IAA MOBILITY Voices - Conference Special
Interview mit Mathias Elsässer (PwC Deutschland)
Mathias Elsässer ist Partner für den Bereich Customer Transformation | Marketing Advisory bei PwC Deutschland. Er verfügt über mehr als 26 Jahre Berufs- und Führungserfahrung in der Beratung und war in der Automobilbranche bereits für verschiedene Unternehmen tätig. Darüber hinaus leitete er Strategie-, Geschäfts- und IT-Beratungsprojekte für große Unternehmen aus der ganzen Welt. Er ist bekannt für seine innovative Art, physikalische Denkweisen auf das Marketing anzuwenden. Mathias Elsässer ist Diplom-Physiker, erwarb 2005 einen Executive MBA und hält heute Vorlesungen an verschiedenen Universitäten in Deutschland.
Mathias Elsässer ist Partner für den Bereich Customer Transformation | Marketing Advisory bei PwC Deutschland. Er verfügt über mehr als 26 Jahre Berufs- und Führungserfahrung in der Beratung und war in der Automobilbranche bereits für verschiedene Unternehmen tätig. Darüber hinaus leitete er Strategie-, Geschäfts- und IT-Beratungsprojekte für große Unternehmen aus der ganzen Welt. Er ist bekannt für seine innovative Art, physikalische Denkweisen auf das Marketing anzuwenden. Mathias Elsässer ist Diplom-Physiker, erwarb 2005 einen Executive MBA und hält heute Vorlesungen an verschiedenen Universitäten in Deutschland.
Was bedeutet "Experience Connected Mobility" für Sie?
Experience Connected Mobility" bedeutet für mich die nahtlose und auf den Kundennutzen ausgerichtete Verknüpfung verschiedener Mobilitätsdienste und -lösungen, die es den Menschen ermöglicht, sich ganz einfach, flexibel, effizient und umweltfreundlich fortzubewegen. Dabei geht es nicht nur um den reinen Transport von A nach B, sondern auch um die Integration von Technologien wie vernetzte Fahrzeuge, intelligente Verkehrsinfrastruktur, digitale Plattformen und Apps, die eine reibungslose und personalisierte Mobilitäts-Erfahrung ermöglichen.
Was wollen Sie auf der IAA MOBILITY 2023 erreichen?
Auf der IAA MOBILITY 2023 strebe ich an, gezielt die neuesten Trends im Bereich Marketing und Vertrieb im Zusammenhang mit der Automobilindustrie und der IT-Seite zu erkunden. Ich freue mich auf inspirierende Paneldiskussionen auf dem SMART MOBILITY SPACE powered by PwC. Gemeinsam mit unserem Global-Alliance-Partner Microsoft, der Universität St.Gallen und Strategy& schaffen wir eine Dialogfläche für die drängendsten Fragen.
Natürlich freue ich mich auch darauf, viele Bekannte aus der Industrie zu treffen und Einblicke in die neuesten Entwicklungen der Mobilitätsbranche zu gewinnen. Ich möchte verstehen, wie die Industrie auf die Herausforderungen der Zukunft reagiert, sei es im Bereich neuer Agenturmodelle, dem gezielten Community Management, der Nutzung von First Party Data im Marketing und dem Vertrieb oder neuer Mobilitätskonzepte.
Welchem wichtigen Zukunftsthema wird in der Öffentlichkeit zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt?
Ein wichtiges Zukunftsthema, das oft zu wenig Aufmerksamkeit erhält, ist die soziale Integration im Zuge der Mobilitätstransformation. Während technologischer Fortschritt voranschreitet, sollten wir nicht vergessen, sicherzustellen, dass Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich und erschwinglich bleibt, um soziale Ungleichheiten zu minimieren.
Aktuell fokussieren wir sehr stark die Transformation vom Verbrenner zur E-Mobility. Damit fokussieren wir uns auf eine Community, deren Mitglieder jetzt schon die nötigen Installationen mit Solar- und Ladeinfrastruktur besitzen und von ihrem Mobilitätsanspruch gut zur E-Mobility passen. Der Reach dieser Early Adopters ist aber endlich und wir sehen große Herausforderungen, auch im Umfeld Marketing und Vertrieb nun den Schwung auf weitere Kundengruppen und Communities mitzunehmen.
