Sustainability

Sophia Kianni: Gründerin einer Klimaschutzorganisation

auf der IAA MOBILITY

auf der IAA MOBILITY

Sophia Kianni hat eine Mission: Sie will die Menschen weltweit über den Klimawandel aufklären - vor allem in den Regionen, die oft besonders betroffen sind und wo der Zugang zu Informationen besonders schwierig ist. Zu diesem Zweck gründete die 21-Jährige die internationale, von Jugendlichen geführte Non-Profit-Organisation Climate Cardinals, eine gemeinnützige Klimaschutzinitiative, die sich dafür einsetzt, Menschen, die kein Englisch sprechen, den Zugang zur Klimabildung zu erleichtern. In den letzten Jahren sind wir auf 15 Direktoren im College-Alter und 10.000 Freiwillige in über 80 Ländern angewachsen. Auf der IAA MOBILITY im September will sie diese der Industrie vorstellen und erklären, warum der Wissensaustausch zum Klimawandel der erste Schritt zum Klima-Engagement ist.   

Schon als Kind interessierte sich Sophia Kianni für den Klimaschutz

Bereits als Kind begann sich die Amerikanerin, die im Iran aufwuchs, für den Klimaschutz zu interessieren, als sie eines Nachts bei einem Besuch in der iranischen Hauptstadt Teheran bemerkte, dass sie die Sterne nicht sehen konnte, weil der Himmel von Smog bedeckt war. “Das bewog mich dazu, in meiner Schule ein Referat über den Klimawandel zu halten. Als ich mit meiner Klasse über das Thema sprechen wollte, war ich wirklich erstaunt, dass sie nicht wirklich etwas über den Klimawandel wussten. Sie hatten noch nie die Begriffe gehört, die ich benutzte, und es wurde mir wirklich klar, dass ich als junger Mensch besser Bescheid wusste und mich mehr für dieses Thema interessierte, obwohl meine Generation es stärker betreffen würde, als die Erwachsenen um mich herum.“  

Umso länger sie sich mit Klimastudien beschäftigte, umso mehr wurde ihr damals bewusst, dass es nicht daran lag, dass sich ihr Umfeld nicht wirklich mit den Auswirkungen des Klimawandels beschäftigen wollte, sondern vielmehr daran lag, dass zu wenig Studien in der iranischen Landessprache Farsi abgedruckt waren. Sie beschloss dagegen etwas zu unternehmen: „Damals fand ich raus, dass nur wenige meiner Mitschüler erklären konnten, was Treibhausgase sind. Deshalb beschloss ich mit meiner Mutter Klimastudien in Farsi zu übersetzen, um zumindest meine Verwandten über den Klimawandel aufzuklären“, so Kianni.   

Sophia Kianni

Climate Cardinals übersetzt Klimastudien in über 100 Sprachen

In der Highschool begann Sie ehrenamtlich für verschiedene Klimaschutzorganisationen zu arbeiten und erkannte dabei, dass die meisten ihrer Ressourcen nur auf Englisch verfügbar waren, die nur einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung ansprachen. „Selbst der IPCC-Bericht der Vereinten Nationen ist offiziell nur in sechs Sprachen verfügbar. Damit erreichen wir weniger als die Hälfte der Weltbevölkerung. Es fehlt einfach an Klimastudien, die in anderen Sprachen als Englisch verfügbar sind“, ist sich Sophia Kianni sicher. „So gründete ich die Climate Cardinals mit dem Ziel, alle Menschen über den Klimawandel zu informieren, indem wir Studien und Informationen zur Klimakrise sammeln und diese in verschiedenste Sprachen übersetzen.“ So arbeiten heute über 9.000 Freiwillige in über 40 Ländern daran, Klimainformationen in über 100 Sprachen zu übertragen.  

Kiannis Non-Profit-Organisation setzt dabei vor allem auch auf starke Kooperationen und Partnerschaften. „Meine Erfahrung hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, sich für Partnerschaften und Kooperationen einzusetzen, um den Fortschritt in der Gesellschaft voranzutreiben, vor allem beim Thema Klimawandel. Denn der Wandel wird nicht über Nacht geschehen, sondern er wird nur geschehen, wenn wir so viele Menschen wie möglich zusammenbringen, die darüber sprechen, wie wir gemeinsam Lösungen vorantreiben können.“  Ein Partner, der Kianni bei ihrer Arbeit unterstützt, ist Google.   

"Im Jahr 2022 gingen wir eine Partnerschaft mit Google ein, um deren neue KI/ML-Tools zur Automatisierung unserer Übersetzungen zu testen. Mit ihrer Hilfe haben wir nun mehr als 1.500.000 Wörter an Ressourcen in mehr als 100 Sprachen für Partner wie das Yale Center for Climate Communications und das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen übersetzt. Für Yale Center for Climate Communications haben wir rund 100.000 Wörter an Klimainformationen ins Spanische übersetzt, um die Reichweite unter lateinamerikanischen Gemeinschaften in den USA zu erhöhen. Zu den jüngsten Partnern gehören das United Nations Sustainable Development Network, das Climate Mental Health Network, der United Nations Association Climate and Youth Council, die Environmental Justice Foundation und der UN-Ausschuss für Kinderrechte.

Sophia Kianni: Unternehmen müssen im Kampf gegen Klimawandel Verantwortung übernehmen

Aber auch außerhalb ihrer Arbeit sieht Kianni Unternehmen im Kampf gegen den Klimawandel in der Pflicht, Verantwortung zu übernehmen: „Investitionen in nachhaltige Technologien und Infrastrukturen sind alles Dinge, zu denen sich jedes Unternehmen verpflichten sollte, um ihren eigenen Beitrag zum Klimawandel zu leisten und die Zukunft besser zu gestalten.“ Mehr noch: jeder Einzelne könne teilhaben am Kampf gegen den Klimawandel. Es gehe darum, die Massen zu erreichen und für Klimagesetze zu stimmen, die uns wirklich als Gemeinschaft weiterbringen”, so Kianni weiter. „In vieler Hinsicht ist die Klimakrise eine Kommunikationskrise, und wir müssen mehr junge Menschen dazu befähigen, Inhalte zu erstellen, darüber zu sprechen und auch andere Menschen dazu zu bringen, ebenfalls daran teilzuhaben. Jeder kann eine Rolle spielen, wenn es darum geht, den Klimawandel zu bekämpfen.“   

Sophia Kianni auf der IAA MOBILITY

Dazu zählt für sie auch der Mobilitätssektor.  „In dem Zuge wird es auch wichtig sein, Mobilität klimaneutral zu gestalten. Der Wandel hin zur Elektromobilität und ein Ausbau des öffentlichen Nahverkehrsnetzes ist da ein guter Anfang“, glaubt Kianni. „Ich freue mich auf der IAA MOBILITY darüber zu diskutieren, wie wir die Ziele hin zu einer nachhaltigen Mobilität erreichen können.“  

Sophia Kianni wird auf der IAA MOBILITY am 06. September von 12:30 - 13:00 Uhr auf der Yellow Stage in der Halle B2 sprechen. 

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