IAA MOBILITY 2025

IAA Voices: Interview with Volkswagen Group

Wie fördern Sie die Integration verschiedener Mobilitätsformen, um eine nahtlose und effiziente Verkehrsinfrastruktur zu schaffen?

Volkswagen Group: Wir transformieren uns von einem traditionellen Automobilhersteller zu einem umfassenden Mobilitätsdienstleister, um unsere Kundinnen und Kunden auch über den Fahrzeugbesitz hinaus zu erreichen und so zusätzliche attraktive Einnahmequellen zu generieren. Dafür erweitern die Volkswagen Financial Services in enger Kooperation mit der Europcar Mobility Group ihr bewährtes Geschäftsmodell. So rücken neben dem Leasing zunehmend flexiblere Mobilitätsformen wie Auto-Abos und Vermietungen in den Mittelpunkt. Durch gezielte Kooperationen mit Dritten, etwa im Bereich Sharing (Car oder Scooter), werden darüber hinaus weitere Kundengruppen angesprochen. Auch das Gebrauchtwagengeschäft wird stark ausgebaut, um insbesondere über mehrere Leasingzyklen länger am Kunden und am Fahrzeug zu bleiben und so die automobile Wertschöpfungskette zu verlängern. Dadurch heben wir auch Potenziale im Bereich Service, Versicherung und After Sales für unsere Händlerpartner. Zudem haben wir 2024 in das Fahrradleasing-Unternehmen Bike Mobility Services (BMS) investiert. Ziel ist es, mit der Unternehmensmarke Lease-a-Bike im wachsenden Fahrrad- und E-Bike-Leasinggeschäft in Europa und den USA zu expandieren.

Was sind die größten Herausforderungen, denen Sie in Ihrem Segment derzeit gegenüberstehen, und wie gehen Sie diese an?

Volkswagen Group: E-Mobilität und Digitalisierung prägen die Zukunft der Automobilindustrie maßgeblich. Die Volkswagen Group treibt diesen Wandel in der Mobilität der kommenden Jahrzehnte aktiv mit. Wir investieren gezielt in die Zukunftsfähigkeit des Konzerns, in Technologien, strategische Partnerschaften und Regionen. Dazu gehört insbesondere unsere Batteriestrategie, die Stärkung unserer Präsenz in Nordamerika, die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit in der Digitalisierung und bei Produkten in China sowie die Weiterentwicklung unseres Produktportfolios. So wollen wir sicherstellen, dass wir auch künftig unsere Kunden weltweit begeistern.

Welches essenzielle Zukunftsthema findet in der Öffentlichkeit zu wenig Beachtung?

Volkswagen Group: Autonomes Fahren wird der nächste große Umbruch in unserer Branche sein. Zwar mussten einige Zeitpläne in den letzten Jahren angepasst werden, auch unsere, weshalb es zuletzt etwas ruhiger um das Thema geworden ist. Doch es wird kommen und vieles verändern. Für Dienste wie Ridehailing eröffnen sich völlig neue wirtschaftliche Möglichkeiten, wenn sich Fahrzeuge selbstständig zum Ziel bewegen. Das verspricht natürlich auch sehr interessante Geschäftsmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen. Der Anteil von Software und Dienstleistungen an unserem Geschäft wird daher in den kommenden Jahren deutlich steigen.

In welchem Bereich der Mobilität sehen Sie das größte Potenzial und wo den größten Aufholbedarf?

Volkswagen Group: Vor allem in den Großstädten erkennen wir ein enormes Potenzial und einen erheblichen Nachholbedarf bei der intelligenten Integration verschiedener Mobilitätsformen. Insbesondere intelligente Verkehrsleitsysteme bieten Chancen zur Reduzierung von Emissionen und Staus. Der größte Aufholbedarf besteht aber im öffentlichen Nahverkehr großer Städte. Hier sind Investitionen in Infrastruktur, Digitalisierung und Barrierefreiheit notwendig. Mit dem Ausbau der E-Mobilität sowie unserem Fokus auf flexiblere Mobilitätslösungen werden wir unseren Teil zur effizienten und nachhaltigen Mobilitätswende beitragen. Ein Element wird hierbei als Ergänzungsprodukt auch eine Mobilitäts-App spielen, die wir gerade mit Europcar gemeinsam entwickeln – mittelfristig sollen hier verschiedene Dienste in einer App gebündelt werden.

Weitere Themen im Überblick