Sustainability
Shenzhen – Die Stadt der grünen Zukunft
Die Entwicklung nachhaltiger Technologien ist ein globales Thema. Auf der IAA MOBILITY 2023 werden wieder viele innovative Unternehmen vertreten sein, die sich mit nachhaltiger Mobilität beschäftigen.
Die chinesische Stadt Shenzhen ist ein Musterbeispiel für die Entwicklung von einer ländlichen Region zur führenden Stadt im Bereich der Elektromobilität. In China hat Shenzhen einen enormen wirtschaftlichen und kulturellen Einfluss als eine der ersten Sonderwirtschaftszonen und eine der sieben Megastädte des Landes. Der Titel "Silicon Valley Chinas” verdeutlicht Shenzhens Bedeutung in der chinesischen Hightech-Industrie noch einmal mehr.
Laut des "Report on the Transport Analysis of China's Main Cities in 2020" der PWC Group ist Shenzhen unter den chinesischen Megastädten führend, wenn es um die Zufriedenheit mit der Nutzung des ÖPNV geht. Dies unterstreicht die Effizienz und die Zuverlässigkeit des öffentlichen Nahverkehrs der Metropole. Seit 2017 setzt Shenzhen im ÖPNV vollständig auf Elektrobusse. Im Jahr darauf wurden mehr als 20.000 Taxis, Fahrdienste und Rettungswagen auf Elektroantrieb umgestellt. Damit ist Shenzhen die erste Stadt weltweit, die ihren öffentlichen Nahverkehr ausschließlich elektrisch betreibt.
Chinas Weg zur nachhaltigen Mobilität: Das "Zehn Städte, tausend Busse" Projekt
Angesichts zunehmender Klimaextreme stellen sich viele Regierungen die Frage, wie Stadtentwicklung, Klimaschutz und Energiesicherheit unter den gegebenen Bedingungen in Einklang gebracht werden können. Im Jahr 2009 startete in China das Projekt "Zehn Städte, tausend Busse" mit dem Ziel, Fahrzeuge, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden können, schrittweise zu verbreiten, indem jährlich Subventionen für die Einführung von 1.000 Elektrobussen in zehn Städten zur Verfügung gestellt werden. Shenzhen ist eine der ersten Städte, die ausgewählt wurden, um sich anderen Großstädten wie Peking und Shanghai auf dem Weg zur nachhaltigen Mobilität anzuschließen. Im Jahr 2018 wurden Elektrobusse auf den Markt gebracht, die den Anforderungen und einheitlichen Spezifikationen für den Einsatz entsprechen, und weit mehr als 1.800 Ladestationen wurden in der ganzen Stadt installiert. BYD, ein weltweit bekannter Hersteller von Elektroautos mit Sitz in Shenzhen, wurde als Lieferant für die Elektrobusse und Ladegeräte ausgewählt. Mit rund 16.000 Elektrobussen im Stadtverkehr ist Shenzhen die erste Stadt Chinas, die alle Busse mit Dieselmotor durch Elektrobusse ersetzt hat. Kurz darauf wurden auch Taxis und andere Fahrdienste auf Elektroantrieb umgestellt. Auf der IAA MOBILITY 2023 wird BYD als Aussteller vertreten sein und in München seine innovativen Technologien im Bereich der Batterie- und Fahrzeugentwicklung präsentieren.
SkyRail und die Zukunft nachhaltiger Infrastruktur
In Shenzhen ist die Elektromobilität mittlerweile etabliert. Hier gibt es insgesamt mehr als 5.000 Ladestationen und über 80.000 Ladesäulen, die unterschiedliche Ladekapazitäten und Fahrzeuganforderungen abdecken. Ende Dezember 2022 wurde die erste SkyRail in Shenzhen, die "Pingshan Cloud Bus Line 1", offiziell in Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um eine Magnetschwebebahn, die ohne Fahrer auskommt und mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Auf der 8,5 Kilometer langen Strecke mit 11 Stationen kann SkyRail mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h fahren und schätzungsweise 3.000 Fahrgäste pro Stunde befördern. Sie durchquert die wichtigsten Industrie- und Geschäftsviertel sowie Kunst- und Kulturzentren von Shenzhen. Darüber hinaus ist die SkyRail gut an andere öffentliche Verkehrsmittel und den Fernverkehr angebunden, wodurch eine flächendeckende Vernetzung der Systeme erreicht wird. Der Zug verfügt über eine Reihe innovativer Technologien. Bemerkenswert ist auch, dass die SkyRail keine weitere Fläche beansprucht. So kann der obere Raum der dicht bebauten Stadt effizient genutzt und damit die städtische Infrastruktur verbessert werden.
