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“Mobility Transition Pathway”, Batteriefabrik-Studie, Renault, Fiat, “Car of the Year” Award

Beitrag vom 01.03.2024: “Mobility Transition Pathway”, Batteriefabrik-Studie, Renault, Fiat, “Car of the Year” Award

Beitrag vom 01.03.2024: “Mobility Transition Pathway”, Batteriefabrik-Studie, Renault, Fiat, “Car of the Year” Award

09/2024
Die Themen im Überblick

Die Europäische Kommission hat den Maßnahmenplan “Mobility Transition Pathway” vorgestellt, eine Studie beleuchtet die Herausforderungen und Chancen für Europa im globalen Milliardenmarkt der Batteriefabriken, neue Zahlen und Fakten zu Ladepunkten, die wichtigsten Moidellneuheiten in Genf sowie neue Forschungsprojekte zu Batteriezellen und Natrium-Ionen-Akkus – das sind unsere News in der neunten Woche des Jahres 2024. 

Die Europäische Kommission hat den Maßnahmenplan “Mobility Transition Pathway” vorgestellt, eine Studie beleuchtet die Herausforderungen und Chancen für Europa im globalen Milliardenmarkt der Batteriefabriken, neue Zahlen und Fakten zu Ladepunkten, die wichtigsten Moidellneuheiten in Genf sowie neue Forschungsprojekte zu Batteriezellen und Natrium-Ionen-Akkus – das sind unsere News in der neunten Woche des Jahres 2024. 

09/2024
Die Themen im Überblick
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Die Europäische Kommission hat die Umsetzung des „Mobility Transition Pathway“ gestartet. Der Maßnahmenplan zur nachhaltigen Transformation der europäischen Mobilitätswirtschaft ist Teil des Green Deals und der Europäischen Industriestrategie und wurde in Zusammenarbeit mit nationalen und regionalen Behörden, Industriepartnern, NGOs sowie der Fahrrad-, Automobil-, Bahn- und Schifffahrtsbranche erarbeitet. Es zielt darauf ab, die Herausforderungen, Chancen, Bedingungen und erforderlichen Maßnahmen für eine erfolgreiche grüne und digitale Transformation zu identifizieren und die Widerstandsfähigkeit des Ökosystems zu verbessern.  Der Bericht umfasst dabei 112 spezifische Maßnahmen.

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Mobility Transition Pathway

Eine kürzlich veröffentlichte Studie von Porsche Consulting und dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) beleuchtet die Herausforderungen und Chancen für Europa im globalen Milliardenmarkt der Batteriefabriken. Laut der Studie „Battery Manufacturing 2030: Collaborating at Warp Speed“ sind demnach derzeit etwa 200 Batteriefabriken im Bau oder sind geplant, die in den nächsten zehn Jahren umgesetzt werden.  Derzeit stammen demnach lediglich acht Prozent der High-Tech-Ausstattung dieser Fabriken aus Europa, was die Gefahr einer technologischen Abhängigkeit birgt. Die Studie betont deshalb die Notwendigkeit einer engeren Zusammenarbeit europäischer Maschinenbauer, bei denen gemeinsam integrierte Fabriklösungen angeboten werden umso den Marktanteil  zu steigern.  

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Battery Porsche
Porsche AG

Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur hat einen neuen Bericht zur öffentlichen Ladeinfrastruktur in Deutschland veröffentlicht. Mit rund 20.000 neuen Ladepunkten in 2023 wurde die Marke von 100.000 Ladepunkten im Bestand überschritten. Besonders beim Zubau von AC-Ladepunkten und HPC-Anschlüssen (über 150 kW) bestehen demnach hohe Wachstumsraten. Gegenüber 2022 stieg der Bestand der Ladepunkte dazu um 31 Prozent, die Ladeleistung legte  um 36,5 Prozent zu. Den Nutzenden steht damit laut der Nationalen Leitstelle pro Ladepunkt mehr Ladeleistung zur Verfügung, was zu kürzeren Ladezeiten führt und den Bedarf an absoluten Ladepunkten verringern könnte. Darüber hinaus ist auch die durchschnittliche installierte Ladeleistung im Bestand pro Ladepunkt weiter gestiegen. Trotz des Fokus auf leistungsstarke Schnelllader, die bereits mehr als die Hälfte der installierten Ladeleistung ausmachen, zeigt sich regional eine unterschiedliche Verteilung des Zubaus. In diesem Umfeld kündigte der Energiekonzern Vattenfall in dieser Woche jetzt zudem an, bis 2028 jährlich rund 100 Millionen Euro in den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland zu investieren. 

