Das wöchentliche Update

Mobilitätstrends aus Las Vegas, Hyundai, QuantumScape, Here Technologies, 24M, Nio, Volvo, Red Bull Racing

Beitrag vom 12.01.2024

Beitrag vom 12.01.2024

02/2024
Die Themen im Überblick

In der zweiten Woche des Jahres 2024 dreht sich in unserem Weekly alles um die Mobilitätstrends auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas, wir blicken u.a. auf Feststoffbatterien und Systeme zur Reichweitenvorhersage für Elektrofahrzeuge, einen möglichen Durchbruch bei Natrium-Ionen-Batterien und einen innovativen Batterieseparator.   

In der zweiten Woche des Jahres 2024 dreht sich in unserem Weekly alles um die Mobilitätstrends auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas, wir blicken u.a. auf Feststoffbatterien und Systeme zur Reichweitenvorhersage für Elektrofahrzeuge, einen möglichen Durchbruch bei Natrium-Ionen-Batterien und einen innovativen Batterieseparator.   

02/2024
Die Themen im Überblick
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In dieser Woche fand die Consumer Electronics Show (CES) 2024 in Las Vegas statt, einer der wichtigsten Technikmessen der Welt. Im Bereich Mobilität setzte die Veranstaltung dabei in diesem Jahr vor allem Impulse bei den Themen KI, autonomes Fahren und Software-defined Vehicles. So kündigte Volkswagen an, ChatGPT in seine aktuellen Fahrzugmodelle zu integrieren. Bosch stellte mit Volkswagen-Tochter Cariad ein aktuelles Testprojekt für automatisches Laden vor, hat in Zusammenarbeit mit Qualcomm Technologies die erste zentrale Fahrzeugcomputer-Plattform vorgestellt, die Infotainment- und Fahrerassistenzsystem-Funktionen auf einem einzigen System-on-Chip (SoC) bündeln kann und kündigte einen H2-Motor für schwere Fahrzeuge an. BMW demonstrierte, wie der BMW iX iper Fernsteuerung bewegt werden kann und zeigte, wie Augmented-Reality-Brillen (AR) in Zukunft das Fahrerlebnis bereichern können sowie diverse Gaming- und Entertainment-Optionen. Mercedes-Benz stellte einen neuen KI-gestützten MBUX Virtual Assistant vor, mit dem Interaktionen zukünftig natürlicher, intuitiver und persönlicher werden sollen. Continental und Swarovski präsentierten das weltweit erste Automobildisplay für Premiumfahrzeuge, dessen Touchscreen vollständig in einem Kristall integriert ist.  Hyundai und Xpeng stellten Flugtaxis vor. Kia präsentierte seine neue Fahrzeugplattform namens "Platform Beyond Vehicle”. Sony und Honda zeigte ihre gemeinsame Elektrolimousine Afeela. Valeo stellte Lösungen fürs kabellose Laden für E-Autos vor und Marelli ein Intelligentes Außendisplay. Google kündigte an, Echtzeit-Batterieinformationen zukünftig in Google Maps für E-Fahrzeuge zu integrieren. Samsung verkündete, mit Tesla und Hyundai für Smart Home-Integration zusammenzuarbeiten. Hella und TÜV Rheinland zeigten, wie sie autonomen Fahrzeugen zukünftig Verkehrsregeln beibringen wollen.  ZF und Goodyear stellten Lösungen für die intelligente Fahrwerk- und Reifenkommunikation vor. Webasto und LG Display zeigten, wie sie das Auto zum privaten Kino machen wollen. Und Qualcomm kündigte an, die Fahrzeugdiagnose durch KI ermöglichen zu wollen.   

Weitere detaillierte Informationen zu den einzelnen Themen finden Sie in diesem Übersichtsartikel.

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Festkörperbatterien gelten als besonders sicher und sollen eine höhere Energiedichte, schnellere Ladezeiten und niedrigere Gewichte ermöglichen. Jetzt hat Hyundai kürzlich in den USA ein Patent für ein Festkörper-Batteriesystem eingereicht und kooperiert bei der Entwicklung mit dem US-Unternehmen Factorial Energy. Bei dem “all-solid-state battery system provided with pressurizing device” beschriebenen Feststoff-Batteriesystem soll der Druck in jeder Zelle unabhängig von den Lade- und Entladeraten konstant gehalten werden und durch die Zufuhr einer Flüssigkeit gesteuert werden. Laut Factorial bietet die als „FEST“ genannte Technologie (Factorial Electrolyte System Technology)  „eine größere Reichweite pro Ladung sowie erhöhte Sicherheit bei vergleichbaren Kosten mit herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien. Zur Produktion können nach Angaben von Factorial Energy bestehende Anlagen zur Lithium-Ionen-Batterieherstellung genutzt werden.  

