
1. Was hat Sie motiviert, an der IAA MOBILITY 2025 teilzunehmen? Und was erwarten Sie sich von Ihrer Teilnahme?
Die IAA MOBILITY ist eine der weltweit einflussreichsten Plattformen für Mobilität, Innovation und Zukunftstechnologien. Für Togg markiert die Teilnahme an der Ausgabe 2025 einen entscheidenden Moment in unserer internationalen Entwicklung.
Mit dem Marktstart unseres vollelektrischen SUVs T10X in Deutschland und der Weltpremiere unseres Fastback-Modells T10F bringen wir mehr als nur neue Fahrzeuge auf die Straße. Wir präsentieren eine neue Vision von Mobilität – smart, elektrisch und nachhaltig.
Togg basiert auf einem ganzheitlichen Ökosystem, das Elektrofahrzeuge, intelligente Energielösungen, digitale Plattformen und ein nahtloses Nutzererlebnis miteinander verbindet. Unsere Präsenz auf der IAA MOBILITY unterstreicht unser Engagement, diese Vision greifbar zu machen – und den Eintritt in den europäischen Markt mit Selbstbewusstsein, Klarheit und Zielstrebigkeit zu gestalten.
Vor allem aber sehen wir die IAA als einen Ort der Begegnung: mit Nutzern, Partnern, Medien und der gesamten Mobilitäts-Community. Wir freuen uns darauf, dauerhafte Beziehungen aufzubauen und Gespräche zu führen, die die Zukunft der Mobilität mitgestalten – gemeinsam.
2. Welches Mobilitätskonzept inspiriert Sie derzeit am meisten und warum?
Wir arbeiten daran, Bedürfnisse zu identifizieren, derer sich Nutzer noch gar nicht bewusst sind, und dafür Lösungen zu entwickeln. Wenn Menschen an autonomes Fahren denken, stellen sich viele Autos vor, in denen sie schlafen, während sie die Kontrolle abgeben – was sie eher verunsichert. In Wirklichkeit verbringen wir jedoch viel Zeit im Stop-and-go-Verkehr in Großstädten. Deshalb konzentrieren wir uns darauf, autonome Funktionen speziell für urbane Verkehrssituationen anzubieten. Kurz gesagt: Indem wir bei den Nutzern sind und zuhören, können wir wirklich inspirierende Ideen entdecken.
3. Welche Innovationen in Ihrem Bereich werden die Art, wie wir uns in Städten bewegen, in den nächsten fünf Jahren am stärksten verändern?
Die Zukunft der urbanen Mobilität wird von drei zentralen Kräften geprägt – und wir bauen Togg auf all diesen Säulen auf.
Erstens: Smarte Elektrofahrzeuge sind längst mehr als nur umweltfreundlich. Sie entwickeln sich zu vernetzten, digitalen Lebensräumen, die den Alltag durch Komfort, Effizienz und nahtlose Integration in persönliche Ökosysteme bereichern.
Zweitens: Digitalisierung und Konnektivität verwandeln Fahrzeuge in smarte Geräte auf Rädern. Funktionen wie Echtzeit-Navigation, personalisierte Benutzeroberflächen und Over-the-Air-Updates definieren neu, was Nutzer von Mobilität erwarten.
Drittens: Saubere und skalierbare Energielösungen ermöglichen eine nachhaltigere Infrastruktur. Die Kombination aus erneuerbaren Energien, Schnellladenetzen und Batterietechnologien beschleunigt die Massenakzeptanz – und verändert, wie Städte um Mobilität herum gestaltet werden.
Wir glauben außerdem, dass nutzerzentrierte Ökosysteme den größten Unterschied machen werden. Bei Togg integrieren wir Mobilität, Energie und digitale Dienste über unsere offene Plattform Trumore – und machen diese Erlebnisse über eine Schnittstelle zugänglich.
Durch strategische Partnerschaften und die Zusammenarbeit mit über 80 Start-ups testen wir laufend neue Lösungen – nicht nur, um schneller zu innovieren, sondern auch, um sicherzustellen, dass diese Innovationen reale Herausforderungen für echte Nutzer lösen.
Kurzum: Die nächsten fünf Jahre gehören jenen, die über das Fahrzeug hinausdenken – und Ökosysteme schaffen, die smart, nahtlos und nutzerzentriert sind.