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Ladepunkte
(c) Adobe Stock

Auch in China bleibt der Ausbau der Ladeinfrastruktur ein großes Thema. So plant Huawei laut Nikkei Asia in China noch in diesem Jahr 100.000 Schnellladestationen zusammen mit Partnern an Standorten wie Geschäften und Autobahnraststätten zu errichten. Die geplanten Stationen sollen Ladeleistungen von bis zu 600 kW bieten, mit dem Ziel, ein Laden mit "einem Kilometer pro Sekunde" zu ermöglichen. Die Ladestationen des HPC-Netzes sollen dabei mit allen E-Fahrzeugen kompatibel sein. Die hohen Ladeleistungen von bis zu 600 kW will Huawei laut des Berichtes durch ein Kühlsystem auf Basis eines flüssigen Kühlmittels gewährleisten. 

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Forscher entwickeln und vergleichen im Rahmen des Projekts “DiLiRec” ab sofort neue Verfahren zur Rückgewinnung von Lithium-Eisenphosphat (LFP) aus Batterien.  So will der Forschungsverbund in den kommenden drei Jahren sich vor allem auf die Batteriezellsortierung und -demontage sowie die Entschichtung der Elektroden konzentrieren, um ein effizientes Batterierecycling zu ermöglichen. Unterstützt werden soll die Separation der sogenannten Aktivmasse durch automatisierte und digitalisierte Prozesse. Konkret untersuchen die Projektbeteiligten zwei Methoden zur Rückgewinnung des LFP-Kathodenmaterials aus zylindrischen Zellen: Im direkten Recycling soll LFP als Aktivmaterial vollständig zurückgewonnen und in aufbereiteter Form wiederverwendet werden. Und im Standard-Recyclingverfahren sollen Vorstufen der LFP-Synthese isoliert werden. Sie dienen dann als Sekundärrohstoffe. 

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Forschung
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Im Rahmen des europäischen Forschungsprojekt  "DigiCell"-Projekts arbeiten Forscher swiederum eit Anfang des Jahres auch an digitalen Tools zur Optimierung der Herstellung von Batteriezellen. Diese Tools sollen die Effizienz der Produktionsprozesse steigern und gleichzeitig die Qualität der hergestellten Zellen verbessern. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen sollen Produktionsfehler reduziert und die Leistungsfähigkeit der Batterien erhöht werden. Konkret beinhaltet das Projekt die Entwicklung neuer Messwerkzeuge für Materialien und die Schaffung mehrskaliger, digital integrierter Batteriemodelle durch maschinelles Lernen. Dabei steht nicht nur die Verbesserung von Lithium-Ionen-Batterien (LiB) im Fokus, sondern auch die Erforschung innovativer Zelllösungen über Lithium hinaus. 

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Gleichzeitig arbeitet ein neues Verbundprojekt, koordiniert von der Uni Würzburg, an der Entwicklung einer Natrium-Batterie, die auf geschützten Kathodenmaterialien, einer wässrigen Herstellung der Elektroden und Hydrolyse-beständigen Elektrolyten basiert. Gleichzeitig soll diese Batterie eine Leistung aufweisen, die annähernd den heutigen Referenz-Zellen entspricht. Auch Recyclingfähigkeit wird angestrebt: Geplant sind Zellen mit mindestens 25 Prozent recyceltem Elektrodenmaterial ohne wesentlichen Leistungsverlust. 

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Fiat hat in Form von fünf Konzeptfahrzeugen einen Ausblick in die elektrische Zukunft gegeben. Die Studien sollen bis 2027 in Serienmodellen auf den Markt kommen. Darunter fallen ein City-Car, ein Pick-Up, eine Limousine, ein SUV sowie ein Freizeitmobil als Alleskönner Das erste Serienmodell soll bereits im Juli 2024 präsentiert werden, danach folgt bis einschließlich 2027 jeweils ein neues Modell pro Jahr. Die neuen Modelle sollen dabei derselben Philosophie folgen: Funktionalität soll immer von Spaß begleitet werden. Dazu sollen sie große Bereiche der Technologie auf einer gemeinsamen globalen Plattform teilen, in jedem Teil der Welt produziert werden können und unterschiedliche regionale Anforderungen. Dazu sollen die zukünftigen Fahrzeuge wahlweise mit Elektro-, Hybrid- oder Verbrennertechnologie ausgestattet werden können und sich durch effiziente Raumnutzung und nachhaltige Materialien auszeichnen. 

