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Alyssa Carson: Marsmission-Anwärterin und Keynote-Speakerin auf der IAA MOBILITY
Seit Ihrer Kindheit hat Alyssa Carson einen großen Lebenstraum: Als erster Mensch den Mars zu betreten und im Jahr 2033 bei der ersten geplanten Marsmission der NASA dabei zu sein - dafür tut die studierte Astrobiologin seit ihrer frühen Kindheit alles. Auf der IAA MOBILITY im September in München wird die 22-Jährige als Keynote Speakerin von dieser Vision berichten. Ein Porträt.
Faszination Weltall – Alyssa Carson träumt seit ihrer Kindheit von einer Marsmission
“Den Traum zum Mars zu fliegen, verfolge ich bereits seit meiner Kindheit”, erzählt Alyssa Carson, als wir sie Anfang Juni im sonnigen Florida erreichen. “Eine Folge der Cartoon-Serie “The Backyardigans “, die ich damals liebte, handelte von einer Marsmission, die mich sofort in ihren Bann zog. Als Kind hatte ich das Poster von der Episode in meinem Kinderzimmer hängen und stellte meinen Eltern fortan unzählige Fragen über den Weltraum. Meine Eltern konnten mir keiner der Fragen wirklich beantworten.” Je mehr sich Alyssa Carson fortan über die faszinierenden Geheimnisse des Weltalls informiert, desto mehr kommt bei ihr der Wunsch auf, selbst Teil der Raumfahrtindustrie zu werden. “Als ich sieben Jahre alt war, ging ich zum ersten Mal in ein NASA Space Camp und hatte sofort das nötige AHA-Erlebnis. Hier will ich für immer bleiben. Das will ich machen!”
NASA Space Camp – Von der Simulation einer Mondlandung bis zum Bau einer Modellrakete
Mit mehr als 700.000 Absolventen basiert das NASA Space Camp auf der Astronautenausbildung der NASA und legt den Schwerpunkt darauf, mit Kindern und Jugendlichen aus aller Welt Simulationen von Raumfahrt-Szenarien durchzuführen, inklusive der Teilnahme an einer Simulation der Mondlandung, sowie von Lehrgängen zu wissenschaftlichen Themen und Technologien, die zukünftige Astronauten für ihre Grundausbildung benötigen. “Im Space Camp lernte ich alles über den Weltraum, der Geschichte und den Zukunftsplänen der NASA kennen. Wir haben Mondlandungen simuliert und Modellraketen gebaut – das hat mich fasziniert.”, so Carson.
Die NASA Space Camps helfen Carlson herauszufinden, für welche Themen sie sich grundlegend begeistert. In den NASA Space Camps kommt sie mit unzähligen Berufen in Kontakt, denn für eine erfolgreiche Weltraummission braucht es mehr als nur die Leidenschaft für die unendlichen Welten. Piloten, Wissenschaftler und Ingenieure arbeiten tagtäglich daran, dass Carson ihren Traum von der Marsmission einen Schritt näher rücken kann. “In den NASA Space Camps wurde mir klar, was ich beruflich machen wollte”, ist sich Carson deshalb auch sicher.
Raumfahrt als Passion
Als Teenager, so erinnert sie sich, sei die größte Herausforderung gewesen, ihre Leidenschaft für die Raumfahrt und die schulischen Verpflichtungen unter einen Hut zu bekommen. “Als ich 15 Jahre alt war, habe ich mit der wissenschaftlichen Forschung begonnen. Regelmäßig nahm ich dabei an weltraumbezogenen Forschungsprojekten teil.” Es sei ihr immer wichtig gewesen, einen Beruf zu wählen, der einen wirklich begeistert. “Astronautin zu werden ist für mich eine Passion, nicht nur einfach ein Beruf wie jeder andere.”
