der elektrische A3-Nachfolger auf dem modifizierten Modularen Elektrobaukasten des Konzerns (MEB Evo). Mit der modularen Plattform sollen bis zu 700 Kilometer Reichweite möglich sein. Dazu soll eine Ladeleistung von 175 bis 200 kW möglich sein. Im Gegensatz zur SSP bleibt es beim MEB Evo bei der 400-Volt-Ladetechnik statt einer 800-Volt-Architektur. Wann genau die Produktion startet ist derzeit noch nicht bekannt. 

(c) Audi Produktion

Airbus hat seinen vollelektrischen CityAirbus NextGen-Prototyp der Öffentlichkeit vorgestellt, der noch in diesem Jahr seinen Jungfernflug antreten soll. Der CityAirbus der Zwei-Tonnen-Klasse mit einer Spannweite von rund 12 Metern wird für eine Reichweite von 80 Kilometern und eine Reisegeschwindigkeit von 120 km/h entwickelt und ist damit für den vielfältigen Einsatz in Großstädten bestens geeignet. Die Enthüllung fiel mit der Eröffnung des neuen CityAirbus-Testzentrums in Donauwörth zusammen, das für die Erprobung von eVTOL Systemen vorgesehen ist. Das Zentrum wird nun für die verbleibenden Tests genutzt, die vor dem Erstflug des Prototyps im Laufe des Jahres erforderlich sind. Diese Tests umfassen die Elektromotoren mit ihren acht Rotoren sowie die anderen Systeme des Flugzeugs wie Flugsteuerung und Avionik. Gleichzeitig baut Airbus sein globales Netzwerk und seine Partnerschaften aus, um ein einzigartiges Ökosystem zu schaffen, das einen erfolgreichen ‚Advanced Air Mobility‘-Markt fördert.  

(c) Airbus Helicopters - Christian Keller

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (kurz ADFC) hat die Ergebnisse seiner diesjährigen Radreiseanalyse veröffentlicht, die Auskunft über das Radreiseverhalten der Deutschen gibt. Die Analyse ergab, dass im Jahr 2023 37,4 Millionen Menschen das Rad sowohl im Urlaub als auch für Ausflüge nutzten. Insgesamt wurden hier vier verschiedene Bereiche des Radtourismus genauer untersucht: Radreisen ab drei Übernachtungen, Kurz-Radreisen mit ein bis zwei Übernachtungen, Tagesausflüge mit dem Fahrrad ohne Übernachtung und Radfahren als Teil des Urlaubs, bei dem das Radfahren nicht das Hauptmotiv ist. Erstmals liefert die Radreiseanalyse Zahlen zu den täglichen Ausgaben der Radreisenden. Daneben hat sich die Analyse auch mit den meistbefahrenen Radfernwegen und Radreiseregionen befasst. Hier gab es wenig Veränderungen. Wie bereits in den Jahren zuvor sind der Weserradweg, der Elberadweg und der Ostseeküsten-Radweg weiterhin die Favoriten.  

Alle weiteren Ergebnisse der ADFC-Radreiseanalyse finden Sie hier:

Ergebnisse ansehen
(c) ADFC/April Agentur

Die EU-Sicherheitsorganisation NCAP ermahnt die Autohersteller, nicht noch mehr Funktionen via Touchscreen anzubieten. Ganz im Gegenteil – die Sicherheitsexperten drohen den Entwicklern sogar mit Punkteabzug, wenn sie dem Fahrer zu viel am Touchscreen zumuten.  

Denn – das ist mehrfach bewiesen – die Aktionen am Touchscreen lenken die Menschen am Steuer zu sehr ab und somit immer mehr Auslöser für Unfälle geworden. Viele Autofahrerinnen und Autofahrer bevorzugen Knöpfe zur Bedienung von Funktionen. Für die Bedienung eines Bildschirms muss man auch hinsehen, um die gewünschte Aktion erfolgreich durchzuführen. Ganz anders ist es mit gewöhnlichen Knöpfen: diese findet man sozusagen „blind“ genauso gut. Erste Autohersteller wie Volkswagen reagieren bereits auf den Kundenwunsch und bringen wieder mehr Knöpfe und Schalter ins Cockpit zurück. Die EU-Sicherheitsorganisation NCAP will diese Entwicklung weiter vorantreiben. NCAP steht für European New Car Assessment Programme, dahinter verbirgt sich eine Organisation mit Sitz in Brüssel, die aus Mitgliedern europäischer Verkehrsministerien, Automobilclubs (u.a. dem ADAC) und Versicherungsverbände besteht. Ziel des Konsortiums ist es, die Sicherheit von Fahrzeugen kontinuierlich zu erhöhen. Sie vergibt die bekannten Sternebewertungen für die Sicherheit von Autos. Die NCAP kündigte an, Vorschläge für mehr traditionelle Schalter und Knöpfe zu erarbeiten. Verpflichtend sind diese Vorschläge zwar nicht, aber motivieren die Autoentwickler zur Beachtung, da es für sie sonst künftig Einbußen bei der Sterne-Bewertung bedeuten könnte. 

