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1. Was hat Sie motiviert, an der IAA MOBILITY 2025 teilzunehmen? Und was erwarten Sie sich von Ihrer Teilnahme?

Die IAA MOBILITY ist das weltweit bedeutendste Event für Automobil- und Mobilitätsthemen – da brauchte es für uns bei smart nicht viel Überzeugungsarbeit. smart ist seit über 25 Jahren eine europäische Marke, und ein offener, ehrlicher Austausch gehört zu unserem Selbstverständnis.
Wir freuen uns auf spannende Gespräche – sei es mit Besucher*innen im Summit oder Open Space oder direkt während und nach den Probefahrten unserer vollelektrischen Modellreihe in und um München.

Interview
mit Dirk AdelmannCEO bei smart Europe GmbH

2. Welches Mobilitätskonzept inspiriert Sie aktuell am meisten und warum?

Mich begeistert besonders die nahtlose Verknüpfung verschiedener Mobilitätsformen über digitale Plattformen. Dass wir heute Elektrofahrzeuge, öffentlichen Verkehr, Mikromobilität und Carsharing über intuitive Apps miteinander verbinden können, ist ein echter Gamechanger.
Bei smart verfolgen wir seit jeher das Ziel, Mobilität einfach, zugänglich und nachhaltig zu gestalten. Deshalb sind unsere Fahrzeuge konsequent darauf ausgelegt, sich nahtlos in das digitale Leben unserer Nutzer*innen zu integrieren.

3. Welche Innovationen in Ihrem Bereich werden die urbane Mobilität in den nächsten fünf Jahren am stärksten verändern?

Drei Bereiche sind entscheidend: Konnektivität, Infotainment und Ladefähigkeit. Es geht darum, mehr Energie in kürzerer Zeit bereitzustellen – gepaart mit mehr Komfort. Der neue smart #5 ist ein perfektes Beispiel dafür, dass wir in allen drei Feldern sehr gut aufgestellt sind. Unsere drei vollelektrischen Modelle – smart #1, smart #3 und smart #5 – sind genau für den Einsatz in europäischen Städten (und darüber hinaus) entwickelt worden.

4. Wie fördern Sie die Integration verschiedener Mobilitätsformen, um eine nahtlose und effiziente Verkehrsinfrastruktur zu schaffen?

Urbane Mobilität gehört zur DNA von smart. Der ursprüngliche smart fortwo ist ein Paradebeispiel – und mit car2go haben wir Carsharing in Europa und weltweit mitgeprägt.
Schon früh haben wir uns mit Konzepten wie E-Bikes und E-Scootern beschäftigt, lange bevor sie im Mainstream ankamen. Unsere aktuellen Fahrzeuge sind leicht teilbar – über die Hello smart App lassen sich Türen öffnen, schließen und der Zugang autorisieren. So wird Teilen im Familien- oder Freundeskreis ganz einfach.

5. Welche Rolle spielen Ihrer Meinung nach Partnerschaften zwischen öffentlicher Hand und Privatwirtschaft bei der Förderung innovativer Mobilitätslösungen?

Zunächst müssen wir klar definieren, wie diese „innovativen Mobilitätslösungen“ konkret aussehen sollen – und welchen Nutzen sie im Alltag der Menschen bringen. Danach ist Zusammenarbeit der einzig sinnvolle Weg. Innovation gerät ins Stocken, wenn Engagement und gemeinsame Ziele fehlen.
Wir bei smart haben das Glück, starke Partner wie Mercedes-Benz und Geely an unserer Seite zu wissen – und gleichzeitig ist uns bewusst: Wir schaffen das nicht allein. Es ist immer Teamarbeit.