Um im harten Auswahlprozess der Marsmission zu bestehen, arbeitet Carson tagtäglich hart für ihren Traum. Denn eine Reise zum Mars könnte Monate dauern und dabei viele weitere Herausforderungen mit sich bringen. “Derzeit arbeiten Wissenschaftler nicht nur daran, wie es möglich sein wird, die Weltraummission zu verkürzen, sondern es wird auch intensiv daran geforscht, wie es gelingen kann, Lebensmittel auf dem Mars anzubauen, um über einem längeren Zeitraum auf diesem fremden Planeten zu überleben. Zudem ist immer noch die Frage im Raum, wie sich die Marsmission auf den menschlichen Körper auswirkt, also was ein langer Mars-Aufenthalt mit den Muskeln und Knochen machen wird. “Von Projekten wie einer künstlichen Schwerkraft auf dem Mars bis zum Plasmaantrieb sind hier einige technologische Ideen noch in der Pipeline, die erforscht werden müssen.
Die Marsmission soll, wenn es nach Carson geht, nicht die letzte Reise zu einem weit entfernten, fremden Planeten im Sonnensystem bleiben. “Ich glaube definitiv, daran, dass wir nach dem Mars noch weitere Planeten erkunden werden.” Ihre Vision sei es, Weltraummissionen zugänglicher für alle zu machen. Die Idee des Weltraumtourismus sei da ein erster Schritt in die richtige Richtung. Irgendwann sollte jeder die Möglichkeit haben, ins All zu reisen. “Mit einer Marsmission könnten wir dazu beitragen“, ist sich Carson sicher.
Alyssa Carson als Keynote Speakerin bei der IAA MOBILITY
Wenn Carson im September zur IAA MOBILITY nach München kommt, will sie genau diese Vision bei einer Keynote auf dem IAA Summit teilen. Das Wichtigste sei, so Carson, dass wir den Menschen da draußen erklären, was es bedeutet, Menschen zum Mond und Mars zu schicken. "Ich plane deshalb nicht nur über die Zukunft der Raumfahrt und derTechnologien zu sprechen, die eine Marsmission ermöglichen können. Viel wichtiger ist es zu benennen, welche Chancen für uns Technologien bieten, die wir aus der Raumfahrt gewinnen können. All diese Technologien, die wir tagtäglich nutzen, ob es nun unser Handy oder Google Maps ist – all diese Dinge sind in Echtzeit mit Satelliten vernetzt, die sich um die Erdumlaufbahn, die sich um die Erdumlaufbahn drehen. Oft vergessen wir dabei, wie eng wir schon jetzt mit den weiten Welten da draußen in Verbindung stehen und wie viele Technologien, die wir heute im Alltag nutzen, ursprünglich für die Weltraumfahrt entwickelt wurden.”
Aber auch sonst scheint für Carson die Reise zur IAA MOBILITY eine gute Möglichkeit darzustellen, neue Technologien zu entdecken, die vielleicht in Zukunft auch für die Raumfahrt genutzt werden könnten. Der Mobilitätssektor nehme dabei definitiv eine wichtige Rolle ein, ist Carson überzeugt. „Ich bin gespannt zu sehen, wie in den unterschiedlichsten Bereichen der Mobilität neue Technologien eingesetzt werden und auf unterschiedlichste Art genutzt werden. Denn genau wie Technologien, die einst für den Weltraum erfunden wurden, für die Erde nutzbar gemacht werden können, so können wir Technologien, die wir eigentlich für die Erde entwickelt haben, nutzen, um Probleme im Weltall zu lösen.“
Forschung und Promotion
Bis dahin forscht Carson, die erst vor kurzem ihr Studium der Astrobiologie am Florida Institute of Technologie beendet hat und im Herbst ein Promotionsstudium beginnen will, weiter an ihrem derzeit präferierten Forschungsgebiet: der Suche nach möglichen Anzeichen von Leben auf dem Mars und anderen Planeten. Dabei konzentriert sich Carson als Astrobiologin vor allem auf verschiedene Bakterienstämme: “Ich möchte erforschen, welche Arten womöglich auf anderen Planeten und unter diesen extremen Bedingungen leben könnten., wie sie auf dem Mars herrschen”, so Carson.