Der Scenic E-Tech Electric hat den Award „Car of the Year 2024“  und damit einer der begehrtesten Auszeichnungen der Automobilbranche in Europa gewonnen. Das Ergebnis wurde diese Woche in Genf verkündet. In der Finalrunde setzte sich der Scenic E-Tech Electric gegen den BMW 5er, BYD Seal, Kia EV9, Peugeot E-3008/3008, Toyota C-HR und Volvo EX30 durch. Der “Car of the Year”-Award ist eine von europäischen Zeitschriften erschaffene Auszeichnung, die seit 1964 verliehen wird.  In diesem Jahr gehörten der unabhängigen Jury 59 Automobiljournalisten aus 22 Ländern an. Der Scenic E-Tech Electric ist damit das siebte Renault Modell, das den prestigeträchtigen Titel „Car of the Year“ erhält. 

Renault Car of the Year
(c) Renault

Renault hat auf dem Genfer Autosalon aber nicht nur den “Car of the Year”-Award gewonnen, sondern auch den Renault 5 E-Tech Electric  als neuen Elektro-Kleinwagen vorgestellt, dass gleichzeitig das erste Elektroauto ist, welches die ganz neue Ampere-Plattform AmpR Small für kompakte Elektroautos nutzen soll. Der Wagen wird anfangs in drei Motorisierungen mit  110 kW/150 PS, 90 kW/120 PS sowie70 kW/95 PS sowie zwei Batteriegrößen mit 42kWH für eine Reichweite von 300 Kilometern und 52-kWh für eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern angeboten.  In der 110-kW-Version beschleunigt der Renault 5 E-Tech Electric dabei in weniger als 8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und in weniger als 7 Sekunden von 80 auf 120 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 150 km/h begrenzt.  Der R5 ist dazu Renaults erstes Modell, das mit dem neuen bidirektionalen 11-kW-Wechselstrom-Ladegerät ausgestattet ist. Es verfügt sowohl über die Funktion V2L (Vehicle-to-Load) für den Anschluss eines Geräts an die Fahrzeugbatterie als auch über V2G (Vehicle-to-Grid) für die Rückspeisung von Strom in das Netz. Marktstart ist für Ende 2024 geplant.  

Renault Genf
(c) Renault

BYD feierte auf dem Genfer Autosalon wiederum Welt- und Europapremieren. So präsentierte das Unternehmen vom ab März in Europa erhältlichen Seal U in Genf die Plug-in-Version DM-i.  Dazu zeigten sie die Europremiere des des Luxus-E-Offroaders U8 der Marke Yangwang. Dazu kamen zwei Modellneuheiten seiner 2010 mit Mercedes gegründeten Submarke Denza. Zum einen den bereits bei der IAA MOBILITY in München im letzten Herbst vorgestellten Plug-in-Hybrid-Minivan D9 sowie den Crossover N7 Crossover N7. Insgesamt war BYD in Genf mit acht Modellen vertreten. 

Dazu nannte der BYD-Ableger Yangwang Details zur Serienversion des Anfang 2023 angekündigten Elektro-Sportwagens U9. So will BYD mit dem Yangwang U9 ein E-Supersportwagen auf den Markt bringen, der über vier Motoren verfügt, die jeweils 240 kW leisten – zusammen also 960 kW. Dazu soll der zu 309 km/h schnelle U9 laut BYD in 2,36 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigen. 

Und: Mit Explorer No.1 feierte BYD diese Woche auch die Jungfernfahrt des ersten von insgesamt acht Autotransporter-Schiffen, die das Unternehmen zukünftig bauen will. 

MG Motors hat auf dem Genfer Autosalon die neue Elektromarke IM ("Intelligent Mobility") vorgestellt, die ab 2025 rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge in Europa anbieten soll. Dazu feiert das Unternehmen in Genf auch das Debüt vom MG3 Hybrid Plus, ein Hybridfahrzeug mit Verbrennungsmotor. Die Marke IM zielt darauf ab, neue technologische Perspektiven zu eröffnen und ein außergewöhnliches Fahrerlebnis zu bieten, dass sich durch hochmoderne Elektroantriebe, fortschrittliche Fahrassistenzsysteme sowie intelligente und vernetzte Services auszeichnet. 

