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5 Fragen an Stefanie Wurst
Foto: © BMW/Louis Blom
Foto: © BMW/Louis Blom
Warum sich die Welt in Sachen Nachhaltigkeit ein Beispiel an den Niederlanden nehmen kann, wie ganzheitliches Denken die künftige Mobilität prägt und weshalb sie den Open Space auf der IAA MOBILITY so wichtig fand, erzählt Stefanie Wurst, Geschäftsführerin BMW Niederlande.
Sie treiben als Geschäftsführerin BMW Niederlande aktiv Nachhaltigkeitsthemen voran. Inwiefern kann der Rest der Welt in dieser Hinsicht von den Niederlanden lernen?
Die Niederlande laufen definitiv voraus. Dieses Jahr werden wir in den Niederlanden 40% elektrifizierte BMW und 30% elektrifizierte MINI verkaufen. Der Anteil der verkauften batterieelektrischen Fahrzeuge ist höher als der von Fahrzeugen mit einem Plug-in-Hybrid Antrieb – obwohl die Steuervorteile weniger werden. Zusammen mit der Stadt Rotterdam haben wir uns an die Spitze der Bewegung gesetzt und entwickeln viele innovative Mobilitätsprojekte, die zum Standard für die BMW Group werden. Beispielsweise war „Electric City Drive“ der Pilot für die mittlerweile fast 100 „eDrive Zones“ in Europa, in denen Plug-in-Hybride von BMW in den Innenstädten automatisch in den elektrischen Modus schalten.
Was sind für Sie die wichtigsten Faktoren für eine nachhaltigere Mobilität?
Wir haben ein ganzheitliches Programm implementiert, das speziell auf eine Vertriebsgesellschaft zugeschnitten ist und aus neun Themenfeldern besteht. Nachhaltigkeit fängt bei der Unternehmensführung an und ist eine Haltung, der sich alle verpflichtet fühlen. Die Aktivitäten reichen von der Incentivierung von batterieelektrischen Fahrzeugen für Mitarbeiter bis zur einer Selbstverpflichtung unserer niederländischen Händlerschaft zur Nachhaltigkeit. Wir zeigen auch gesellschaftliches Engagement mit der „For the Oceans Edition“ des BMW i3, bei der 1.000 Euro pro verkauftem Auto an die Organisation ‘The Ocean Cleanup‘ gehen.
Welche Nachhaltigkeitsthemen sind im Moment für die Autoindustrie die herausforderndsten?
Am Allerwichtigsten ist ganzheitliches Denken. Mobilität wird nur dann nachhaltig, wenn, wie bei BMW, die gesamte Wertschöpfungskette optimiert ist und alle gesellschaftlichen Spieler mitmachen; also zum Beispiel für grünen Strom und Ladesäulen in ausreichenden Mengen sorgen. Für unsere Kunden ist Transparenz und Messbarkeit ganz wichtig: Sie müssen wissen, was wir machen und warum. Nur dann können sie die richtige Entscheidung treffen – für Marke und Modell. Zum Beispiel: Wie nachhaltig sind die Materialien und der Produktionsprozess. Wie viel CO2 wurde gespart, bevor wir das Auto an unsere Kunden übergeben.
Welche Fortbewegungsmittel nutzen Sie am liebsten? Und mixen Sie Mobilität?
Ich fahre grundsätzlich alles, was BMW anbietet. Motorrad, Autos mit Plug-in-Hybrid Antrieb, batterieelektrische Autos und auch Benziner und Diesel, denn ich weiß, dass wir für die Produktion aller BMW Group Produkte Energie aus erneuerbaren Quellen beziehen und in der gesamten Wertschöpfungskette und im Verbrauch maximal CO2 gespart wird. In Amsterdam, Berlin und München nutze ich SHARE NOW und am Wochenende mache ich fast alles mit dem Fahrrad – die Niederländer sind große Fahrradfahrer und das bei jedem Wetter!
Die IAA MOBILITY legt besonderen Wert auf nachhaltige Mobilität. Bei welchen Ausstellern haben Sie 2021 vorbeigeschaut?
Besonders interessant fand ich die „Hubs“ im Zentrum von München. Die wollte ich mir auf jeden Fall anschauen. Gut fand ich die neuen dialogischen und interaktiven Formate der IAA MOBILITY. Es geht nur zusammen. Darum ist das Gespräch so wichtig.