Interview mit Bastian Raschke, META

Was bedeutet "Experience Connected Mobility" für Sie?
Eine Ansprache verschiedener Sinne – und die Verbindung verschiedener Welten. Der 2D-Konfigurator am Desktop wird zum interaktiven Konfigurator im dreidimensionalen Raum, die klassische Werbeanzeige wird durch Technologien wie Augmented Reality zum Leben erweckt, aus getrennten Systemen – Auto, ÖPNV, letzte Meile – werden integrierte Mobilitätsangebote.

Was wollen Sie auf der IAA MOBILITY 2023 erreichen?
Die Nutzer*innen der Meta Plattformen bilden mit über 3 Milliarden Menschen die größte, verbundene Community auf diesem Planeten. Eine neue, zukunftsgerichtete Mobilität gelingt nur, wenn sie in der Masse Anwendung findet. Wir möchten zuhören und von unseren Partnern lernen, wie ihr Weg zur „Connected Mobility“ aussieht – und diskutieren, wie wir helfen können, ganz konkret Wachstum und Geschäftserfolg zu beschleunigen. Das kann den Markenaufbau betreffen, den digitalen Vertrieb von Fahrzeugen und Mobilitätslösungen, oder die Anwendung neuer Technologien, wie unser Forschungsprojekt mit der BMW Group aufzeigt.

Welches wesentliche Zukunftsthema wird in der Öffentlichkeit zu wenig beachtet?
Daten und Signale sind essenziell in der Zukunft – für Konsumenten sowie für Anbieter von Mobilitätslösungen. Datenschutz und Transparenz auf der einen, und eine – auch durch KI unterstützte - personalisierte und damit relevantere Kundenerfahrung auf der anderen Seite sind dabei kein Widerspruch. Dass zu verstehen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten wird eine große aber notwendige Aufgabe in den nächsten Jahren, um im Wettbewerb mit anderen Marktteilnehmern erfolgreich zu sein.

In welchem Bereich der Mobilität sehen Sie das größte Potenzial und wo sehen Sie den größten Nachholbedarf?
Das größte Potential bietet die Elektromobilität. Mit der entsprechenden Infrastruktur und entschiedenem Handeln von Politik und Wirtschaft wird sie einen großen Anteil an einer klimagerechteren und zukunftsweisenden Mobilität haben.

Zeitgemäße digitale Kaufprozesse stecken hingegen insbesondere in Deutschland noch häufig in den Kinderschuhen. Konsumenten, die mit digitalen Medien aufgewachsen sind, erwarten, dass sie Produkte und Services auf digitalen Wegen entdecken, erleben und kaufen können, und zwar nahtlos und vom eigenen Smartphone aus. Das gilt sowohl für niedrigpreisige Services wie den öffentlichen Nahverkehr als auch für hochpreisige Produkte wie Neuwagen. Die Technologien, um dies möglich zu machen, sind heute schon da. Die Umsetzung hängt noch hinterher.

Die IAA MOBILITY ist die führende globale Mobilitätsplattform. Sie bringt Innovatoren aus allen Bereichen der Mobilität zusammen. Mit wem möchten Sie sich im September vernetzen und warum?
Wir freuen uns auf ein Treffen mit vielen unserer Partner, um die großen Herausforderungen und Innovationen unserer Zeit zu diskutieren, mit Vordenkern der Branche, die aufzeigen, was möglich ist, mit interessierten Besucher*innen, die die nächste Version des Internets und virtuelle Welten einmal live erleben möchten. Wer sich selbst überzeugen möchte: Wir sind auf dem Königsplatz zu finden!

Die Welt verändert sich grundlegend. Innovation und auch die Bemühungen im Mobilitätssektor sind größer als je zuvor. Was ist Ihre Vision von der Welt in 20 Jahren?
Meine persönliche Vision für die Zukunft der Mobilität: Dass „Connected Mobility“ Wirklichkeit wird und verschiedene Lebensentwürfe und -orte berücksichtigt. Dass der Zweck die Mobilitätsform bestimmt, nicht der individuelle Besitz. Und dass die Zukunft der Mobilität ein emissionsfreie sein wird.