Cycling & Micromobility

IAA MOBILITY Voices: Interview myStromer AG

Tomi Viiala, Co CEO der myStromer AG, im IAA MOBILITY-Interview.

Tomi Viiala, myStromer AG

Das 2010 gegründete Unternehmen mit Sitz in Oberwangen in der Schweiz gestaltet mit seinen Speed Pedelecs die Zukunft der Mobilität. Die myStromer AG produziert sämtliche E-Bikes am Standort Oberwangen und ist in der Kategorie Speed Pedelec (schnelle E-Bikes < 45km/h) Marktführerin. Das Unternehmen zählt rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zwei Tochtergesellschaften (USA und Niederlanden) und vertreibt seine Produkte in 23 Ländern. «Swissness» steht bei Stromer als ein Versprechen für Qualität, Design, Präzision, Zuverlässigkeit und Respekt für die Umwelt. Seit 2021 ergänzt die spanische Marke Desiknio das Portfolio mit urbanen, hochwertigen Fahrrädern (25 km/h). Mit den High-End-Produkten liefert Stromer eine zeitgemäße Mobilitätslösung für Pendlerinnen und Pendler. Dies bestätigen die <390 Mio. mit Stromern gefahrenen Kilometer. Stromer ist #HereToChange.

Was bedeutet „Experience Connected Mobility“ für Sie?

Heute ist man vernetzt, Konnektivität trifft auch auf Mobilität. Mit Experience Connected Mobility sollen Kundinnen und Kunden ihre Mobilität individuell, digital und angepasst auf die eigenen Bedürfnisse einfach und bequem unter allen Mobilitätsanbietern wählen können.

Was erhoffen Sie sich für die IAA MOBILITY 2023?

Wir erwarten zahlreiche gute Besucher und neue Kontakte. Wir erhoffen zudem, dass die IAA für die diesjährige Austragung die Radbranche nicht nur als Hallenfüller benutzt, sondern versucht, die Mobilität als Ganzes ins Zentrum zu stellen; dass sich Automobilhersteller, Zulieferer und auch die Fahrradbranche auf Augenhöhe treffen können, um gemeinsam die Mobilität von morgen zu gestalten.

Welches essenzielle Zukunftsthema findet in der Öffentlichkeit zu wenig Beachtung?

Die Mikromobilität. Die Öffentlichkeit soll nicht nur darüber sprechen, dass Mikromobilität eine Lösung für das Erreichen der Klimaziele ist, Regierungen und Behörden müssen für die nötige Infrastruktur Platz schaffen und die Gesetzgebung anpassen. Der Platz in den Städten ist begrenzt, da braucht es eine angepasste Raumplanung.

In welchem Bereich der Mobilität sehen Sie das größte Potenzial und wo den größten Aufholbedarf?

In der Mikromobilität. Die DLR-Studie Deutschland von 2022 besagt, dass 76 % der täglichen Autofahrten mit Mikromobilität ersetzt werden könnten, der Speed Pedelec-Anteil der Mikromobilität beträgt satte 37%. Es braucht allerdings für Fahrräder, E-Bikes und S-Pedelecs genügend Infrastruktur. In Deutschland gibt es heute kaum oder nur wenig passende Infrastruktur, ebenfalls müsste zwingend die Gesetzgebung für S-Pedelecs in Deutschland  angepasst werden. Länder wie Dänemark, Belgien oder die Schweiz sind wachsende S-Pedelec-Märkte und Deutschland weit voraus - In der Gesetzgebung wie auch in der Infrastruktur.

Die IAA MOBILITY ist die führende globale Mobilitätsplattform. Sie bringt Innovatoren aus sämtlichen Spektren der Mobilität zusammen. Mit wem wollen Sie sich im kommenden September vernetzen und warum?

Mit der Automobilbranche, da wir in der Zusammenarbeit und in der Entwicklung von neuen Mobilitätskonzepten viel Potential sehen. 

Die Welt ist mehr denn je im Wandel. Die Innovationskraft und auch die Anstrengungen in der Mobilitätsbranche sind so groß wie nie zuvor. Wie lautet Ihre Vision der Welt in 20 Jahren?

Die Städte werden in den nächsten 20 Jahren weiterwachsen, das Mobilitätsverhalten wird sich weiter verändern: Die Städte werden den Individualverkehr per Auto stark einschränken (müssen), in der Folge werden andere Formen von Mobilität das Urbane Leben begleiten wie beispielsweise Shared Mobility, öffentlicher Verkehr, Micro Mobility-Angebote. Alles wird  vernetzt, von Autos über E-Bikes, Fahrrädern, Scooters, etc.

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