6. Was sind derzeit die größten Herausforderungen in Ihrem Segment – und wie gehen Sie damit um?

Im Segment der vollelektrischen Kompakt- und Mittelklasse-SUVs gibt es viel Wettbewerb – aber wir nehmen diese Herausforderung gerne an. Darüber hinaus gibt es strukturelle Herausforderungen: Zölle, eine zu langsame Infrastrukturentwicklung und inkonstante politische Unterstützung für Elektromobilität verunsichern Verbraucherinnen. Wir setzen deshalb auf kontinuierlichen Dialog – mit Kundinnen, Geschäftspartnern und politischen Entscheidungsträgern auf nationaler, europäischer und globaler Ebene über unsere Stakeholder.

7. Wie wichtig ist Ihnen das Nutzererlebnis und wie sammeln bzw. integrieren Sie Nutzerfeedback?

Das Nutzererlebnis steht bei uns im Zentrum aller Entwicklungen. Jedes smart Fahrzeug ist darauf ausgelegt, sich mühelos in den digitalen Alltag unserer Nutzer*innen einzufügen – mit intuitiven Funktionen wie Apple CarPlay, Android Auto, Sprachsteuerung oder individuell anpassbarer Ambientebeleuchtung. Außerdem bieten wir regelmäßige, kostenlose Over-the-Air-Updates an, in die Rückmeldungen unserer Community direkt einfließen – gesammelt und ausgewertet durch unser Customer Experience Team bei smart Europe.

8. Welches essenzielle Zukunftsthema erhält Ihrer Meinung nach zu wenig öffentliche Aufmerksamkeit?

Das Thema digitale und datenbasierte Infrastruktur erhält aus meiner Sicht viel zu wenig Aufmerksamkeit. Ohne robuste, sichere und benutzerfreundliche digitale Infrastrukturen wird die Mobilitätswende nicht gelingen. Wenn wir smarte, vernetzte und nachhaltige Mobilität für alle ermöglichen wollen, müssen wir offener über Themen wie Datensicherheit, Interoperabilität und digitale Kompetenz sprechen. Denn: Benutzerfreundlichkeit und Vertrauen sind entscheidend. Je einfacher und komfortabler digitale Lösungen sind, desto eher werden neue Mobilitätskonzepte angenommen.

9. In welchem Bereich der Mobilität sehen Sie aktuell das größte Potenzial – und wo den größten Verbesserungsbedarf?

Enormes Potenzial sehe ich bei der Batterietechnologie – vor allem bei schnelleren Ladezeiten und größerer Kapazität. Großen Verbesserungsbedarf gibt es hingegen bei der Preistransparenz für E-Fahrzeuge in Europa: Es braucht klare Regelungen zu Steuern und Zöllen sowie mehr Transparenz bei den Ladepreisen. Damit einhergehen sollte auch eine intuitivere und nutzerfreundlichere Bedienung der Ladesäulen.

10. Die IAA MOBILITY ist die weltweit führende Plattform für Mobilität und bringt Innovator*innen aller Mobilitätsbereiche zusammen. Mit wem möchten Sie im September in Kontakt treten – und warum?

Wir freuen uns besonders auf Gespräche mit Kund*innen und interessierten Menschen jeden Alters, die unsere Marke und Produkte näher kennenlernen möchten.Außerdem möchten wir uns mit internationalen Medien austauschen und unsere aktuellen Entwicklungen vorstellen – sowie mit Geschäftspartnern, Zulieferern und anderen OEMs über Trends und Innovationen sprechen.
Einige Kooperationen bei der IAA MOBILITY stehen ebenfalls an – unter anderem mit Google, IBM und CapGemini.

11. Welche neuen Innovationen oder Produkte planen Sie auf der IAA MOBILITY 2025 zu präsentieren? 

Besucher*innen dürfen sich auf eine besondere Version des smart #3 freuen, die unsere Wurzeln und unsere urbane Haltung widerspiegelt. Außerdem werden wir erstmals in Europa unsere komplette vollelektrische Modellreihe auf einer Messe zeigen – und vielleicht auch einen Ausblick auf zukünftige Produkte geben.

Interviews im Überblick