In welchem Bereich der Mobilität sehen Sie das größte Potenzial und wo sehen Sie den größten Nachholbedarf?
Das größte Potenzial sehe ich im Bereich der intermodalen Mobilität, also der nahtlosen Verknüpfung des eigenen Autos mit verschiedenen Verkehrsmitteln wie öffentlicher Verkehr, Fahrräder, E-Scooter und Carsharing-Dienste. Das bedeutet auch für die bisher sehr produktzentrierten Hersteller von Autos, sich hin zu einer kundenzentrierten Organisation zu transformieren. Dazu müssen auch IT-Infrastrukturen und Prozesse neben der Produktion von Autos geschaffen werden, die den Kunden eine lückenlose Erfahrung bieten können. Stand in der Vergangenheit oft das Spaltmaß noch als finales KPI für Produktqualität, so gilt es heute, die gleichen Qualitätsstandards in der Kundeninteraktion und dem gezielten Community-Management anzusetzen. Hier können Marketing und Sales Clouds im Zusammenspiel mit einer Customer Data Platform (CDP) helfen, wichtige First Party Data zu generieren, diese gewinnbringend in Profile und spezifische Scorings zu wandeln und anschließend in Magic Moments, Customer Journeys und einer 1:1 Personalisierung zu nutzen. Gleichzeitig hilft dieser Datensatz, ganze Communities zu verstehen und so eine gezielte Balance zwischen Brand-Enthusiasten und Car-Fans zu managen.
Die IAA MOBILITY ist die führende globale Mobilitätsplattform. Sie verbindet Innovatoren aus allen Bereichen der Mobilität. Mit wem wollen Sie sich im September vernetzen und warum?
Auf der IAA MOBILITY 2023 möchte ich mich mit Vertretern und Kollegen aus der Automobilindustrie, Technologieunternehmen, urbanen Planern und Umweltexperten vernetzen. Ich freue mich besonders auf den Austausch über die neuesten innovativen Möglichkeiten und die aktuellen Trends im Marketing. Diese Vielfalt an Akteuren auf der IAA kann mir helfen, ein umfassenderes Bild von den verschiedenen Facetten der Mobilität und ihren Wechselwirkungen zu erhalten.
Die Welt verändert sich grundlegend. Innovation und auch die Bemühungen im Mobilitätssektor sind größer als je zuvor. Was ist Ihre Vision von der Welt in 20 Jahren?
In meiner Vision von der Welt in 20 Jahren sehe ich eine stark vernetzte und nachhaltige Mobilitätslandschaft. Elektrische und autonome Fahrzeuge sind weit verbreitet, geteilter Verkehr ist zur Norm geworden und Städte sind so gestaltet, dass sie menschenfreundlich und umweltbewusst sind. Künstliche Intelligenz und Daten spielen eine zentrale Rolle in der Verkehrssteuerung, um Staus zu minimieren und den Energieverbrauch zu optimieren. Die Mobilität ist integrativ, barrierefrei und fördert das Gemeinwohl.
Aus Marketing-Perspektive sehe ich im Mobilitätssektor die Herausforderung Magic Moments und Customer Journeys aus dem puren aktuellen Verkaufsprozess zu einem ganzheitlichen Service Prozess rund um das Thema Mobilität zu transformieren. Das heißt für die gesamte Industrie konsequent eine First-Party-Data-Strategie zu verfolgen, Kundendaten zu sammeln und innerhalb der lokalen Gesetzgebung und Datenschutzverordnungen zu nutzen. Zum einen, um den einzelnen Kunden mit AI-gestützten Personalisierungen eine Ende-zu-Ende-Kundenerfahrung zu ermöglichen, zum anderen aber auch, um ganze Communities zu verstehen und diese gezielt zu steuern.