Der Fokus von IM soll zum Marktstart auf Limousinen und SUVs liegen. Als erstes Modell wurde in Genf dafür den IM L6, eine rein elektrische Limousine, der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Er soll von 0 auf 100 km/h in knapp drei Sekunden beschleunigen und einer Reichweite von mehr als 600 bzw. 800 Kilometern, je nach Modellvariante mit Lithium-Ionen- oder Festkörper-Batterie ermöglichen.  

Micro Mobility Systems erweitert seine Fahrzeugpalette um den Microlino Lite, eine L6e-Variante des Elektro-Kabinenrollers, die speziell für Jugendliche ab 15 Jahren konzipiert ist. Der Microlino Lite, der auf dem Genfer Autosalon vorgestellt wurde, darf wie alle Fahrzeuge der L6e-Klasse mit einem Mofa-Führerschein in Europa gefahren werden und soll trotz seiner kompakten Größe viel Platz und Komfort. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h und einer Reichweite von bis zu 180 Kilometern richtet sich der Microlino Lite an eine junge Zielgruppe, die eine nachhaltige und wettergeschützte Mobilitätslösung sucht, wie es in einer Mitteilung heißt. 

Micro Mobility Systems
(c) Micro Mobility Systems

Der Automobilzulieferer Vitesco Technologies bereitet den Serieneinsatz einer innovativen Hochvolt-Box vor, die das Laden, Wandeln und Verteilen von Strom in Elektrofahrzeugen effizienter gestalten soll. Denn das modulare System soll mehrere Funktionen in einer Einheit integrieren, darunter ein Ladegerät für AC-Laden mit bis zu 22 kW Leistung, einen Gleichstromwandler und eine Leistungselektronik, die Hochvolt-Energie im Auto verteilt und Gleichstromladen mit bis zu 800 Volt ermöglicht. Durch die Vorintegration der Einzelkomponenten soll der Platzbedarf im Fahrzeug sinken, was die Elektromobilität nicht nur effizienter, sondern auch kostengünstiger machen soll.  Dabei will das Unternehmen auch auf Halbleiter aus Siliziumkarbid zurückgreifen, die dem Laden eine Effizienz von mehr als 95 Prozent verleihen soll. Und: Die Hochvolt-Box soll auch das bidirektionale Laden unterstützen. Zwei nicht näher bekannte Autohersteller sollen bereits Interesse haben. 

Vitesco Technologies
(c) Vitesco Technologies

Tern Bicycles hat mit dem Orox ein geländetaugliches E-Cargobike vorgestellt , das eine außergewöhnlich hohe Reichweite bieten soll. So soll das E-Cargobike, ausgestattet mit einem Mittelmotor und Dual-Battery-Technologie, Reichweiten von mehr als 300 Kilometern ermöglichen und Platz für zwei kleine oder einen großen Passagier, einen Hund oder schweres Gepäck haben. 

Tern Bicycles
(c) Tern Bicycles

Škoda Auto hat mit seiner Elektromobilitäts-Offensive einen bedeutenden Meilenstein erreicht: 200.000 produzierte Exemplare des Enyaq und Enyaq Coupé. Das Jubiläumsfahrzeug, ein weißes Enyaq Coupé Sportline, rollte am 16. Februar vom Band. 

Tesla CEO Elon Musk hat in einem Beitrag auf X (früher Twitter) den neuen Tesla Roadster angekündigt. Das Produktionsdesign soll dafür bis Ende des Jahres fertiggestellt sein und vorgestellt werden. Die Auslieferung soll 2025 starten. 

Apple hat sein Elektroauto-Projekt namens “Titan” nach zehn Jahren Entwicklungszeit angeblich eingestellt. Das berichtet Bloomberg. Die meisten Mitarbeiter der Autosparte sollen demnach in die Abteilung für künstliche Intelligenz versetzt werden. 

Polestar hat im chinesischen Chengdu die Fertigung des Polestar 3 in China gestartet. Eine weitere Fertigungslinie soll Mitte 2024 im Volvo-Werk Ridgeville im US-Bundesstaat South Carolina starten. 

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