4. Wie fördern Sie die Integration verschiedener Mobilitätsformen, um eine nahtlose und effiziente Verkehrsinfrastruktur zu schaffen?
Wir glauben, wahre Mobilität bedeutet mehr als nur von A nach B zu gelangen – deshalb entwickeln wir nicht nur Fahrzeuge, sondern ein vernetztes Mobilitätsökosystem.
Mit Trumore, unserer digitalen Plattform, können Nutzer Routen planen, Services buchen und Echtzeitdaten abrufen – egal ob beim Fahren, Laden oder beim Wechsel zu anderen Mobilitätsformen. Wir arbeiten zudem mit Partnern aus dem öffentlichen Verkehr, der Energiewirtschaft und der Technologiebranche zusammen, um Interoperabilität zwischen den Systemen zu ermöglichen. Unsere Kooperation mit Turkish Airlines beispielsweise erlaubt Nutzern, Miles&Smiles-Punkte zu sammeln – eine Verbindung von digitaler Mobilität mit Flugreisen und Lifestyle-Vorteilen.
Unser Ziel ist klar: die Komplexität für Nutzer zu reduzieren, indem wir die physischen und digitalen Ebenen der Mobilität integrieren. Das Fahrzeug wird Teil einer umfassenderen, intelligenten Infrastruktur – kein Endpunkt, sondern ein Knotenpunkt in einem viel smarteren Netzwerk.
5. Wie sehen Sie die Rolle von öffentlich-privaten Partnerschaften bei der Förderung innovativer Mobilitätslösungen?
Öffentlich-private Partnerschaften sind entscheidend in Sektoren, in denen Innovation rasant verläuft, Risiken hoch sind und Systemintegration unerlässlich ist – Mobilität ist hier das beste Beispiel. Kein Akteur kann diese Herausforderungen allein bewältigen. Regierungen schaffen regulatorische Rahmenbedingungen, langfristige Visionen und gesellschaftliches Vertrauen, während private Unternehmen Agilität, technische Innovation und marktorientierte Lösungen einbringen. Gemeinsam können sie Risiken minimieren, Anreize ausgleichen und Systeme aufbauen, die der gesamten Gesellschaft zugutekommen. Dieses Modell ist besonders effektiv, wenn neue Technologien mit öffentlicher Infrastruktur zusammenfallen – sei es im Verkehr, in der Energieversorgung oder in der digitalen Vernetzung.
Bei Togg haben wir die Wirkung solcher Kooperationen direkt erfahren. Unsere Ladesparte Trugo hat beispielsweise ein Schnellladenetz mit über 2.000 Ladepunkten in der Türkei aufgebaut – ermöglicht durch enge Zusammenarbeit mit lokalen Behörden, nationalen Entscheidungsträgern und Infrastrukturpartnern.
Nachhaltige Innovation entsteht dann, wenn Politik, Technologie und Marktdynamik im Einklang stehen. Regierungen schaffen die Rahmenbedingungen und Anreize, damit neue Technologien skalieren können, während private Akteure Agilität, Nutzerwissen und technologische Lösungen einbringen. Gemeinsam entwickeln sie die Infrastruktur, Regulierungen und Standards, die nachhaltige Mobilität beschleunigen. Für uns gehört dazu der Ausbau der Ladeinfrastruktur mit nationalen und lokalen Regierungen, die Integration von 5G- und eSIM-Standards sowie die Zusammenarbeit mit öffentlichen Forschungseinrichtungen an zukunftssicheren Technologien. Da urbane Mobilität immer komplexer wird, sehen wir diese Partnerschaften nicht als optional, sondern als unverzichtbar, um sicherzustellen, dass Innovation inklusiv, widerstandsfähig und praxisnah bleibt.
6. Was sind die größten Herausforderungen, denen Sie sich derzeit in Ihrem Segment stellen, und wie gehen Sie damit um?
Wir können keine einzelne spezifische Herausforderung benennen. Global integrierte Industrien und Industrieländer stehen oft vor ähnlichen zyklischen Herausforderungen und arbeiten an deren Lösung. Wir versuchen, Probleme vorherzusehen und präventive Maßnahmen zu ergreifen. So haben wir z. B. schon vor dem Chipmangel der letzten Jahre Vorsorge getroffen: Wir gaben frühzeitig Bestellungen auf und entwickelten unser Smart Device mit Chips, die auch in Unterhaltungselektronik üblich sind – so konnten wir größere Probleme vermeiden.
