Interview mit Jamie Trinh, GSMA Fusion, Business Development Manager

Portrait: Jamie Trinh
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Jamie Trinh kam 2024 zur GSMA, um das GSMA Fusion-Programm zu unterstützen – eine Initiative, die mit Unternehmen und Branchen zusammenarbeitet, um ungenutzte Bedürfnisse zu identifizieren, die über das Mobilfunknetz erfüllt werden können. Ziel ist es, den Stimmen der Unternehmen, einschließlich der Automobilindustrie, im Telekommunikationssektor Gehör zu verschaffen, damit dieser Mehrwert und verbesserte Kundenerlebnisse bieten kann.

Interview
mit Jamie TrinhGSMA Fusion, Business Development Manager

1. Was möchten Sie auf der IAA MOBILITY präsentieren bzw. worüber werden Sie sprechen?

Ich werde aufzeigen, wie programmierbare Mobilfunknetze, die durch interoperable Network APIs zugänglich gemacht werden, intelligentere, sicherere und effizientere Mobilitätslösungen für Fahrzeughersteller und Dienstleister ermöglichen können.

2. Welche technologischen Entwicklungen werden Ihrer Meinung nach in den kommenden Jahren den größten Einfluss auf die Mobilität haben?

Die Konvergenz von 5G Standalone, Netzwerk-APIs und Edge Computing ermöglicht extrem niedrige Latenz, hohe Zuverlässigkeit und kontextbewusste Dienste, die für vernetzte und autonome Mobilität entscheidend sind.Die Automobilindustrie konzentriert sich stark auf die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle im Zuge des Übergangs zum softwaredefinierten Fahrzeug. 5G-Netzwerk-APIs sind dafür entscheidend, da sie die Konnektivität bereitstellen, die diese Fahrzeuge benötigen – und der gesamten Automobilindustrie die Werkzeuge und Produkte ermöglichen, die innerhalb des Fahrzeugs genutzt werden.

3. Was sind Ihre Ziele für die IAA MOBILITY 2025 und auf welche Themen legen Sie den Schwerpunkt?

Ich möchte zeigen, dass die Mobilfunkindustrie und die 5G-Konnektivität zentrale Treiber für Innovationen im Automobilbereich sind. Das GSMA-Fusion-Team, zu dem ich gehöre, möchte außerdem Partnerschaften mit OEMs und dem automobilen Ökosystem aufbauen, um den Einsatz von API-basierten Mobilitätsdiensten zu beschleunigen. Mein Fokus liegt auf Programmierbarkeit, Interoperabilität und Vertrauen.

4. Welches wichtige Zukunftsthema kommt Ihrer Meinung nach in der Mobilitätsdebatte zu kurz?

Die Notwendigkeit technologischer Interoperabilität. Ohne gemeinsame Standards für APIs und Datenaustausch riskieren wir eine Fragmentierung, die die globale Skalierung vernetzter Mobilität verlangsamt. Im Zentrum der GSMA-Open-Gateway-Initiative steht CAMARA – ein Open-Source-Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Linux Foundation entwickelt wurde und Automobilunternehmen sowie anderen Branchen ein einheitliches, globales Rahmenwerk für einfache, programmierbare Netze bietet.

5. In welchem Bereich der Mobilität sehen Sie das größte Potenzial – und wo gibt es noch Verbesserungsbedarf?

Das größte langfristige Potenzial liegt im autonomen Flottenbetrieb, bei dem Echtzeit-Netzwerkinformationen Sicherheit und Effizienz erheblich steigern können. Die Lücke besteht darin, eine konsistente globale Abdeckung und Harmonisierung der APIs sicherzustellen.

6. Mit welchen Partnern oder Stakeholdern möchten Sie sich auf der IAA MOBILITY vernetzen – und warum?

Das GSMA-Fusion-Programm wurde ins Leben gerufen, um das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie Mobilfunknetzfähigkeiten – insbesondere in 5G-Netzen – der Automobilindustrie helfen können, ihre Prozesse digital zu transformieren. Entsprechend freue ich mich darauf, mit Marken wie Audi, BYD, Hyundai, KIA, Mercedes-Benz, Porsche, Togg und VW sowie mit Ökosystem-Partnern ins Gespräch zu kommen, die bereit sind, OEMs bei der Umsetzung neuer Innovationen in diesem Bereich zu unterstützen.

7. Wie stellen Sie sich die Zukunft der Mobilität vor – und welche konkreten Veränderungen erwarten Sie in den nächsten zehn Jahren?

Die Automobilindustrie wird nahtlos vernetzt sein: Fahrzeuge kommunizieren über sichere APIs mit Netzen, Infrastrukturen und miteinander. In den nächsten zehn Jahren erwarte ich, dass autonome Flotten, Mobility-as-a-Service-Plattformen und personalisierte In-Car-Services von Pilotprojekten in den breiten Markt übergehen.

 

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