(c) EuroNCAP (Tesla Model S)

Es gibt verschiedene Konzepte, die Wellenbewegungen auf dem Meer zur Erzeugung von Strom zu nutzen. Das schwedische Unternehmen Corpower Ocean setzt auf Wellen und testet seit August letzten Jahres ein Wellenkraftwerk im Atlantik vor der portugiesischen Küste.  
Nach einem halben Jahr ist die erste Betriebsphase erfolgreich abgeschlossen. Dazu wurde das Wellenkraftwerk für Wartungsarbeiten in die Hafenstadt Viana do Castel, etwa 70 Kilometer nördlich von Porto, geschleppt. Das Wellenkraftwerk sieht wie eine normale Boje aus: Auf dem Wasser schwimmt ein birnenförmiger Schwimmkörper, der am Meeresboden verankert ist. Die aktuelle Version C4 hat einen Durchmesser von neun Metern. Der Schwimmkörper ist 19 Meter groß. In seinem Innern befindet sich eine komplexe Mechanik, die die Auf- und Ab-Bewegungen der Boje in eine Drehbewegung wandeln. Diese treibt Generatoren an, die dann elektrischen Strom erzeugen. Dieser wird ins portugiesische Stromnetz eingespeist.

(c) CorPower Ocean Boje

Neuigkeiten und Umstrukturierungen im Hause Jaguar Land Rover (kurz JLR): Ab 2025 steigt das Unternehmen komplett auf Elektromodelle um. Obschon die Elektroverkäufe weltweit ins Stocken geraten sind, will Jaguar ab Mitte kommenden Jahres zur reinen Elektromarke avancieren. Das erste von zunächst drei neuen Modellen soll ein viertüriger Gran Turismo werden. Das noch namenlose Modell nimmt den Audi E-tron GT oder den Porsche Taycan als Wettbewerber ins Visier und wird auf der neu entwickelten JEA-Plattform (Jaguar Electric Architecture) basieren. Die elektrische Reichweite wird rund 700 Kilometer betragen und der Preisen bei über 150.000 Euro liegen. Noch eine weitreichende Entscheidung ist bei JLR gefallen: Künftig werden sich Jaguar und Land- / Range Rover keine Plattformen mehr teilen.

(c) Jaguar iPace

Immer mehr Kundinnen und Kunden sind bereit, ihre Automarke zu wechseln. In einem stagnierenden Marktumfeld mit neuen Wettbewerben, unter anderem aus China, ist es für die Autohersteller nicht so einfach, ihre Kundschaft an die Marke zu binden. Gleichzeitig will der Autohersteller natürlich auch immer wieder neue Käufer für sich gewinnen. Im vergangenen Jahr haben dies drei Marken besonders gut gemacht: Dacia, Cupra und Tesla wurden von Dataforce und der Fachzeitschrift Automobilwoche mit jeweils einem “Car Loyalty Award” ausgezeichnet.  

Seit 2022 stagniert der Bestand an privat genutzten Pkw. Der Wettbewerb um diese Kundschaft nimmt weiter zu. Für die Automobilhersteller wird es immer schwieriger die richtige Balance zwischen Kundentreue und Eroberung von Neukunden zu finden. Ein Hersteller kann nur noch wachsen, wenn er Wettbewerbern Kundschaft abnimmt und gleichzeitig einen großen Teil seiner bisherigen Käuferinnen und Käufer hält.  

Wie schwierig das jedoch ist, zeigt der Blick auf die Entwicklung der Kundenloyalität: Lag diese 2013 noch bei durchschnittlich 64 Prozent, liegt sie 2023 nahezu 10 Prozentpunkte darunter. Mit dem Angebot von neuen Herstellern und Marken, sowie dem Produktionsende traditioneller Baureihen, erwägen wohl künftig noch mehr Autokaufende einen Markenwechsel. Dataforce-Daten belegen, dass sich mit dem Umstieg auf die Elektromobilität die Wechselbereitschaft der Kunden sogar nochmals erhöht.  

(c) Dacia
  • Gemeinsam für mehr Sicherheit auf der Straße: Bosch und Microsoft erarbeiten neue Möglichkeiten mit generativer KI. Damit kann das Fahrzeug künftig Situationen einschätzen, entsprechend reagieren und so Verkehrsteilnehmer noch besser schützen.  
  • Specialized stellt das Porto Cargo E-Bike vor, das speziell auf die Bedürfnisse von Familien abgestimmt ist. Bis zu 160kg sollen mit dem Lastenrad transportiert werden können. Bei der Ausstattung unterscheidet es sich von anderen Lasten-E-Rädern, da es u.a. mit einem Garmin-Radarsystem ausgestattet ist, das den Nutzer warnt, sobald andere Verkehrsteilnehmer zu nahe sind. 
  • Der schwedische Möbelkonzern Ikea kündigt den Ausbau seiner Ladesäulen in Deutschland an. Bis 2028 möchte das Unternehmen mehr als 1000 Ladesäulen an seinen 54 deutschen Standorten ausbauen. Bei der Umsetzung der Pläne setzt Ikea auf eine Zusammenarbeit mit dem norwegischen Ladesäulen-Anbieter „Mer“. Anfang 2025 soll der Ausbau mit den Filialen in Bielefeld, Bremen, Chemnitz, Freiburg, Kaarst (bei Düsseldorf) und Mannheim beginnen. 
  • BMW und Mercedes starten ein China Joint-Venture: Das JV der beiden deutschen Automobilhersteller heißt ‚Beijing Ion Qi New Energy Technology Co., Ltd ‘ und hat seinen Sitz im Pekinger Stadtteil Chaoyang. Ziel des Unternehmens ist der Aufbau eines Hochgeschwindigkeitsladenetzwerks für den chinesischen Markt. 
  • Volvo investiert in das britische Software-Startup Breathe Battery Technologies. Die Schweden möchten damit eine Ladezeitoptimierung für die nächste Generation ihrer Elektrofahrzeuge erzielen. Die Software des Startups soll die Ladezeit von Elektroautos um bis zu 30 Prozent reduzieren können. 

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