Neuigkeiten der Woche

Bidirektionales Laden, Lotus, Mercedes Benz, Northvolt

Nach der IAA MOBILITY 2023 ist vor der IAA MOBILITY 2025. Wir informieren euch ab sofort wöchentlich über die wichtigsten News aus der Mobilitätsbranche. Das sind die wichtigsten News aus dieser Woche:  

Bidirektionales Laden soll bis 2025 marktreif werden  

Bidirektionales Laden für Elektroautos ermöglicht ungenutzte Energie aus dem Akku zurück ins Stromnetz einzuspeisen. Die Batterie des Fahrzeugs funktioniert dann sozusagen wie eine überdimensionale Powerbank – oder ein Mini-Kraftwerk. Die Anwendungsfälle sind jedoch bisher begrenzt. Das soll sich nun ändern. Dafür beriet sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck diese Woche mit europäischen Entscheidungsträgern: Das Ergebnis: Man einigte sich darauf, diese Technologie bis 2025 marktreif zu machen. Dabei sollen technische, rechtliche und organisatorische Hürden überwunden werden. Außerdem wurde vereinbart, einen gemeinsamen rechtlichen und regulatorischen Rahmen so zu entwickeln, dass Steuern, Abgaben und Umlagen kein Hemmnis mehr für die Entwicklung des Geschäftsmodells darstellen. Darüber hinaus soll die Industrie die Entwicklung europäischer Normen und Standards für bidirektionale Laden vorantreiben. In rund einem Jahr ist ein nächstes Treffen auf gleicher Ebene geplant.  

Lotus stellt ultraschnelle 450-kW-Schnellladesäule vor  

Die britische Sportwagenmarke Lotus hat kürzlich ihre neuen Ladelösungen vorgestellt, darunter eine Lotus-Ladesäule, die mit 450 kW Leistung genau 100 kW mehr als die schnellsten hierzulande geläufigen Ladesäulen bieten. So kommen normale Ionity-Säulen auf nur 350 kW. Außerdem stellte Lotus einen modularen Stromschrank mit eigener Flüssigkeitskühlung vor, der sich zum Beispiel für Autobahnraststätten eignen soll. Er bietet eine Ausgangsleistung von bis zu 480 kW.  Schließlich gehört auch noch eine Charging Unit zu der vorgestellten Lade-Suite von Lotus: Damit können in Verbindung mit dem Stromschrank bis zu vier E-Autos gleichzeitig geladen werden. Maximal werden 600 Ampere abgegeben. Die Schnellladelösungen von Lotus sind in China bereits auf dem Markt und werden voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 in den meisten europäischen Ländern und im Nahen Osten eingeführt.   

Mercedes-Benz eröffnet ersten Europäischen Charging Hub  

Mercedes-Benz hat in Mannheim seinen ersten eigenen Charging Hub in Deutschland (und Europa) eröffnet. In Mannheim können Elektrofahrer ihre Pkws und Vans ab sofort an sechs Ladepunkten mit einer Leistung von jeweils 300 kW schnellladen. Jeder Lader hat nur einen Anschluss, um zu gewährleisten, dass die maximale Energie beim ladenden Fahrzeug ankommt. Dank eines intelligenten Lademanagements kann jedes Fahrzeug mit der jeweils maximal verfügbaren Energie geladen werden.  Die Charging Hubs sind für alle Fahrzeuggrößen, vom Kleinwagen bis zum Transporter, und für alle Fahrzeugmarken offen zugänglich. Damit erweitert Mercedes-Benz seine eigenen Ladeparks. So ist Mannheim nach Atlanta (USA), Chengdu (China) und Foshan (China) bereits der vierte Schnellladepark, den Mercedes-Benz weltweit in Betrieb nimmt. Weitere werden bis Jahresende unter anderem in den USA und China an den Start gehen. In Europa eröffnet Mercedes-Benz neben zusätzlichen Standorten in Deutschland ab 2024 weitere Ladeparks unter anderem in Italien, Spanien und Frankreich. Bis zum Ende des Jahrzehnts plant Mercedes-Benz weltweit mehr als 2.000 eigene Ladeparks mit über 10.000 Schnellladepunkten.  

Northvolt entwickelt Natrium-Ionen-Batterie für Energiespeicherlösungen  

Der schwedische Batteriehersteller Northvolt arbeitet an einer Natrium-Ionen-Batterie. So gab das Unternehmen bekannt, zusammen mit der Firma Altris eine Natrium-Ionen-Zelle mit einer Energiedichte von 160 Wh/kg entwickelt zu haben, die die Grundlage für Northvolts Energiespeicherlösungen der nächsten Generation bilden soll. Northvolt plant, diese Technologie in zukünftigen Generationen auch für Elektrofahrzeuge zu nutzen. Besondere Vorteile der Natrium-Ionen-Batterien sind vor allem die im Vergleich zu Lithium-Ionen-Batterien niedrige Kosten und hohe Sicherheit bei hohen Temperaturen, was sie besonders attraktiv für Märkte wie Indien, den Nahen Osten und Afrika macht. Darüber hinaus könne die Technologie mit lokal beschafften Materialien hergestellt werden, so das Unternehmen in einer Mitteilung.  

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