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IAA MOBILITY Voices: Interview 3D Mapping Solutions

Die 2007 gegründete 3D Mapping Solutions GmbH mit Sitz in Holzkirchen (Deutschland) und Pittsburgh (USA) hat sich auf die hochpräzise kinematische Vermessung von Straßennetzen, Rennstrecken und Prüfgeländen spezialisiert und ist weltweit führend in diesem automobilen Bereich. Die hochpräzisen Daten werden verwendet, um digitale Zwillinge des Straßenkorridors zu erstellen, insbesondere HD-Referenzkarten, hochauflösende Straßenoberflächenmodelle und 3D-Umgebungsmodelle. Die digitalen Zwillinge werden in einer Vielzahl von Automobilanwendungen eingesetzt, insbesondere für die Entwicklung, Prüfung und Validierung von ADAS-Funktionen in Simulationen, Fahrsimulatoren und dem autonomen Fahrzeug selbst. 3D Mapping hat eine weltweite Datenbank für Simulationen aufgebaut, die eine Vielzahl von repräsentativen Straßennetzen enthält.

www.3d-mapping.de

Was bedeutet „Experience Connected Mobility“ für Sie?

3D Mapping hat sich auf die Bereitstellung hochgenauer Referenzkarten spezialisiert. Diese sind eine der Grundlagen für "Experience Connected Mobility" und werden z.B. für intelligente Shuttle Systeme eingesetzt, die zukünftig das Rückgrat variabler, vernetzter Mobilität bilden könnten. Die hochgenauen Referenzkarten dienen dabei auch als Grundlage für Simulations-anwendungen in der Entwicklung oder auch als Referenz für Echtzeit-Lagebilder für Teleoperations-anwendungen in einer Betriebszentrale. 3D Mapping hat z.B. die Kartengrundlagen für das Projekt Tempus im Großraum München geliefert oder auch für das Projekt PLIMOS in Grafing

Was erhoffen Sie sich für die IAA MOBILITY 2023?

3D Mapping erhofft sich eine Vergrößerung des Bekanntheitsgrades und die Gewinnung neuer Kunden.

Welches essenzielle Zukunftsthema findet in der Öffentlichkeit zu wenig Beachtung?

Die Erstellung digitaler Zwillinge und die damit verbundene Vernetzung von Datenbeständen findet zu wenig Beachtung. Zum Beispiel erfordert intelligente, variable Mobilität die Erstellung hochgenauer Referenzkarten, die Vernetzung von Geo-Informationen zu diesen Karten (z.B. Einwohnerinformationen, öffentlicher Nahverkehr) sowie Echtzeit-Informationen (Ampelschaltungen, Stau, Baustellen etc.). Dies Thema ist viel zu wenig präsent und auf Seiten der öffentlichen Hand fehlen Kompetenzen. Werden diese Themen nicht gelöst, wird es keine "Connected Mobility" geben.

In welchem Bereich der Mobilität sehen Sie das größte Potenzial und wo den größten Aufholbedarf?

Der größte Aufholbedarf besteht beim öffentlichen Nahverkehr: Ziel ist ein attraktives Angebot im Vergleich zum Individualverkehr zu schaffen. Dies erfordert variable, innovative Konzepte (z.B. moderne, autonome Shuttles anstelle von alten (Diesel-) Niederflur-Gelenkbussen). Das größte Potential besteht in der intelligenten Vernetzung aller Verkehrsträger vom Privatfahrzeug, über das Flugtaxi bis hin zum Elektroroller für die letzte Meile.

Die IAA MOBILITY ist die führende globale Mobilitätsplattform. Sie bringt Innovatoren aus sämtlichen Spektren der Mobilität zusammen. Mit wem wollen Sie sich im kommenden September vernetzen und warum?

Wir wollen uns vernetzen mit unseren Kernkunden, also Automobilherstellern, Zulieferern und Mobilitätsanbietern, z.B. für Shuttlesysteme.

Die Welt ist mehr denn je im Wandel. Die Innovationskraft und auch die Anstrengungen in der Mobilitätsbranche sind so groß wie nie zuvor. Wie lautet Ihre Vision der Welt in 20 Jahren?

Variable, intelligente Mobilität ohne ideologische Schranken, also autonome PKW und LKW, wo diese unverzichtbar, bzw. am effizientesten sind, und variable Konzepte in Ballungsräumen, so dass alle Verkehrsteilnehmer so effizient, schnell und sicher wie möglich an Ihr Ziel kommen.

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