Bis Ende 2021 verfügte Shenzhen bereits über 20.000 Elektrobusse, 24.000 Elektro-Taxis und mehr als 60.000 elektrische Fahrzeuge privater Anbieter. Unter den Privatfahrzeugen gibt es mehr als 250.000 Elektrofahrzeuge, was einem Gesamtanteil von 25 Prozent entspricht. Diese Zahl soll bis 2025 auf 750.000 steigen. Hinter diesem starken Wachstum stehen aber auch Überlegungen zur Optimierung nachhaltiger Energieversorgungs- und Speichertechnologien, zum Recycling von Altbatterien, zur Qualitätswartung von Ladeeinrichtungen und zur Integration des umfangreichen Stromnetzes.
Shenzhens Weg zur führenden E-Mobility City
Für die nachhaltige Entwicklung der E-Mobility City hat sich die Stadtregierung von Shenzhen bereits folgende Ziele gesetzt: Bis 2025 soll der Anteil der mit erneuerbaren Energien betriebenen Fahrzeuge an den in der Stadt neu zugelassenen Fahrzeugen 60 Prozent erreichen, bei einem Gesamtbestand von etwa 1 Million Fahrzeugen. Die kumulierte Anzahl der HPC-Ladesäulen im öffentlichen und speziellen Netz soll ca. 43.000 betragen, die Anzahl der regulären Ladesäulen im Basisnetz 790.000. Die Ladeinfrastruktur soll weiter ausgebaut und standardisiert werden, mit einem durchschnittlichen Radius von weniger als 0,9 km innerhalb der Stadt. Die Infrastruktur der Autobahnen zwischen den Städten wird integriert, um ein funktionierendes, stabiles, intelligentes und sicheres System für Elektrofahrzeuge zu schaffen In der Tat hat Shenzhen seit 2014 sechs Jahre in Folge den Titel der Stadt mit den meisten zugelassenen Elektrofahrzeugen inne, was den anhaltenden Erfolg der Stadt in diesem Bereich ziemlich vorhersehbar macht. Shenzhen hat sich von einer ländlichen Region in eine Stadt von Weltrang verwandelt, und seine Erfolge im Bereich der Elektromobilität sind beispiellos. Die Fähigkeit der Stadt, aus ihrer strategischen Lage und ihren Anreizen Kapital zu schlagen, gepaart mit ihrer Reaktionsfähigkeit auf die Marktnachfrage und ihren robusten F&E-Kapazitäten, hat es ihr ermöglicht, konsequent neue Industrien zu etablieren und gleichzeitig ein stetiges Wachstum zu erzielen. BYD hat weltweit bereits 38.000 Patente angemeldet und 26.000 Patente erteilt bekommen. Das Unternehmen hat bereits mehr als 65.000 Elektrobusse und 600.000 Elektroautos weltweit produziert. Im Herbst 2022 wurden drei Elektroautos in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden auf den Markt gebracht und damit offiziell in den europäischen Markt eingeführt. Laut einem Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) und des internationalen Analystenunternehmens IDC könnte die weltweite Marktdurchdringung von Elektrofahrzeugen bis 2025 18 Prozent und bis 2030 35 Prozent erreichen. Mit einem Wert von 900 Milliarden US-Dollar könnte dieser Sektor den Markt für Smartphones übertreffen. Fahrzeuge mit Elektroantrieb, sind zu einem unaufhaltsamen Trend geworden und ziehen die Aufmerksamkeit der Investoren auf sich. Neben BYD haben sich auch zahlreiche chinesische Marken wie NIO und MG der E-Mobilitätsbewegung angeschlossen. In Shenzhen ansässige IT-Größen wie Tencent und Huawei haben ebenfalls in die Entwicklung von Elektrofahrzeugen und intelligenten Softwaresystemen für E-Mobilität investiert. Gemeinsam haben sie das Potenzial, die Zukunft zu gestalten. Gestützt auf seine Produkte, Technologien und jahrelange Erfahrung wird Shenzhens wirtschaftliches Potenzial immens sein. Diese pulsierende, innovative Stadt wird eine Vorreiterrolle im Bereich der Elektromobilität spielen und den Weg für eine nachhaltige und wohlhabende Zukunft ebnen.