7. Wie wichtig ist Ihnen die Nutzererfahrung und wie sammeln und integrieren Sie Nutzerfeedback?
Die Nutzererfahrung steht im Mittelpunkt all unseres Handelns. Wir bauen smarte Geräte auf Rädern – und wie jedes smarte Gerät müssen sie sich den Bedürfnissen, Gewohnheiten und Vorlieben der Nutzer anpassen.
Von Anfang an haben wir jedes Element unseres Ökosystems nutzerzentriert gestaltet. Wir sammeln kontinuierlich Feedback über unsere digitale Plattform Trumore, über Testfahrten, Community-Interaktionen und die Customer Journey. Diese Daten helfen uns, alles zu verbessern – von der Interface-Gestaltung und Fahrfunktionen bis hin zur Serviceintegration.
Doch wir gehen noch einen Schritt weiter: Wir co-kreieren. Wir binden Nutzer in frühe Testphasen ein, arbeiten eng mit Start-ups zusammen und passen uns an reales Verhalten an. Denn für uns macht Innovation nur dann Sinn, wenn sie das Leben echter Menschen verbessert.
8. Welches Zukunftsthema erhält Ihrer Meinung nach zu wenig Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit?
Das lässt sich allgemein mit Umweltfragen beantworten. Die Welt muss sich stärker darum bemühen, eine saubere Zukunft zu sichern. Dieses Thema sollte breiter diskutiert, mehr Maßnahmen sollten ergriffen und Regulierungsbehörden sollten noch sorgfältiger in Bezug auf Umwelt-Nachhaltigkeit handeln.
9. In welchem Bereich der Mobilität sehen Sie das größte Potenzial – und wo den größten Verbesserungsbedarf?
Wir sehen das größte Potenzial in der urbanen Mobilität und in nutzerzentrierten Ökosystemen, in denen Fahrzeuge, Energie und digitale Dienste nahtlos integriert sind. Der größte Verbesserungsbedarf liegt weiterhin darin, städtische Mobilität effizienter, nachhaltiger und zugänglicher zu machen. Durch smarte Infrastruktur, autonome Fahrfunktionen für den Stadtverkehr und die Integration vernetzter digitaler Services können wir Staus reduzieren, Emissionen senken und die Alltagserfahrung der Nutzer verbessern.
10. Die IAA MOBILITY ist die führende globale Mobilitätsplattform, die Innovatoren aus allen Bereichen der Mobilität zusammenbringt. Mit wem möchten Sie im kommenden September in Kontakt treten und warum?
Wir freuen uns darauf, mit einer breiten und vielfältigen Gruppe ins Gespräch zu kommen: von zukunftsorientierten Nutzern und Medien bis hin zu globalen Partnern und potenziellen Kollaborateuren.
Unser Ziel ist es, bedeutungsvolle, langfristige Beziehungen aufzubauen, die über die Messe hinaus Bestand haben. Ob Start-ups mit kühnen Ideen, Energieanbieter, die an smarter Infrastruktur arbeiten, oder Städte, die den öffentlichen Raum neu denken – wir wollen den offenen Dialog fördern und Synergien ausloten.
Togg ist hier, um zuzuhören, zu lernen und beizutragen. Denn die Zukunft der Mobilität lässt sich nur mit einer gemeinsamen Vision gestalten – und die IAA ist einer der wenigen Orte, an dem alle relevanten Stimmen zusammenkommen.
11. Welche neuen Innovationen oder Produkte planen Sie auf der IAA MOBILITY 2025 zu präsentieren?
Auf der IAA MOBILITY 2025 stellen wir zwei wichtige Meilensteine vor:
Der T10X, unser smarter Elektro-SUV, feiert seinen offiziellen Markteintritt in Deutschland. Er verkörpert unsere Vision einer vernetzten, nutzerzentrierten Mobilität und legt das Fundament für unsere weitere Reise in Europa.
Parallel dazu präsentieren wir den T10F Fastback – ein brandneues Modell, das in München seine Weltpremiere feiert. Mit seinem dynamischen Design und modernster Technologie erweitert er unser Portfolio um eine neue Dimension.
Gemeinsam repräsentieren beide Modelle unseren ganzheitlichen Ansatz für eine nachhaltige, vernetzte und nutzerorientierte Mobilität.