Parallel dazu hat Volkswagens Batterietochter PowerCo nach Tests in den eigenen Laboren Fortschritte bei der Entwicklung von Feststoff-Batteriezellen seines Partners QuantumScape bestätigt. So absolvierte die Feststoffzelle im A-Muster-Test mehr als 1.000 Ladezyklen, was bei einem Elektroauto mit 500 bis 600 Kilometern WLTP-Reichweite rein rechnerisch einer Fahrleistung von mehr als einer halben Millionen Kilometer bedeutet. Gleichzeitig soll die Zelle kaum gealtert und am Ende des Tests immer noch über 95 Prozent ihrer Kapazität behalten haben. Damit erfüllten sie die Zielvorgabe von PowerCo, die die Durchführung von 700 Ladezyklen und ein Kapazitätsverlust von maximal 20 Prozent vorgaben. Die über mehrere Monate hinweg laufenden Tests wurden in den Batterie-Laboren von PowerCo in Salzgitter durchgeführt. 

Festkörper-Batterie
Adobe.Stock.com

Der Anbieter von Karten- und Navigationsdienste, Here Technologies, hat ein neues System namens "Here EV Range Factors" angekündigt, dass ab Mitte 2024 verfügbar sein wird und Autobauern ermöglichen soll, genauere streckenspezifische Reichweitenvorhersagen für Elektrofahrzeuge zu machen. So soll es Faktoren wie Straßentopografie, Temperatur, Winddaten und mehr berücksichtigen, um die Genauigkeit der Reichweitenprognosen zu verbessern So sollen künftig in 60 Ländern genaue Karten genutzt werden, um dem Fahrzeug zu helfen, Änderungen der bevorstehenden Straßenhöhe, Neigung, Krümmung und Unebenheit zu verstehen Auch Außentemperaturen und Daten zur Oberflächentemperatur der Straße sollen erfasst werden. Auch die Windgeschwindigkeit und -richtung nahe der Straßenoberfläche sollen mit dem System vorhergesagt werden.  

Here Technologies
(c) Here Technologies

Forscher des Argonne National Laboratory in den USA haben eine neue Kathode aus Natrium-Nickel-Mangan-Eisen-Oxid (NMF) entwickelt, die eine deutlich höhere Energiedichte als bisherige Natrium-Ionen-Technologien bieten soll. Die Kathode soll Elektroautos zu Reichweiten von etwa 180 bis 200 Meilen pro Ladung verhelfen. Die NMF-Kathode zeichnet sich durch eine Schichtstruktur aus, die das effiziente Einfügen und Extrahieren von Natrium-Ionen ermöglicht. Zudem enthält das Kathodenmaterial kein Kobalt, was Kosten, Knappheits- und Toxizitätsbedenken reduzieren könnte. Die Forscher haben auch die Lebensdauer der Batterien verbessert und wollen nun an weiteren Materialien arbeiten, um die Energiedichte zu steigern.  

 Argonne National Laboratory
(c) Argonne National Laboratory

Das amerikanische Batteriezellen-Entwickler 24M hat einen neuen Batterieseparator namens Impervio vorgestellt, der die Bildung metallischer Dendriten verhindert und eine kontinuierliche Überwachung der Batteriezelle ermöglichen soll. Der Separator soll sich dabei sowohl für Elektrofahrzeuge als auch für stationäre Energiespeicher eignen. Geplant ist, den Batteriesperator 2025 oder 2026 auf den Markt zu bringen. Impervio kann in konventionellen Lithium-Ionen-Batterien sowie in Lithium-Metall-Zellen integriert werden und soll umfassende Sicherheitsverbesserungen für die nächste Generation von Batterietechnologien bieten.  

Impervio
Impervio/ (c) 24M

Nio hat die Elektro-Limousine ET9 vorgestellt, die Anfang 2025 auf den Markt kommen soll. Volvo Cars hat mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) einen Darlehensvertrag über 420 Millionen Euro für die Entwicklung einer neuen, rein elektrisch arbeitenden Fahrzeugplattform unterzeichnet und plant, die beiden Limousinen S60 und S90 als reine Elektroautos anzubieten. Der ES90 dürfte dabei bereits 2025 debütieren. Und Red Bull Racing hat bestätigt, sein Hypercar  RB17, welches mit einem V8-Hybridantrieb und über 1.250 PS ausgestattet sein soll und von Formel-1-Stardesigner Adrian Newey entworfen wurde, noch dieses Jahr der Öffentlichkeit vorzustellen.   

Nio ET9
Nio ET9 / (c) Nio

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