
Der Mobility Data Space (MDS) ist ein Datenmarktplatz, auf dem gleichberechtigte Partner aus dem Mobilitätssektor Daten austauschen können. Dabei bleibt der Datenprovider jederzeit der Eigentümer der Daten und kann selbstbestimmt entscheiden, ob und mit welchem Teilnehmer er in den Datenaustausch tritt. Ziel ist es, eine unternehmensübergreifende Datenökonomie zu schaffen, um innovative, umwelt- und nutzerfreundliche Mobilitätskonzepte zu realisieren und weiterzuentwickeln. Der MDS bringt dabei Firmen, Organisationen und Institutionen zusammen: diejenigen, die ihre Datenschätze monetarisieren wollen und diejenigen, die Daten für innovative Mobilitätslösungen benötigen, in vielen Fällen aber auch durch einen gezielten Austausch eine Win-win-Situation zum beidseitigen Vorteil zu schaffen. Der MDS schafft dafür den Rahmen für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.
1. Welche Schlüsseltrends prägen aus Ihrer Sicht derzeit die Entwicklung Ihres Fachgebiets?
Drei Trends prägen aktuell die Mobilitätsdatenwelt: 1. Datensouveränität wird zum strategischen Erfolgsfaktor. Unternehmen brauchen vertrauenswürdige Datenräume wie den Mobility Data Space, um Daten sicher und selbstbestimmt zu teilen. 2. Vernetztes Denken: Mobilität verzahnt sich immer stärker mit Energie, Logistik und Smart Cities. Sektorübergreifender Datenaustausch wird zum Muss. 3. Autonomes Fahren kommt – und mit ihm der Bedarf an hochwertigen, geteilten Daten. Datenräume bilden dafür die Basis.
2. Wie wichtig ist die IAA MOBILITY als Plattform, um innovative Ideen und Kooperationen voranzutreiben?
Die IAA MOBILITY ist für uns eine Schlüsselplattform. Sie bringt die relevanten Akteure entlang der gesamten Mobilitätswertschöpfungskette zusammen – OEMs, Zulieferer, Tech-Unternehmen, Start-ups und Politik. Gerade für den Mobility Data Space als Enabler für digitale Mobilitätsprojekte bietet die IAA die ideale Bühne, um neue Partnerschaften zu knüpfen, Anwendungsfälle zu zeigen und die Vorteile datengetriebener Mobilität greifbar zu machen.
3. Welche praktischen Anwendungen und Kooperationen erwarten Sie, die auf der IAA MOBILITY hervorgehoben werden könnten?
Wir erwarten verstärkt Anwendungen rund um vernetzte Fahrzeuge, autonomes Fahren und ganzheitlich gedachte Mobilitätslösungen. Zudem rücken Use Cases in den Fokus, bei denen Unternehmen ihre Daten teilen, um gemeinsam Mehrwert zu schaffen – etwa in den Bereichen Flottenmanagement, Ladeinfrastruktur oder urbaner Mobilitätsplanung.
4. Welche Projekte werden Sie auf der IAA MOBILITY präsentieren?
Wir werden konkrete Anwendungsfälle aus dem Mobility Data Space zeigen, bei denen Daten von verschiedenen Partnern – etwa OEMs, Städten und Dienstleistern – über unsere Plattform geteilt und genutzt werden. Zudem präsentieren wir neue Partner, die unser Ökosystem erweitern.
5. Wie kann die IAA MOBILITY dazu beitragen, nachhaltige Technologien und Ansätze einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen?
Indem sie Technologien erlebbar macht und dabei den Menschen ins Zentrum stellt. Nachhaltigkeit zeigt sich nicht nur im Produkt, sondern auch im System dahinter – und Daten sind ein zentrales Element, um nachhaltige Mobilitätslösungen effizient zu gestalten. Die IAA MOBILITY kann als Vermittlerin zwischen Tech-Welt und Gesellschaft fungieren und komplexe Dateninnovationen greifbar machen.
6. Wie arbeiten Sie mit Automobilherstellern zusammen, um Innovationen schneller auf die Straße zu bringen?
Im Mobility Data Space sind mehrere Automobilhersteller als Gesellschafter involviert und weitere haben einen Teilnehmervertrag unterschrieben. Wir verstehen uns als Enabler für datengetriebene Mobilitätsinnovationen. Mit OEMs arbeiten wir eng daran, Datensilos aufzubrechen und gemeinsam mit weiteren Akteuren wie Verkehrsunternehmen oder Städten neue datenbasierte Services zu entwickeln. Unser Fokus liegt auf sicheren, standardisierten Datenräumen, die OEMs helfen, ihre Innovationskraft schnell und skalierbar zur Anwendung zu bringen.